Hughie Fury besiegt Sam Sexton durch tKO in Runde 5

Gestern Abend holte sich der Cousin des Klitschko-Bezwingers Tyson Fury, Hughie Fury durch einen tKO-Sieg in der 5. Runde über seinen Landsmann und Titelverteidiger Sam Sexton den englischen Schwergewichtstitel.
Gestern Abend holte sich der Cousin des Klitschko-Bezwingers Tyson Fury, Hughie Fury durch einen tKO-Sieg in der 5. Runde über seinen Landsmann und Titelverteidiger Sam Sexton den englischen Schwergewichtstitel.

Hughie Fury holt sich mit eindrucksvollem Sieg über Sam Sexton den englischen Titel

Der ehemalige Schwergewichts-Contender Hughie Fury (21-1, 11 KO-Siege) erzielte gestern Abend  im Bolton Whites Hotel in Bolton, England einen eindrucksvollen tKO-Sieg, als er den bisherigen britischen Schwergewichts-Champion Sam Sexton (24-4, 9 KOs) in der 5. Runde durch tKO besiegte.

Der erst 23jährige Highie Fury, ein Cousin des bekannteren Klitschko-Bezwingers Tyson Fury, schlug Sexton in diesem Meisterschaftskampf erstmals in der 4. Runde und dann in der 5. Runde schwer zu Boden. Ringrichter Terry O’Connor brach den Kampf ab, nachdem Hughie Fury Sexton mit einer harten rechten Hand in der 5. Runde niedergeschlagen hatte. Der schwer verletzte 33jährige Sexton, stand zwar wieder auf, aber O’Connor stoppte den Kampf trotzdem um ihn vor Schlimmerem zu bewahren. Der Abbruch durch den Ringrichter kam völlig zur recht und auch zur rechten Zeit. Die offizielle Zeit des Abbruchs war 2:03 in Runde 5.
Hughie Fury vs. Sam Sexton12

Schon in der vierten Runde verletzte Hughie Fury Sexton mit einem schweren rechten Kopfhaken, in dem er diesen nach vorne kommend abfing. Der harte Treffer ließ Sexton nach rückwärts taumeln und nach vorne einknicken. Es folgten dann wilde, ziemlich unkontrollierte Windmühlenschläge von Fury, die Sexton alle verfehlten, da dieser auswich und sich in die Seile fallen ließ. Aber Fury blieb am Mann und traf Sexton dann doch mit einer kurzen rechten Hand dem Kopf. Dieser klare Treffer schickte Sexton dann schwer zu Boden. Der Niederschlag kam allerdings erst am Ende der 4. Runde, so dass es Sexton noch über diese Runde schaffte.

Hughie Fury kam in der 5. aus seiner Ecke heraus und hämmerte auf den flachfüßigen stehenden, ziemlich unbeweglichen Sexton, mit mehreren schweren rechten Schwingern ein. Sexton versuchte Fury in die Seile zu drängen, aber Fury stellte sich Sexton regelrecht zurecht und traf ihn dann mit einer schweren rechten Hand und schickte ihn erneut schwer zu Boden. Ringrichter Terry O’Connor hatte Einsehen mit Sexton und brach den Kampf ab.

Fury wird wohl wahrscheinlich seinen frisch gewonnenen britischen Schwergewichts-Titel gleich wieder niederlegen, denn Joe Joyce (4-0, 4 KOs) hat bereits verkündet, dass er gegen den Gewinner dieses Kampfes antreten möchte. Fury’s Vater und Trainer Peter Fury sagt aber dazu, dass sie nicht daran interessiert sind, gegen den ungeschlagene Joe Joyce zu kämpfen. Peter Fury sagt, dass ihr Ziel es ist, gegen den IBF und WBA-Schwergewichts-Champion Anthony Joshua zu kämpfen. Es könnte nicht lange dauern, bis Hughie eine Titel-Chance erhält, wenn er bereit ist, als freiwilliger Herausforderer um den Gürtel zu kämpfen. Joshua und sein Promoter Eddie Hearn von Matchroom Boxing waren im letzten Jahr schon daran interessiert gegen Hughie zu kämpfen, aber der Kampf kam damals nicht zustande.

Hughie Fury12

Alles in allem war es keine schlechte Leistung von Hughie. Er hat das getan, was er gegen einen Schwergewichtler im eigenen Land tun sollte. Hätte Hughie Fury die Leistung von gestern Abend schon in seinem WM-Kampf im vergangenen September gegen den früheren WBO-Schwergewichts-Champion Joseph Parker gebracht, hätte er sicher inzwischen schon anstelle von Parker gegen Joshua geboxt und ein kleines Vermögen verdient. Hughie verlor diesen Kampf durch eine 12-Runden-Mehrheitsentscheidung, aber er und sein Trainer und Vater Peter Fury ließen es damals nach dem Urteil allen wissen, dass sie eigentlich den Sieg verdient hätten und dass damals das Punkturteil nicht in Ordnung war. Peter Fury hat Hughie damals sogar den „ungekrönten Champion“ genannt, was aber lächerlich ist, wenn man bedenkt, wie wenig er im Kampf gegen Parker getan hat. Was die Boxfans gestern Abend in Bolton von Hughie Fury  gesehen haben, war allerdings nichts, was die beiden Schwergewichts-Champion Anthony Joshua oder Deontay Wilder beunruhigen müsste. Diese beiden wären viel zu stark für Hughie Fury, der trotz seines KO-Sieges nicht all zu viel Schlagkraft zeigte. Man kann Hughie Fury eigentlich unter dem Level eines Dillian Whyte, Alexander Povetkin, Adam Kownacki, Luis Ortiz, Tony Bellew, Kubrat Pulev, Joe Joyce, Daniel Dubois, Dominic Breazeale, Joseph Parker, Zhilei Zhang, Jarrell Miller, Bryant Jennings, Charles Martin, Dereck Chisora, Tyson Fury, Johnn Duhaupas, Carlos Takam, Oscar Rivas und Bermane Siverne, einordnen. Wahrscheinlich würde sogar David Haye diesen Hughie Fury schlagen. Er hat eigentlich unter den Top 20 der Schwergewichtsszene nichts verloren.

Es kann zwar sein, dass Hughie Fury, wenn er noch einige dieser Gegner vom Rang eines Sam Sexton besiegt, am Ende doch noch einen Titelkampf gegen Joshua oder Wilder bekommt, aber es wäre allerdings für seine Gesundheit förderlicher wenn er diesen Traum nicht mehr weiter träumt. Würde er in seinem nächsten Kampf gegen Joe Joyce antreten wäre dieser Traum schon zu Ende und Hughie und Peter Fury scheinen das wohl auch selbst zu wissen.

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