IBF ordnet Usyk an, als nächstes gegen Hrgović seinen IBF-Titel Pflicht zu verteidigen, sonst verliert er seinen IBF-Titel.
Oleksandr Usyk wird wohl mindestens noch einen weiteren Kampf, abwarten müssen, um die Schwergewichtskrone gegen Tyson Fury zu vereinen.
‘BoxingScene.com‘ hat bestätigt, dass die IBF nun bereit ist, die obligatorische Titelverteidigung zwischen Oleksandr Usyk und dem Anwärter Nummer eins, Filip Hrgovic, offiziell anzuordnen. Der Plan war den ganzen Monat über in Gange, parkte aber aufgrund des Kampfes zwischen Oleksanr Usyk vs. Daniel Dubois.
Oleksandr Usyk behielt die WBA-, IBF- und WBO-Schwergewichtstitel, durch einen KO-Sieg in der neunten Runde, gegen den englischen Herausforderer Daniel Dubois, in ihrem WBA-Titelkonsolidierungskampf, am letzten Samstag in Breslau, Polen. Dubois hielt bis dahin den WBA- „Regular“-Titel, der aber ab sofort nun nicht mehr ausgeboxt werden wird.
Der Kampf war der nächste, in der Rotation für Usyks mehrfache obligatorischen Titelverpflichtungen. Filip Hrgovic wurde ursprünglich Anfang dieses Jahres als nächster Herausforderer des IBF-Titels ausgewiesen, aber die Sanktionsbehörde der IBF hob dann ihre eigene Entscheidung wieder auf, als festgestellt wurde, dass die WBA zuerst das Recht auf einen Titelkampf hatte.
Filip Hrgovic (16-0-0, 13 KO-Siege) wurde nach seinem einstimmigen Sieg über zwölf Runden gegen Zhilei Zhang, im vergangenen Jahr am 20. August in Jeddah, Saudi-Arabien, zum obligatorischen Herausfordererer der IBF. Der Kampf fand auf der Undercard von Usyks zweitem Sieg über Anthony Joshua statt, womit er die vier WM-Titel verteidigte, die er bei ihrem ersten Treffen im September vergangenen Jahres, in London, gewonnen hatte.
Daniel Dubois (19-2-0, 18 KO-Siege) wurde als nächster in der Reihe für den ukrainischen Titelverteidiger, Oleksandr Usyk für einem WM-Kampf bestätigt, die als Teil der laufenden Titelreduktionspolitik der WBA erfolgte.
Filip Hrgovic wurde daraufhin die Möglichkeit gegeben, um einen Interimstitel der IBF zu kämpfen, er konnte aber keinen verfügbaren Herausforderer finden, wodurch der Kroate fast ein ganzes Jahr lang ohne Kampfeinsatz war. Der olympische Bronzemedaillengewinner von 2016 in Rio, machte sich schließlich am 12. August wieder auf den Weg in den Ring, als er Demsey McKean in der 12. Runde ihres Schwergewichtskampfes, auf der Undercard von Anthony Joshua vs. Robert Helenius, in der O2-Arena in London, vorzeitig durch tKO besiegte.
Filip Hrgović besteht auf seinem obligatorischen Recht, in seinem nächsten Kampf gegen Usyk zu kämpfen.
Zu diesem Zeitpunkt war Filip Hrgovic bereits schon in regem Briefkontakt mit der IBF, die ihm bestätigte, dass er offiziell in seinem nächsten Kampf, den Gewinner aus Usyk-Dubois aherausfordern dürfe. Die Entscheidung der IBF wurde mit dem Hinblick darauf getroffen, dass es keine Chance mehr, auf einen unbestrittenen Welt-Meisterschaftskampf am Horizont, gibt.
Filip Hrgovic und seine beiden Promoter Hearn und Sauerland hatten schon einmal im Januar dieses Jahres, einen gleichlautenden Antrag an die IBF gestellt, waren dabei aber gescheitert. Hrgović wurde aber schon damals seitens der IBF mitgegeben, dass ein erneuter Antrag, wenn sich nach sechs Monaten noch nichts an der Situation geändert hätte, wohl Erfolg haben könne.
Solche Gerüchte wirbelten während der gesamten Kampfwoche in Breslau in den sozialen Medien, vielleicht als faule Erzählungen um den Linear-/WBC-Schwergewichtsmeisters Tyson Fury (33-0-1, 24 KO-Siege) zu animieren, doch schnellstmöglich gegen Usyk anzutreten. Ein vollständiger Vereinigungskampf wurde Anfang dieses Jahres lange diskutiert, fiel aber dann auseinander, da Fury und Usyk niemals auch nur annähernd mit einer Reihe von Bedingungen übereinkamen. Die Gespräche brachen schließlich ganz ab, als die WBA eine Frist für die Beiden setzte, um eine Einigung zu erzielen und kurze Zeit später den Usyk vs. Dubois-Titelkonsolidierungskampf festlegte.
WBC-Champion Tyson Fury soll derzeit als nächstes gegen den ehemaligen UFC-Schwergewichts-Weltmeister Francis Ngannou in einem Farce-Crossover-Kampf antreten, der am 28. Oktober in Riad, Saudi-Arabien, stattfinden soll. Der ungeschlagene ‚Gypsy King’ hat seine WBC-Schwergewichts-Krone seit einem Knockout in der zehnten Runde gegen Derek Chisora, am 3. Dezember im Londoner Wembley-Stadion, nicht mehr verteidigt und wird jetzt wohl das ganze Jahr 2023 nicht mehr aktiv sein und damit auch seine grünen WBC-Gürtel nicht mehr verteidigen. Hier hätte eigentlich die WBC schon längst einschreiten und einen offiziellen Herauforderer benennen müssen.
Sowohl Eddie Hearn, der CEO von Matchroom Boxing, als auch Kalle Sauerland, Direktor bei Wasserman-Boxing, die beiden in Partnerschaft Hrgovićs Promoter sind, haben ihren Schützling bei seinem Antrag bei der IBF unterstützt. Filip Hrgović hat auch schon jetzt zu verstehen gegeben, dass er für keinen Preis (step aside Fee), egal wie hoch der auch sei, für einen Vereinigungskampf zwischen Fury und Usyk, beiseite treten würde, um diesen Kampf zu realisieren.
Sollte die IBF Championship-Kommission nun im Laufe dieser Woche öffentlich anordnen, dass Oleksandr Usyk unverzüglich in seinem nächsten Kampf, seinen IBF-Titel gegen deren offiziellen Herausforderer Filip Hrgović Pflicht verteidigen muss, dann hat Usyk nur zwei Optionen: den Kampf mit Hrgović anzunehmen oder den IBF-Titel kampflos zurückzugeben. Im Falle der Zurückgaben oder der Aberkennung des IBF-Titels, könnte dann auch Fury und Usyk auch nicht mehr um den unbestrittenen Weltmeister-Titel kämpfen.
Sehr wahrscheinlich könnte es dann erst frühestens, nach dem Kampf von Usyk vs. Hrgović, gegen den Sieger aus diesem Kampf zu einem Vereinigungskampf mit Tyson Fury kommen, dessen Zeitrahmen würde davon abhängen, ob eine Einigung erzielt werden kann oder ob der Kampf zu einer Anhörung führt. Oleksandr Usyk wird durch ‚K2 Promotions’ und der saudischen ‚Skill Challenge Promotions’ vertreten. Hrgović absolvierte seine letzten fünf Kämpfe auf Veranstaltungen, die von Matchroom Boxing promotet wurden.