Die von Promoter Karim Akkar (Legacy International Boxing Series) und Matchmaker Flavio Oleaga Mirabal organisierte Fight-Card in der historischen Stadthalle in Wuppertal kann als schöner Erfolg gewertet werden! Insgesamt konnten alle Protagonisten überzeugen!
Arslan vor weiterer WM-Chance, Smakici fackelt nicht lange
Der bald 52-jährige Firat Arslan (52-9-3, 37 K.o.) ist seinem Traum von einem erneuten WM-Kampf wieder ein Stück näher gekommen. In einem Ranglistenkampf im Cruisergewicht gegen den Argentinier Juan Rodolfo Juarez (20-7-0, 14 K.o.) konnte Rechtsausleger Arslan nach einer kurzen Abtastphase in Runde eins bereits im zweiten Durchgang den „Sack zumachen”, indem er Juarez durch Kopf-Körper-Treffer und einen Leberhaken zweimal auf die Bretter beförderte, ehe aus der Ecke des überforderten Argentiniers das Handtuch flog.
Der Ex-Champion aus Süßen (Baden-Württemberg) hofft nun zum Schluss seiner Karriere noch einmal einen großen Kampf zu bekommen. Am Besten im Januar kommenden Jahres in der EWS-Arena in Göppingen, wie Arslan im Post-Fight-Interview verriet.
Ebenfalls kurzen Prozess machte Agron Smakici (19-1-0, 16 K.o.) in einem Stay-Busy-Fight im Heavyweight gegen Fernando Rodrigo Simoes de Almeida. Smakici ließ dem Brasilianer nicht den Hauch einer Chance und knockte diesen mit einem rechten Schwinger an die Schläfe kurz vor Ende der ersten Runde aus.
Uwel Hernandez siegt nach Punkten, Timo Rost mit Blitz-K.O.
In einem weiteren Highlight des Kampfabends konnte sich Gastboxer Uwel Hernandez (14-1-0, 7 K.o.) den WBA-Continental-Titel gegen Kamer Maloku (16-3-0, 13 K.o.) durch einen eindeutigen Punktsieg sichern. In dem Duell zweier Normalausleger behielt der Münchner Hernandez über weite Strecken des Gefechts die Oberhand, war der aktivere Mann, setzte die klareren Treffer und gewann so klar mit einmal 98:92 und zweimal 97:94 Punktrichterstimmen.
Auch Ex-Sturm-Gegner Timo Rost trat auf der Fight-Card in Wuppertal an. In einem Sechs-Runder schlug Rost seinen völlig hilflosen Gegner Mariusz Biskupski bereits zum Ende der ersten Runde mit einem schweren Körpertreffer K.o.
Ramona Graeff sichert sich WBA-Gold-Titel im Superfeder
Im sportlich hochwertigsten Kampf des Abends konnte sich Ramona Graeff (4-0-0) gegen die Venezolanerin Alys Sanchez (17-8-1, 6 K.o.) den vakanten WBA-Gold-Titel im Superfedergewicht erkämpfen. Graeff glänzte in dem auf zehn Runden angesetzten Duell mit zumeist herabhängenden Händen durch hervorragende Beinarbeit, großartige Meidbewegungen, gutes Auge und Distanzgefühl und war ihrer Gegnerin in dem ansonsten wenig spektakulären Kampf klar überlegen.
So gewann Graeff schliesslich mit 3x 99:91 Punktrichterstimmen. Die neue Championesse, die während des Kampfes zudem mehrfach die Auslage wechselte, ist damit neue Pflichtherausforderin auf den WBA-WM-Titel im Superfedergewicht.
Austin Trout mit knappem Punktsieg gegen Cardos
Im Main-Event des Abends trat Ex-Superwelter-Champion Austin Trout (35-5-1, 18 K.o.) gegen den Rumänen Florin Cardos (21-4-0, 9 K.o.) an. „No Doubt” Trout, der einst Miguel Cotto im Madison Square Garden besiegte und sowohl mit Canelo Alvarez, den beiden Charlo-Brüdern als auch mit Erislandy Lara im Ring stand, galt vor dem Kampf als die Hauptattraktion der Fight Night in Wuppertal und als DAS Zugpferd der jungen Legacy International Boxing Series. In dem auf acht Runden angesetzten Duell zwischen zwei Rechtsauslegern (Southpaws) konnte Trout immer wieder klare Treffer mit seiner rechten Führhand oder dem linken Kopfhaken erzielen und zeigte sich auch sonst als der schlicht bessere und abgezocktere Boxer. Völlig überraschend fiel daher das Punkturteil aus, welches Trout lediglich per Majority Decision (2:0:1) gewann. Besonders die Scorecard mit 76:76 erzeugt nur Kopfschütteln und kann als Totalausfall gewertet werden, was Trout im anschließenden Sieger-Interview so auch zu Recht kritisierte.