Eine Ringschlacht ist angerichtet: Dmitry Kudryashov trifft auf Ilunga Makabu

Ein wahrer Boxleckerbissen erwartet uns am Sonntag den 16. Juni 2019, wenn sich die beiden Puncher Ilunga Makabu und Dmitry Kudryashov duellieren. Action ist aufgrund der Kampfstile und der Power der Kontrahenten garantiert!

Ein Aufeinandertreffen zweier Puncher

Am Sonntagabend ist für die Boxfans eine wahre Ringschlacht angerichtet. Wenn die beiden pickelharten Puncher Dmitry Kudryashov (23-2-0, 23 KO-Siege) und Ilunga Makabu (24-2-0, 23 KO-Siege) in Jekaterinburg (Russland) aufeinandertreffen, scheinen Action und Niederschläge garantiert zu sein. Die beiden ehemaligen Hoffnungstalente des Cruisergewichts treffen hier in einem wahren „crossroads fight“ aufeinander: Der Sieger dieses Duells dürfte höchstwahrscheinlich wieder in die Nähe eines Titelkampfs kommen, während der Verlierer wohl mehr in die Versenkung verschwinden wird.

Ilunga Makabu

Ilunga Makabu

Der 31-jährige Kongolese Ilunga „Junior“ Makaku hatte für die Boxinsider als ein wahrer Hoffnungsträger des Cruisergewichts gegolten. Die Boxszene wurde auf ihn aufmerksam, als er in Monte Carlo (Monaco) den damals unbesiegten Dmytro Kucher nach Punkten bezwang. Der 1.83 Meter kleine Makabu sah gegen Kucher zwar nicht wie ein beweglicher Boxer aus. Er beeindruckte jedoch mit fluiden, schnellen und vor allem harten Kombinationen.

Seinen Ruf als Puncher zementierte er anschließend mit vorzeitigen Siegen über Eric Fields und den in die Jahre gekommenen Glen Johnson. Im Mai 2015 traf der Rechtsausleger Makabu auf den ebenfalls von Boxinsidern hochgelobten Südafrikaner Thabiso Mchunu (derjenige, der einst Eddie Chambers auspunkte). In einer wahren Ringschlacht marschierte Makabu durchs Mchunus Feuer und knockte ihn in der 11. Runde aus.

Es entstand ein wahrer Insider-Hype um Makabu. Als er die grosse Chance erhielt um den vakanten WBC-Titel gegen Tony Bellew zu boxen, wurde Junior von den Buchmachern sogar in Bellew’s Heimatstadt Liverpool favorisiert. Gleich in der ersten Runde macht Makabu seinem Ruf alle Ehren und schlug Bellew mit einer harten linken Hand zu Boden. Bellew kam aber zurück und knockte Makabu vor einem frenetischen Publikum in der 3. Runde schwer aus. Der Hype um Makabu fand ein jähes Ende und seine Karriere plätscherte seither vor sich hin. Mit dem Kampf gegen Dmitry Kudryashov hat er nun erneut die Chance, die Boxwelt auf sich aufmerksam zu machen. Es könnte seine letzte sein…

Dmitry Kudryashov

Dmitry Kudryashov

Der 33-jährige „Russian Hammer“ Dmitry Kudryashov galt von einigen Jahren als einer der heißesten Newcomer der Boxszene. Nein, Kudryashov zeigte nie technischen Finessen oder eine berauschende Schnelligkeit. Aber er ist ein Puncher wie aus dem Bilderbuch. Der Russe machte mit brachialen KO-Siegen über den gealterten Juan Carlos Gomez oder über C-Level Boxern wie Francisco Palacios und Shawn Cox auf sich aufmerksam. Wer „highlight-reel” Knockouts liefert, kriegt in der Regel der Hype der Boxfans. So war es auch bei Kudryashov der Fall. Stimmen, dass Kudryashov damalige Titelträger wie Denis Lebedev oder Marco Huck ausknocken würde, wurden somit schnell laut.

Der Hype fand ein rasches Ende als Kudryashov vom Aussenseiter und Gatekeeper Olanrewaju Durodola im Jahre 2015 innerhalb von zwei Runden gestoppt wurde. Kudryashov fand aber auf die Erfolgsspur zurück und konnte Durodola im Rückkampf KO schlagen, was ihm ein Startplatz in der WBSS Saison 1 sicherte. Der Erfolg währte aber nicht lange. Im Viertelfinale der WBSS wurde er gleich vom hartschlagenden Yunier Dorticos innerhalb von zwei Runden schwer ausgeknockt. Besonders die Deckungslücken und Langsamkeit seiner Schläge wurden ihm in diesem Kampf zum Verhängnis und bitter bestraft. Nach KO-Siegen über relativ schwache Gegnerschaft steht Kudryashov mit Makabu wieder vor einem wahren Test.

Fazit

Die Redensart „don’t blink“ („blinzle nicht“) passt wohl zu keinem Kampf besser. Beide Boxer haben eklatante Schwächen, aber die Power in den Schlägen kann ihnen niemand absprechen! Da beide auch als verwundbar gelten, ist es höchstwahrscheinlich, dass mindestens einer der beiden sich auf dem Ringboden wiederfinden wird. Die Kombination von Verbundbarkeit und Schlagkraft macht es auch gut denkbar, dass der erste satte Treffer von einem der Kontrahenten das Ringduell bereits beendet.

Undercard

Das Rahmenprogramm ist gespickt mit Cruisergewichtlern. Unter anderem boxt das russische Talent Aleksei Egorov (8-0-0, 6 KO-Siege) gegen den Ukrainer Roman Golovashchenko (20-3-0, 18 KO-Siege). Ebenfalls im Cruisergewicht wird sich der ungeschlagene Russe Aleksei Papin (10-0-0. 9 KO-Siege) mit dem Rumänen Alexander Jur (18-3-0, 7 KO-Siege) messen.

 

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