Los Angeles – Nachdem wir am Wochenende mit dem wahrscheinlichen Kampf des Jahres beseelt worden sind, laufen nun offenbar die Gespräche für den bei vielen Boxfans gewünschten Schwergewichts-Showdown schlechtin. Denn wie bekannt wurde, ist Englands Top-Promoter, Eddie Hearn, auf dem Weg nach Los Angeles um mit Deontay Wilders Team erneut Verhandlungen aufzunehmen.
Deontay Wilder & Eddie Hearn – Mehr als eine Hassliebe?
Offenbar hat sich Deontay Wilder trotz des eher kritisch gesehenen Urteils am Wochenende in die ganz großen Sphären des Schwergewichts vorgeboxt. Wurde der charismatische „Bronze Bomber“ bislang von vielen Experten eher kritisch gesehen und eines vermeintlichen Champions nicht für würdig erachtet, so gelang es Wilder aber trotzdem zu beweisen, dass er auch mit einem Weltklassemann wie Tyson Fury auf Augenhöhe agieren kann und diesen dabei sogar gleich doppelt am Boden hatte.
In Runde 12 sogar so schwer, das der lineare Weltmeister gar nicht mehr wusste, wie er aufgestanden war, wie er später selbst sagte. Doch für den WBC-Weltmeister Wilder hatte dieser Kampf noch einen ganz großen Pluspunkt parat – seine Bekanntheit stieg durch diesen Fight rapide und Hearn hat nun womöglich alle Faktoren für seinen am 13. April 2019 geplanten Superfight, im 90.000 Zuschauer fassenden Londoner Wembley Stadium, zusammen.
Das Erbe von Lennox Lewis scheint in greifbarer Nähe
Nachdem es letztmals mit Lennox Lewis einen unumstrittenen Schwergewichtschampion gab, könnte sich dieser Zustand schon am 13. April ändern. In einem Gespräch mit der Britischen „Daily Mail“ sagte Hearn, dass er glaube, er sei durch das Urteil in der besseren Verhandlungsposition, auch weil viele Zuschauer Wilder als Verlierer gesehen haben. Doch er gab auch zu verstehen, dass man abwarten müsse, was mit einem Rematch passieren wird und ob eine Rückkampf-Klausel vereinbart worden sei.
Auch an dem Fakt wer für Hearn der Sieger am Sonntagmorgen war, lies er keinen Zweifel aufkommen und sagte dazu: „Deontay Wilder hat Tyson Fury nur in zwei Runden besiegt, aber er ist trotzdem der, den wir schnellstmöglich wollen. Er hat den letzten Gürtel, dass Puzzleteil welches Anthony noch nicht besitzt“.
Doch Hearn nimmt für sich ein, dass es noch keinen Zeitpunkt gab, an dem ein unumstrittener Champion wahrscheinlicher war als jetzt. Angesprochen auf eine mögliche Sichtweise Wilders zu diesem Thema, sagte der Matchroom-Chef: „Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass Wilder seine Chancen in einem Kampf mit Anthony Joshua vergleichen will, ohne es vorher noch einmal mit Fury aufzunehmen.“ Zudem lies er wissen, dass er diesen Kampf für April unbedingt wünscht und alle dafür „hart arbeiten“ werden!
Hearn sieht „AJ“ immer noch als „Hauptmann der Division“
Angesprochen auf mögliche Duelle seines Schützlings mit der erweiterten Spitze des Schwergewichts um Dillian Whyte, Dereck Chisora oder Deontay Wilder sagte Hearn aber auch, dass Tyson Fury jetzt ebenfalls zu diesem Kreis gehöre und Joshuas Meinung sich dadurch auch nicht verändert hätte. Zudem ist der WBA, IBF, WBO und IBO Weltmeister der Meinung, jeden der genannten aufhalten zu können und deshalb gibt es für Hearn auch keinen Zweifel daran, dass Anthony Joshua weiterhin der Dominator des Schwergewichts sein und dies auch bald wieder im Ring zeigen wird.