Doppel-Olympiasieger Robeisy Ramirez aus Kuba hat sein Land verlassen

Während eines Trainingscamps in Mexiko, hat das kubanische Ausnahmetalent die Flucht angetreten und sein Nationalteam verlassen. Wie es für ihn weitergeht, ist derzeit unklar.

Wird Robeisy Ramirez Profi?

Noch vor rund zwei Wochen war der 24-jährige Bantamgewichtler Robeisy Ramirez mit der kubanischen Nationalmannschaft beim Chemiepokal in Halle an der Saale vertreten. Dort schied Ramirez allerdings völlig überraschend bereits im Viertelfinale aus, als er am Deutschen Hamsat Shadalov scheiterte. Im Nachhinein könnte man auf die Idee kommen, dass Ramirez zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich schon seine Flucht geplant hatte und dementsprechend mental nicht bei der Sache war. Nun hat er seine Pläne in die Tat umgesetzt und sich während eines Trainingslagers in Mexiko abgesetzt. Im März hatte bereits der Bronze-Gewinner von Rio, Joahnys Argilagos, das kubanische Team verlassen – das Ganze ebenfalls in Mexiko.

Wie es jetzt genau für Ramirez weitergeht, steht aktuell in den Sternen. In erster Linie kann man nur hoffen, dass er keine großen Strapazen mehr auf sich nehmen muss und in Sicherheit kommt. Natürlich werden bei dieser Nachricht aber auch die Fantasien der Boxfans angeregt, denn sollte Ramirez tatsächlich vorhaben ins Profigeschäft zu wechseln, steht ihm möglicherweise eine große Zukunft bevor. Der Kubaner war im Amateurbereich über Jahre hinweg eine der herausragenden Akteure, gewann sowohl in London als auch in Rio die Goldmedaille und verzückte das Publikum mit teilweise grandiosem Offensivboxen. Bei seinem ersten Olympiagold war der Rechtsausleger gerade einmal zarte 18 Jahre jung.

Gut möglich also, dass sich hochrangige Manager und Promoter bemühen werden, sich Ramirez ins Boot zu holen. Wenn man sich die aktuellen kubanischen Topboxer im Profibereich so anguckt – sei es Guillermo Rigondeaux, Erislandy Lara, Luis Ortiz oder Sullivan Barrera – muss man ja auch feststellen, dass diese allmählich in die Jahre kommen und ansonsten wenig frisches Blut vom karibischen Inselstaat seinen Weg ins bezahlte Geschäft findet. Mit Ramirez und dem bereits erwähnten Argilagos gäbe es da zumindest neue Hoffnungsträger.

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