Diesmal ohne Kontroverse – Katie Taylor bezwingt Delfine Persoon!

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Wie vor 14 Monaten schenkten sich Katie Taylor und Delfine Persoon absolut nichts. Nach 10 aufreibenden Runden konnte es jedoch nur eine Siegerin geben. 

Taylor cleverer

Die Kritik war laut, als am Abend des 01. Juni 2019 die Punktwertungen für den Kampf zwischen Katie Taylor (16-0-0, 6 KOs) und Delfine Persoon (44-3-0, 18 KOs) verlesen wurden. Ein großer Teil des New Yorker Publikums hatte die Belgierin Persoon vorne gesehen, doch die Wertungen fielen pro Taylor aus. Hier bestand also eine offene Rechnung, die nun im Rahmen des Schwergewichts-Duells zwischen Dillian Whyte und Alexander Povetkin beglichen werden sollte. 

Die große Frage war, wie Taylor mit dem steten Druck und dem hohen Output ihrer Gegnerin umgehen würde. Zu Beginn des Kampfes schien sie eine klare Antwort gefunden zu haben. Im Gegensatz zum ersten Aufeinandertreffen bewegte sich die Irin, die alle WM-Titel im Leichtgewicht ihr Eigen nennt, deutlich besser und effektiver. So flogen die vielen Hände Persoons überall hin, nur nicht oder nur allzu selten an den Kopf oder Körper Taylors. Zu gleichen Zeit konterte diese geschickt aus ihren Meidbewegungen heraus. 

Zu allem Überfluss entstand bei der Herausforderin schon früh eine dicke Schwellung unter dem rechten Auge, nachdem die Köpfe der Boxerinnen zusammengestoßen waren. Es sah also aus, also könne Taylor diesmal für ganz klare Verhältnisse sorgen. Doch die Mischung aus eigenem Aufwand und hoher gegnerischer Frequenz war auch für die Titelverteidigerin kraftaufwändig. Je länger der Kampf ging, desto mehr ähnelte er dem ersten Gefecht. Persoon konnte insbesondere in der Mitte ihre Punkte sammeln. 

Taylor, die sich wieder allzu oft auf einen Schlagabtausch eingelassen hatte, wurde von ihrer Ecke dazu getrieben, cleverer zu agieren. In der Schlussphase war sie also wieder flink unterwegs und sorgte dafür, dass Persoon ein ums andere Mal sogar fast über die eigenen Beine stolperte. Die Konter saßen ebenfalls. Beide müssen erleichtert gewesen sein, als der finale Ringgong ertönte. Diesmal gab es keine Kontroversen, denn die Wertungen, die allesamt pro Taylor ausfielen (98-93, 96-94, 96-94), wurden auch von Persoon ohne Beschwerden hingenommen. 

Chris Kongo mit spätem KO

Foto: Mark Robinson/Matchroom Boxing

Die zwei aufeinander folgenden linken Haken, die Weltergewichtler Chris Kongo (12-0-0, 7 KOs) in Runde 9 mustergültig an der Schläfe von Gegner Luther Clay (13-2-0, 5 KOs) platzierte, kamen zur rechten Zeit. Zuvor hatte der physisch imposante Londoner so seine Probleme mit dem mindesten 10 cm kleineren Clay. Die meiste Zeit in der Rückwärtsbewegung agierend, waren die eigenen Offensivaktionen oftmals unpräzise. Dabei verbrauchte er auch unnötig viel Energie. Seine harten Treffer kurz vor Schluss hatten aber noch genug Power, um Clay hart auf den Ringboden zu befördern und dessen Ringecke das Handtuch werfen zu lassen. Der Sieg brachte Kongo den WBO Global Title ein, dessen Wert zwar arg zu bezweifeln ist, für den 27-Jährigen aber immerhin einen Anfang darstellt. 

Die restlichen Ergebnisse der Undercard:

Super-Mittelgewicht – Jack Cullen vs. Zak Chelli endet Unentschieden

Schwergewicht – Alen Babic besiegte Shawndell Winters durch TKO im Runde 2

 

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