Demetrius Andrade verteidigt WBO-Titel souverän

Foto: DAZN

In einem einseitigen Duell ließ der Weltmeister im Mittelgewicht seinem russischen Gegner Artur Akavov wenig Chancen. Einzig der unnötige Abbruch Sekunden vor Schluss sorgte für eine Kontroverse. 

Andrade in Kontrolle

Dies dürfte der letzte Kampf für Demetrius Andrade gewesen sein. Der letzte Kampf, bevor es gegen die absolute Elite des Mittelgewichts geht. Nachdem er im Oktober letzten Jahres den WBO-Titel gegen Ersatzgegner Walter Kautondokwa ergattern konnte, stand nun seine erste Titelverteidigung an. Vor den Augen der Zuschauer im Madison Square Garden Theater bekam er es dabei aber wieder nicht mit dem erhofften Hammergegner zu tun. Stattdessen stand ihm mit Artur Akavov ein Mann der zweiten oder dritten Reihe gegenüber. 

Entsprechend überraschte der Kampfverlauf niemanden so recht. Andrade beherrschte das Geschehen ganz nach seinen Vorstellungen, blieb also beweglich, arbeitete viel mit dem Jab und visierte konsequent den Körper Akavaos als Ziel an. Dieser hatte sich wohl in erster Line vorgenommen, dass er den Abend halbwegs ohne Schaden überstehe und suchte daher die Sicherheit gewährende Rückwärtsbewegung. Gelegentliche Offensivvorstöße verpufften meist als wirkungslos, eine Kombination in Runde 9 ausgenommen. 

Eine Runde später öffnete sich nach einem Zusammenstoß der Köpfe ein tiefer Cut am rechten Auge des Russen. Andrade versuchte das auszunutzen und zielte auf die Stelle, Akavov hatte nun aber komplett in den Überlebensmodus geschaltet. Fast hätte er es dann auch über die Zeit geschafft, bis Andrade ihn mit einem rechten Haken etwas aus der Balance brachte, nachsetzte, und so den reichlich übermotivierten Referee Arthur Mercante Jr. dazu verleitete, den Kampf 24 Sekunden vor dem letzten Ringgong abzubrechen. Verständlicherweise waren sowohl Akavov als auch sein Promoter Lou DiBella erbost über die Entscheidung. 

Geändert hätte es am Resultat allerdings nichts, Andrade war an einem diesem Abend der deutlich überlegene Mann und gab praktisch keine Runde ab. Im Interview danach machte der 30-jährige Amateur-Weltmeister von 2007 klar, dass er als nächstes gegen Gennady Golovkin in den Ring steigen wolle. Das wäre dann auf jeden Fall der erhoffte Elitegegner. 

5/5 - (13 votes)