Avni Yildirim positiv getestet – Ist die WM-Chance dahin?

Wie das World Boxing Council mitteilte, wurde der Öner-Schützling Avni Yildirim positiv auf verbotene Substanzen getestet.

WBC-WM-Herausforderer Avni Yildirim positiv auf Methylclostebol getestet

Der in Mexiko ansässige Weltverband WBC ließ in einem Statement mitteilen, dass beim von Ahmet Öner gemanagten WM-Herausforderer Avni Yildirim (21-2, 12 KOs) im Rahmen eines Tests durch das Clean Boxing Program verbotene Substanzen festgestellt wurden. Konkret soll es sich in den A-Proben von Yildirim, die man am 13. September nahm, um das auf der Dopingliste der VADA stehende Steroid Methylclostebol handeln. Dass diese Probe positiv auffiel, teilte die VADA dem WBC dann am 26. September mit. Zwei Tage zuvor konnte der US-Amerikaner David Benavidez seinen Landsmann Anthony Dirrell im Kampf um den grün-goldenen WM-Gürtel in Runde 9 vorzeitig stoppen.

Foto: Stephanie Trapp/Fox Sports

Yildirim sollte nun seine dritte WM-Chance erhalten und auf den Sieger aus Benavidez-Dirrell im Frühjahr 2020 treffen. Aufgrund des positiven Dopingbefunds steht dieser Status jedoch jetzt infrage. Yildirim und dessen Team haben sich freiwillig dazu bereiterklärt, an einem Auswertungsgespräch mit einem vom WBC zugelassenen Experten teilzunehmen, mit dessen Hilfe die Situation genau beleuchtet werden soll. Es gilt zu klären, wie die verbotene Substanz in den Körper des 28-jährigen Türken gelang, wenngleich eine B-Probe auch eine Anomalie zum Vorschein bringen könnte. Methylclostebol gilt als „Designersteroid“ und wird im Internet als Nahrungsergänzung angeboten. Gut möglich auch, dass der positive Nachweis durch verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel zustande kam.

WM-Kampf gegen Benavidez liegt auf Eis

Vor gut einem Jahr war es David Benavidez, bei welchem in Dopingproben die Droge Kokain nachgewiesen wurde. Der damalige WBC-Weltmeister verlor daraufhin seinen Titel. Dies führte dazu, dass Yildirim und Dirrell um den vakanten Gürtel boxten. Nachdem beide unabsichtlich mit den Köpfen aneinanderstießen, öffnete sich bei Dirrell eine blutige Cut-Verletzung, die zum Abbruch des Kampfes in Runde 10 und einem Sieg für Dirrell (Technical Decission) führte. Yildirim und dessen Team legten erfolgreich Protest ein, wodurch der Türke, nach dem angeordneten Kampf zwischen dem inzwischen wieder mit einer Lizenz versehenen Benavidez und Dirrell, erneut eine WM-Chance gegen den Sieger erhalten sollte.

Diese wird nun offiziell auf Eis gelegt, da die Klärung der Doping-Angelegenheit logischerweise Vorrang hat. Das World Boxing Council wird „in naher Zukunft eine Mitteilung über die Ergebnisse ihrer Untersuchung und Bewertung sowie über die Disposition dieser Angelegenheit machen“.

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