Austin Trout ist neuer BKFC-Champion im Weltergewicht geworden

Austin Trout, der neue Champion bei BKFC.

Er war vor einigen Jahren einer der weltbesten Boxer und Weltmeister, nun hat er sich erneut einen Gürtel zugelegt, allerdings im Bare-Knuckle.

Austin Trout (2-0 im BK) stand am Samstag in Hollywood, USA, vor einem großen Titelkampf. Er durfte im Bare-Knuckle bei BKFC um den Weltergewichtstitel kämpfen und sich unter Umständen dort als Titelträger einen Namen machen. Die Erwartungshaltung war groß bezüglich des großen Boxstars, doch er kämpfte in einer neuen Sportart, was die Aufgabe knifflig erscheinen ließ. Würde Trout seine boxerischen Fähigkeiten so gewinnbringend einfließen lassen können, um technisch seinen Gegner zu überbieten? Oder käme es zu einer brutalen Abnutzungsschlacht, wo Trout Härte vermissen lässt und durch den Druck irgendwann einbricht?

Trout war der Underdog bei den Buchmachern

Der zuvor ungeschlagene BKFC-Champion, Luis Palomino.

Trout hat in seiner Boxkarriere schon Größen wie Miguel Cotto (41-6) oder Saul „Canelo“ Alvarez (60-2-2) geboxt. Am Freitag sollte er in Hollywood aber einen völlig anderen Gegner gegenüberstehen. Er bekam es mit dem BKFC-Veteranen und P4P-Kandidaten Luis Palomino (9-1) zu tun. Einen 43-jährigen Mann aus Peru, der sich im MMA einen Namen gemacht hat. Er kämpfte unter anderem bei Bellator, was ein MMA-Ableger von Showtime war. Zudem lieferte er sich 2 Schlachten mit dem heutigen UFC-Star Justin Gaethje.

Palomino ist ein erfahrener und harter Fighter, der mit allen Wassern gewaschen ist. Im höheren Alter bemerkte er, dass er im MMA nicht mehr zu alten Höchstleistungen gelangen kann und wechselte zu der frisch gegründeten BKFC, wo er als Titelträger für Furore sorgen konnte. 9 Kämpfe gab Palomino im Bare-Knuckle, alle 9 Kämpfe konnte er in dieser brutalen Sportart gewinnen. Mit seinem hohen Erfahrungsschatz war es deshalb nicht unüblich, dass er bei den Buchmachern gegenüber dem Neuling Trout, der erst seinen zweiten Kampf bestreiten sollte, teilweise vorgezogen wurde. Palomino ging als leichter Favorit bei den Buchmachern in den Titelkampf.

Technik setzt sich gegen die Härte durch

Tale of the tape: Trout vs. Palomino.

Viele setzen Bare-Knuckle mit einer wüsten Schlägerei gleich, was der Sportart nicht gerecht wird. Gerade durch die erhöhte Verletzungsgefahr versuchen beide Fighter zumeist, die Kämpfe taktisch smart anzugehen, um unnötige Risiken zu vermeiden. Zumindest ist dies die Marschroute von den Elite-Fightern, die wissen, was eine gut gezielte Faust anrichten kann.

Auch bei dem Kampf wurde nicht unüberlegt einfach herangestürmt. Trout genoss Reichweitenvorteile und spielte sie gekonnt mit dem Jab wie zu seinen besten Boxzeiten aus. Er verstand es zudem immer wieder mit der Beinarbeit kluge Winkel zu erzeugen, wodurch Palomino Trout immer nur seitlich begegnen konnte und die Schläge häufig dadurch verfehlten. Palomino, der trotz seiner 43 Jahren, ziemlich flink agierte, versuchte Trout den Weg abzuschneiden im Ring mit blitzartigen Überfallkommandos, die aber zumeist ins Leere verpufften. Die ersten 3 Runden verblieben relativ ereignisarm, wo Trout jedoch technisch die Oberhand haben sollte.

Palomino am Boden – Trout neuer BKFC-Champion

In Runde 4 nahm der Kampf dann an Fahrt auf. Palomino lief immer wieder tapfer an und fing sich dabei teilweise harte Hände, wodurch er sogar einmal runter musste. Wer allerdings dachte, dass dadurch das Ende eingeläutet werden würde, der irrte. Palomino blieb weiterhin angriffslustig und konnte die letzte Runde tendenziell sogar für sich entscheiden, aber der benötigte KO-Schlag blieb aus.

Am Ende setzte sich Trout einstimmig nach Punkten durch und ist neuer BKFC-Champion im Weltergewicht. Das Urteil lautete: 3x 49-45 für den Schützling der Düsseldorfer von Legacy Sport Management, Trout. Das gesamte Event ist kostenlos unten abrufbar.

4.3/5 - (9 votes)

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein