IBF verfügt, dass der Gewinner aus Tyson Fury vs. Oleksandr Usyk, in seinem nächsten Kampf gegen Filip Hrgović antreten muss oder der IBF-Titel wird dem Gewinner des Kampfes entzogen.
Eddie Hearn sagt, dass Anthony Joshua sich dafür entscheiden könnte, gegen die Nr.1 der IBF, Filip Hrgovic, um den frei zu werdenden IBF-Schwergewichtstitel zu kämpfen, anstatt sich Deontay Wilder in einem Mega-Kampf zu stellen, den Hearn schon seit Monaten erfolglos versucht zu promoten. Der Kampf Joshua vs. Hrgovic wäre ein hauseigener Matchroom-Boxkampf, da beide Boxer bei Eddie Hearn unter Vertrag stehen. Das wäre aber allerdings auch eine Methode des Wahnsinns, zu wollen, dass Anthony Joshua einen riskanten, viel schlechter bezahlten Kampf gegen Filip Hrgovic, als einen massiven Geld-Kampf gegen Deontay Wilder führt.
Eddie Hearn erklärt, dass es Anthony Joshuas einziges Ziel ist, dreimaliger Schwergewichts-Weltmeister zu werden, für AJ hat deshalb ein WM-Titelkampf „Priorität“ gegenüber einem viel lukrativerem Kampf mit Deontay Wilder. Man kann allerdings zwischen den Zeilen lesen, dass Eddie Hearn inzwischen selbst nicht mehr daran glaubt, den Joshua vs. Wilder-Kampf auf die Reihe zu bekommen, nachdem die Saudis beschlossen haben, den Kampf in ihrem Land nicht zu inszenieren. Offensichtlich nimmt das Hearn die Motivation, den doch riskanten Kampf Joshua gegen Wilder doch noch zu machen, wenn man nicht mehr das große saudische Geld zur Verfügung hat.
Wenn Joshua riskiert von Wilder ausgeknockt zu werden, dann doch nur für eine Bootsladung voller Geld, dass er dafür bekommen würde.
Die wahrscheinliche Idee, die Eddie Hearn in seinem Kopf herumschwebt, ist, dass Joshua Hrgovic schlägt, um den IBF-Titel zu erobern, und dass dies dann die Saudis auffrischt und die wieder Interesse daran zeigen, doch noch eine Menge Geld dafür zu zahlen, damit AJ und Wilder in ihrem Land gegeneinander kämpfen. Wenn Anthony Joshua (26-3-0, 23 KO-Siege) sich dafür entscheidet, gegen Filip Hrgovic zu kämpfen, könnte er das aber auch bereuen, denn mit seinem Kinnproblem und seiner Verwandlung zu einem ultra-vorsichtigen Boxer, ist das ein ganz gefährlicher Kampf für ihn. Mit der Nachricht, dass die IBF nun verfügt hat, dass der Gewinner der unbestrittenen Schwergewichtsmeisterschaft im Dezember, zwischen IBF/WBA/WBO-Champion Oleksandr Usyk und WBC-Champion Tyson Fury, in seinem nächsten Kampf, gegen den obligatorischen Pflicht-Herausforderer der IBF, Filip Hrgovic (16-0-0, 13KO-Siege) antreten muss, stellt dies sicher, dass der IBF-Titel vom Sieger des Kampfes freiwillig geräumt oder aber von der IBF entzogen wird.
Der inzwischen vertraglich abgeschlossene Fury-vs-Usyk-Kampf, beinhaltet eine Zwei-Wege-Rematch-Klausel, was bedeutet, dass der Verlierer dieses Kampfes ein sofortiges Rematch erzwingen kann, was angesichts des Stolzes der beiden Boxer und der riesigen Menge an Geld, die sie in einem zweiten Duell noch einmal verdienen werden, offensichtlich passieren wird. Die Popularität des Olympia-Bronzemedaillengewinners von 2016, Filip Hrgovic, wie sie auch ist, wurde letztes Jahr mit seinem umstrittenen 12-Runden-Entscheidungssieg über Zhilei Zhang in Saudi-Arabien stark beschädigt.
Obwohl Zhilei Zhang den Kampf gegen Hrgovic zu gewinnen schien, gaben die Punktrichter Hearns Boxer Hrgovic einstimmig den Sieg. Aber wer sich den Kampf im Nachhinein noch einmal anschaut, muss doch sagen, dass Hrgovic diesen Kampf, zwar unspektakulär, aber doch gewonnen hat, da eben Zhang in den hinteren Runden die Luft ausging. Was die Dinge für den Kroaten noch schlimmer gemacht hat, ist, dass Hrgovic Zhang nicht direkt ein Rematch angeboten hat, was eine edle Sache gewesen wäre und seine Popularität immens gefördert hätte.
„Sie haben ja nun gehört, dass die IBF im Grunde gesagt hat, dass Anthony Joshua gegen Filip Hrgovic um den Weltmeistertitel kämpfen wird. Joshua ist verzweifelt, er möchte unbedingt ein dreimaliger Weltmeister zu werden, und ich glaube, er wird es auch werden“, sagte Eddie Hearn zu „Boxing Social“ über Anthony Joshua, der wahrscheinlich gegen Filip Hrgovic um den IBF-Titel antreten wird, sobald der Gewinner des Dezember-Kampfes zwischen IBF/WBA/WBO-Champion Oleksandr Usyk &WBC-Gürtelhalter Tyson Fury den IBF-Titel räumt.
„Die Nachrichten der IBF ändern die Dinge ein wenig in Bezug darauf, dass der Gewinner des Fury-Usyk-Kampfes im Grunde gegen Filip Hrgovic kämpfen muss, oder er bekommt den Gürtel ausgezogen, und sie werden sich ihm ganz bestimmt nicht stellen, das dürfte so gut wie sicher sein. Ich glaube, dass der Kampf Anthony Joshua vs. Filip Hrgovic, als Kampf um den möglichen IBF-Weltmeistertitel stattfinden wird, und wenn ja, müssen wir diesen Kampf machen. Wenn nicht haben wir immer noch den Wilder-Kampf“, sagt Eddie Hearn.
„Es gibt viel zu denken, aber diese Nachricht der IBF ändert sicherlich die Dinge. Das Ziel für Joshua ist es primär dreimaliger Weltmeister zu werden, und das würde es ihm ermöglichen, dies auch zu werden. „Der Wilder-Kampf ist zwar viel größer, aber der Hrgovic-Kampf kommt mit einem Weltmeistertitel der IBF daher. Das wird immer Priorität haben, aber wir müssen sehen, ob der Kampf denn dann auch zustande kommt. Auch hier hören wir nur, dass es ein Zwei-Wege-Rematch Usyk-Fury ist, was enttäuschend ist, aber wir werden sehen“, sagte Hearn.
Was Eddie Hearn bei seiner gesamten Konstruktion zum Weltmeisterschaftskampf um den IBF-Titel, zwischen Filip Hrgoviv vs. Anthony Joshua allerdings nicht berücksichtigt hat ist, dass Hrgović zwar die unbestrittene Nr.1 der WBC ist, die Nr.2 war bisher unbesetzt und Nr.3 war Anthony Joshua. Bis hierhin passte die Konstruktion von Hearn, aber vor einer Woche kämpften Murat Gassiev vs. Otto Wallin um die Nr.2 Position bei der IBF. Somit ist der Gewinner dieses Kampfes Otto Walin, nun – bei Veröffentlichung der nächsten IBF-Weltrangliste – die offizielle Nr.2 der IBF, was dann aber wiederum heißen würde, dass im Falle, dass der IBF-Titel vakant werden würde, nicht Antony Joshua der Gegner für Hrgovic um den IBF-Titelkampf ist, sondern eben Otto Wallin.
