Universum lädt erneut in die exklusive Motorworld Köln ein. Eine volle Card mit hochklassigen Schwergewichtskämpfen erwartet die Besucher.
Am Samstag verwandelt sich die Motorworld in Köln erneut in einen Boxpalast. Universum Box Promotion lädt zum zweiten Mal in diesem Jahr in die exklusive Location ein und verspricht den Boxsportfreunden ein volles Programm. Ismail Özen Otto und Matchmaker Marlon Esteban haben keine Kosten und Mühen gescheut und gleich 15 teils hochklassige Profikämpfe angesetzt, die das Publikum begeistern sollen. Bereits Ende Januar waren die Anwesenden restlos begeistert, als Universum Box Promotion ebenfalls in die Motorworld eingeladen hatte. Unter den prominenten Gästen war auch die aktive deutsch-türkische Boxlegende Firat Arslan (55-9-3), der kaum mehr aus dem Schwärmen herauskam.
Ansporn genug also für Universum, das Niveau zu halten und vielleicht sogar noch zu steigern! So zumindest der ambitionierte Plan. Dieses Vorhaben soll durch eine anhaltende Umstrukturierung des Kämpferportfolios erreicht werden. Galt Universum stets als eine tolle Adresse für starke Boxer mit Migrationshintergrund, die bei Universum eine Chance erhielten, die andere Ställe nicht zwangsläufig boten, so rücken nun auch die deutschen Personalien stärker in den Fokus. Mit dieser Mischung möchte Universum und Ismail Özen Otto ein breites Publikum ansprechen und zugleich die boxerische und gesellschaftliche Vielfalt in Deutschland repräsentieren.
Schwergewichtshauptkampf elektrisiert die Halle
Eines der zentralen Themen am Samstag wird das Schwergewicht sein. Gleich auf vier Kämpfe in der Königsklasse können sich die Zuschauer freuen. Im Hauptkampf des langen Abends wird der Kölner Hussein Muhamed (17-1) auf Ali Kiydin (16-3) treffen. Beide Schwergewichte sind in Deutschland bestens bekannt und verfügen über reichlich Schlagkraft und Qualität. Im Vorfeld gab es von beiden Seiten immer wieder Ansagen, schnell kristallisierte sich heraus, dass dieser Kampf erfolgen soll und muss. Gesagt, getan. Beide Streithähne treffen am Samstag aufeinander und werden beweisen, wer tatsächlich der Bessere ist. Der Kampf verspricht auch atmosphärisch wirklich großartig zu werden, da der Großteil der Tickets an die Anhängerschaft beider Boxer verkauft wurde. Ein würdiger Hauptkampf also, der auf vielen Ebenen zu überzeugen weiß.
Nur der Sieger kann nochmals oben angreifen
Rein sportlich betrachtet galt Muhamed als vielversprechendes Schwergewicht. Auf einer Universum-Veranstaltung im Juni 2021 konnte er Senad Gashi bezwingen, was sein Karrierehighlight hätte darstellen sollen. Doch eine positive Dopingkontrolle annullierte das Resultat und der Kampf wurde als No Contest gewertet. Nach einer vorübergehenden Sperre bekam Muhamed dann im November 2022 die Gelegenheit, bei Universum gegen den gefürchteten kasachischen KO-Schläger Zhan Kossobutskiy (19-1) anzutreten. Nach zahlreichen harten Körpertreffern endete der Kampf in Runde 3. Seitdem war Muhamed nicht mehr aktiv, möchte sich aber erfolgreich zurückmelden.
Kiydin hingegen blickt auf eine tolle Amateurlaufbahn zurück, wo er beispielsweise bei der World Series of Boxing teilgenommen hat. Der etwas kleinere Mann aus Frankfurt gilt als brandgefährlicher Puncher. Im Amateurlager konnte er sogar Größen wie den Olympiasilbermedaillengewinner Frazer Clarke (8-0-1) bezwingen, der sich neulich eine großartige Schlacht mit Landsmann Fabio Wardley (17-0-1) lieferte. Kiydin kommt nun allerdings aus zwei Niederlagen am Stück. Gegen Murad Aliev (10-0) bewies er enormes Kämpferherz und steckte viele Schläge ein. Zuletzt wurde er aber schon in der ersten Runde vom Kubaner Jose Laruet (12-0) gestoppt. Diese Niederlage tat sicherlich weh und Kiydin ist gewillt, sich in Köln wieder von einer besseren Seite zu präsentieren. Eines ist jedenfalls sicher: Nur der Gewinner kann nochmals oben angreifen.
Zarraa erwartet eine höchst unangenehme Aufgabe
Ursprünglich war angedacht, dass Younes Zarraa (10-0) den WBC Internationaltitelträger Ermal Hadribeaj (18-0-1) im Superweltergewicht herausfordern sollte. Das wäre ein großer Kampf für Zarraa geworden, der aus Neuss stammt und auch auf viel Support in Köln zurückgreifen kann. Hadribeaj hat sich leider in der Vorbereitung verletzt, und nun musste kurzfristig ein Ersatzgegner bestimmt werden. Hierbei wurde man bei Robin Zamora (21-28) fündig.
Zamora mag zwar numerisch keinen sonderlich guten Rekord aufweisen, doch davon sollte man sich nicht zu stark täuschen lassen. Der Mann aus Nicaragua ist sehr für seine aggressive und bissige Herangehensweise bekannt. Wer Kämpfe von Zamora in der Vergangenheit schon gesehen hat, wird wissen, was damit gemeint ist. Er jagt gerne seine Kontrahenten im Ring, wirkt zwar technisch nicht sonderlich brillant dabei, ist aber maximal unangenehm. Nicht selten geht er dort auch mal mit dem Kopf voraus, und es folgen andere Unsauberkeiten, die ein junges Prospect auf der Gegenseite aus dem boxerischen Konzept bringen können. In Deutschland sah man Zamora zuvor auch schon einige Male kämpfen. Beispielsweise lieferte er sich einen tollen und ausgeglichenen Kampf mit dem Legacy-Schützling Franklyn Dwomoh (6-0). Zuvor packte Zamora den KO des Jahres in Deutschland aus, als er auf einem Parkplatz Fatih Dübüs (11-3) spektakulär KO schlug. Das zeigte eindrucksvoll auf, dass Zamora immer seine Chance sucht und ein gefährlicher Gegner darstellt.
Zarraa verfügt in der Theorie über die technischen Fähigkeiten, um diese Aufgabe zu meistern. Zudem hat er eine intensive und ausgiebige Vorbereitung hinter sich, wodurch er klar im Vorteil gegenüber dem kurzfristigen Ersatzgegner Zamora liegt. Ob er aber von seiner boxerischen Linie nicht abweicht beim erhöhten Druck, das wird sich zeigen müssen. Jedenfalls ist es eine Kampfpaarung, die sicherlich überraschen kann.
Devastating KO in Augsburg, Germany! 🇩🇪
Fatih Duebues (11-2) 🇩🇪 gets knocked out emphatically in the third round against Robin Zamora (20-21) 🇳🇮 in their super lightweight showdown.
Get well soon 🙏 pic.twitter.com/9yWdbVcSLB— Permante (@PermantexG) July 15, 2023
Leon Bauer ist heiß auf den zweiten Universum-Erfolg
Mit Leon Bauer (20-0-1) gelang Universum eine großartige Neuverpflichtung vor einigen Monaten. Bauer, der Juniorenweltmeister wurde und schon einen Kampf in Las Vegas gewann, galt als eine der vielversprechendsten Personalien im deutschen Profiboxen. Doch immer wurde er von Rückschlägen zurückgeworfen. Ob es physische oder auch psychische Belastungen waren, Bauer konnte leider zu selten auf hohem Niveau agieren und sein ganzes Potenzial ausschöpfen. Bei Universum soll sich die Leidenszeit auflösen. Stärkung findet er zudem in seiner gegründeten Familie. Den erfolgreichen sportlichen Startschuss gab es im vergangenen Januar, wo Bauer in der Motorworld Köln den Düsseldorfer Timo Rost (16-2-3) nach drei Runden so schwer zusetzte, dass dieser durch eine Augenverletzung aufgeben musste. Damit war das Universum-Debüt geglückt und der Löwe aus der Pfalz hat Blut geleckt.
Gegen Dominik Ameri (22-23) soll nun der zweite Erfolg her. Ameri blickt zwar auf eine negative Kampfbilanz aktuell, doch er befindet sich auf einer sehr positiven Tendenz. Das Nordlicht ist seit fast 2 Jahren ungeschlagen und kommt mit einer breiten Brust nach Köln, da er sich eine Siegesserie von 8 Kämpfen aufbauen konnte. Gegen Bauer wird ein weiterer Sieg aber sich nun sehr schwer nur einstellen, dennoch wird Ameri alles daran setzen, um in Köln zu überraschen. In der Vergangenheit hat er zudem schon ein sehr starkes Niveau herausfordern können. Beispielsweise gegen Yusuf Kangül (23-6-1) oder Avni Yildirim (24-5), wo er lediglich knappere Punktniederlagen hinnehmen musste. Folglich ist Ameri jemand, der sich gut gegen stärkere Männer hineinfighten kann, was sicherlich sehr hilfreich gegen Bauer ist.
Übrigens wird auch der jüngere Bruder Allen Bauer (5-0) auf der Undercard gegen Kevin Kirchner (3-2) im Supermittelgewicht kämpfen. Das ist erst das zweite Mal, dass beide Brüder auf einer Profiveranstaltung gemeinsam kämpfen.
WBC-Titelkampf im Schwergewicht
Im Schwergewicht findet zusätzlich noch ein WBC International Silvertitelkampf statt. Der 2,02m große Franzose Mourad Aliev (10-0) verteidigt hierbei seinen Titel gegen Dilan Prasovic (17-3). Aliev, der aserbaidschanische Wurzeln hat, war ein sehr starker Amateurboxer. So qualifizierte er sich für die Olympischen Spiele in Tokio, wo er höchst kontrovers nach einem Kopfstoß gegen Frazer Clarke im Viertelfinale disqualifiziert wurde. Daraufhin folgte ein Sitzstreik von Aliev, dessen Bilder um die Welt gingen. Ahmet Öner erkannte das unbändige Potenzial in Aliev und verpflichtete ihn umgehend bei den Profis. Öner, der beste Kontakte zu WBC-Präsident Mauricio Sulaimán unterhält, weiß genau, wie man die Schützlinge in den Weltverbänden relevant erscheinen lässt. Eine erfolgreiche Titelverteidigung von Aliev würde ihn mindestens in die Top 20 der WBC vorrücken lassen.
Ein Selbstläufer sollte die Titelverteidigung jedoch nicht werden, denn mit Prasovic steht durchaus ein renommierter Gegner im Ring. Der Montenegriner war sogar schon ein WM-Herausforderer im Cruisergewicht. Im Oktober 2020 gewann er einen Eliminator-Kampf in Belgrad gegen den zuvor ungeschlagenen Edin Puhalo (23-2), wodurch er das Recht erhielt, den damaligen WBO-Weltmeister Lawrence Okolie (19-1) herauszufordern. In dem Weltmeisterschaftskampf unterlag Prasovic jedoch vorzeitig in Runde 3. Im Cruisergewicht konnte er seine ehemals starken Leistungen nicht mehr bestätigen, weshalb er nun in die Schwergewichtsklasse aufgestiegen ist. Nebenbei war er auch noch im Amateurlager aktiv, musste sich aber bei den Weltmeisterschaften in Belgrad im Viertelfinale geschlagen geben.
Nun liegt der Fokus wieder maximal auf das Profigeschäft, wo Prasovic mit einem Sieg über Aliev wieder an die Weltspitze gelangen möchte. Doch die Aufgabe gegen den riesigen Aliev könnte nicht größer sein.
Weltklasseboxer Serhat Güler ebenfalls im Einsatz
Neben Aliev fördert Ahmet Öner auch das Suppermittelgewicht Serhat Güler (5-0). Der schlagstarke Türke war ein sehr starker Amateurboxer und konnte diese Leistungen auch perfekt in das Profilager übertragen. Nicht selten sind ehemals großartige Amateure sehr technisch geprägt und kommen deshalb im veränderten Profilager nicht so gut zur Geltung, doch diese Akklimatisierungsschwierigkeiten ergaben sich bei Güler niemals. Von Beginn an begeisterte die türkische Boxhoffnung die Beobachter mit starken Leistungen und brachialen Kämpfen. So erhielt er beispielsweise die Gelegenheit als Ersatzgegner den Frankfurter Leon Bunn (19-2) herauszufordern, den er brutal in der letzten Runde stoppen konnte, in einem harten und mitreißenden Gefecht. Im Juli 2023 kam es dann zum Duell gegen Universum-Schützling Rostam Ibrahim (11-1-2) in Ilsenburg. Es war zweifellos der Kampf des Jahres in Deutschland gewesen, wo beide Boxer alles gaben und etliche harte Powerpunches abluden. Am Ende setzte sich Güler ebenfalls mit einem spektakulären KO in Runde 6 durch, womit er seine Weltklasse eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Mit Galvan wartet nun ein erfahrener Kolumbianer in Köln. Zuletzt stand er im vergangenen Juni im Ring, wo er in einem WBA-Cruisergewichtstitelkampf ein starkes Unentschieden gegen den argentinischen Lokalmatador Franco Ezequiel Acosta (14-0-1) erreichte. Nun soll er in Köln die nächste Überraschung einfahren. Dies soll auch dadurch gelingen, dass Galvan im Supermittelgewicht physisch noch besser zur Geltung kommt. Dennoch ist Güler mit seiner Klasse und den absolut gerechtfertigten Ambitionen natürlich der klare Favorit in dem Kampf. Da Galvan jedoch zumeist in unterhaltsamen Kämpfen steht, ist der Kampf sicherlich sehenswert.
Starkes Mittelgewichtstalent Tahiri möchte sein Können beweisen
Im Mittelgewicht gilt Bujar Tahiri (16-0) als eine der spannendsten Personalien in Deutschland. Der Mann mit albanischen Wurzeln kann stets auf viel Unterstützung zählen. Lange hat man einen Gegner für Tahiri gesucht, schlussendlich wurde es dann der Venezuelaner Angel Adrian Barroso (8-3), der zuletzt auf der Undercard von Kubrat Pulev vs. Ihor Shevadzutskyi in der ersten Runde in Sofia gestoppt wurde. Das beste Empfehlungsschreiben ist dies für einen Kampf gegen den sehr guten Tahiri leider nicht.
Barrosos Kämpfe gehen zumeist nicht über die volle Distanz, wodurch sich die Zuschauer zumindest auf einen kurzweiligen Kampf einstellen können, der keine Langeweile verspricht. Es wäre aber sicherlich wünschenswert gewesen, wenn man für Tahiri einen etwas stärkeren Gegner gefunden hätte, der das Mittelgewicht auch adäquat fordern kann. Natürlich muss man berücksichtigen, dass dieser Kampf nur einer von 15 Stücken ist, wodurch natürlich auch die Qualität der Paarungen mit zunehmender Dauer etwas schwankt, aber auf dem Papier ist das hier leider keine ausgeglichene Paarung.
Henry Grün – ein Mann der Zukunft
Zur großen nationalen Personaloffensive von Universum gehört auch Henry Grün (3-0), ein Superweltergewicht aus Hessen, der bei den Amateuren starke Ergebnisse erzielte. Wenig verwunderlich war es also, dass Universum-Boss Ismail Özen-Otto den deutschen Nachwuchsboxer unbedingt nach Hamburg lotsen wollte, was er dann auch erfolgreich umsetzte. Grün wurde zügig in das Profilager herangeführt und bestreitet nun seinen vierten Kampf seit Ende Februar. Im letzten Kampf tat er sich in Aschaffenburg gegen den erfahrenen Rumänen Octavian Gratii (8-57-4) sichtlich schwer. Gratii ist trotz des schwachen Kampfrekords ein sehr abgeklärter und beweglicher Mann, wodurch es völlig normal erscheint, dass ein Talent am Anfang auch von Gratii gefordert wird.
Mit György Mizsei (28-44-2) wartet auf Grün nun die nächste Herausforderung. Der Ungar war einst ein gutes Leichtgewicht auf EU-Level, der den EBU Union-Titel gewann und später knapp an der Europameisterschaft scheiterte. In den letzten Jahren häuften sich die Niederlagen für Mizsei, der jedoch zumeist über die Runden kam. Im letzten Kampf in Augsburg gab es lediglich eine knappe SD-Niederlage gegen Jamshid Nooristani (9-1-1), bei der Mizsei vollkommen konkurrenzfähig erschien. Entsprechend wird Grün hier auch auf Gegenwehr eingestellt sein, zumal er zusätzlich erstmals über die Kampfdistanz von 6 Runden herangeführt wird.
Kebdani erhält einen anspruchsvollen Gegner
Universum liefert in Köln jedoch nicht nur Kämpfe in den höheren Gewichtsklassen, sondern auch das Duell zwischen Oussama Kebdani (4-0) und Kevin Trana (15-14-3) im Superfedergewicht. Kebdani hat marokkanische Wurzeln und bekommt auch einen guten Support von seinen Landsleuten geboten. Dies konnte er im letzten Kampf gegen Temitope Abiola (6-2) gut gebrauchen, denn Abiola entpuppte sich als komplizierte Aufgabe. Er war physisch sehr stark und fiel technisch auch nicht ab, wodurch Kebdani etwas schmeichelhaft den Punktsieg am Ende einstimmig zugesprochen bekam.
Doch zum Verschnaufen hat Kebdani keine Zeit, denn der nächste starke Gegner steht bereits parat. Zwar mag Kevin Trana numerisch keinen sonderlich aufregenden Rekord mit seinen 14 Niederlagen aufweisen, doch davon sollte man sich nicht zu sehr täuschen lassen. Er lieferte sich beispielsweise in Großbritannien einen überraschend engen Kampf mit dem britischen Contender Chris Bourke (13-2). Weitere knappe Punktniederlagen unterstreichen seine Qualität. Zudem wurde Trana noch nie gestoppt, egal welche Qualität die Gegnerschaft hatte. Entsprechend ist das schon auf dem Papier eine sehr große Herausforderung für Kebdani, der schon im fünften Profikampf alles abrufen muss, um bestehen zu können.
Kubanisches Schwergewicht bleibt weiterhin aktiv
Zu den renommiertesten Boxern bei Universum zählt zweifellos das kubanische Schwergewicht José Larduet (12-0). Der schlagstarke Mann war mehrfacher kubanischer Meister in seiner Amateurzeit und gewann zudem die Panamerikameisterschaften. Nach einer sehr langen und beeindruckenden Amateurlaufbahn wechselte er ins Profilager, wo er beim ambitionierten Universum Stall unterzeichnete. Einige Duftmarken konnte er schon setzen, so stoppte er beispielsweise Dusan Veletic (8-1) oder Ali Kiydin. Das boxerische Talent war niemals ein Thema bei Larduet, doch er hat sich in Hamburg nicht als Trainingsweltmeister entpuppt, was scheinbar bei kubanischen Schwergewichten in Europa nicht selten vorkommt. Deshalb wünscht sich Universum von Larduet eine hohe Aktivität und schickt ihn zum fünften Mal seit Februar 2023 in den Ring.
Da Larduet über sehr viel boxerische Klasse verfügt, ist er ein gern gesehener Gast für das Sparring. So tobte er sich beispielsweise mit Agit Kabayel (24-0) oder Frazer Clarke (8-0-1) in der Vorbereitung aus. Nun bekommt es Larduet mit dem Venezolaner Luis José Marín García (15-6) zu tun. Ein sehr zäher Mann, der fast noch nie in seiner Profikarriere gestoppt wurde. Zuletzt konnte er in Deutschland und Brasilien zwei Auswärtserfolge verzeichnen und kommt mit Rückenwind nach Köln. Dennoch wäre es natürlich ein Upset des Jahres, wenn Larduet diesen Kampf nicht gewinnen sollte. Der Kubaner verspricht aber immer geballte Kraft und Explosivität im Ring, wodurch seine Anwesenheit sehr positiv erscheint.
Armin Ajrulai ist heiß auf die Revanche
Im Supermittelgewicht steht zudem ein Rematch an. Auf Universum-Veranstaltungen kann durch das hervorragende und ausgeglichene Matchmaking auch jederzeit ein Aufbaukampf überraschen. So geschehen im Juni 2023, als Armin Ajrulai (7-2) überraschend nach Punkten gegen den Georgier Nodar Robakidze (17-47-7) unterlag. Es war durchaus ein ausgeglichener Kampf damals, aber das Punkturteil hat auch für Verwunderung gesorgt, da man Robakidze den Kampf nicht zwingend hätte geben müssen.
Das gehört der Vergangenheit an, ebenso wie Armin Ajrulais Leidensgeschichte. Im Juni 2019 musste er seine erste Profiniederlage hinnehmen, doch dem war nicht genug. Nach der KO-Niederlage gegen Dustin Ammann (10-15) erlitt Ajrulai eine Hirnblutung, wodurch er um sein Leben kämpfen musste. Ein Kämpfer war Ajrulai schon immer. Er überstand die lebensgefährliche Verletzung und sehnte sich danach, wieder in den Ring zu steigen. Nach über 3 Jahren gelang dies auch, und er feierte ein siegreiches Comeback. Insgesamt konnte er seitdem 4 Siege verbuchen, aber diese eine Niederlage gegen Robakidze stellt ein Makel dar. Nun also die Revanche gegen den Georgier. Wird Ajrulai im zweiten Aufeinandertreffen erfolgreich sein – oder bestätigt Robakidze den Erfolg in Köln erneut? Die Zuschauer können sich auf einen spannenden und emotionalen Kampf freuen.
Deutsche Schwergewichtshoffnung auf dem Vormarsch
In der letzten Dekade machte der junge Florian Schulz (4-0) von sich reden. Er entwickelte sich im Amateurlager prächtig und gewann beispielsweise die Vizeeuropameisterschaft 2015 im Superschwergewicht. Schulz wurde dann leider bei der Olympiateilnahme in Rio übergangen, wodurch er sich verärgert und enttäuscht aus dem Boxsport zurückzog. Lange sehnten sich die Boxsportfreunde in Deutschland danach, dass Schulz erneut in den Ring steigt und im Profilager sein Glück versucht. 2023 unterschrieb er dann bei Gregor Haslberger und Daniel Todorovics O1NE.Sport, wo er fortan gemanagt wird. 2024 dann die Meldung, dass Schulz in das Profilager einsteigt und bei Universum seine Karriere vorantreibt.
Nach 3 lockeren Aufbaukämpfen erfolgte im April in Aschaffenburg sein erster nennenswerter Kampf vor größerem Publikum. Er sollte gegen den 46-jährigen Yonny Molina (13-8) antreten, der zuvor gegen Jose Larduet im Januar noch zügig aufgab. Doch Molina überraschte in dem Kampf und entpuppte sich als eisenharter Kahlkopf. Schulz ging besonders in den ersten Runden mit einem sehr hohen Tempo vor, um Molina zu überpowern, was jedoch nicht gelang. Er musste infolgedessen die Intensität drosseln und bekam auch konditionelle Probleme. Der Kampf war dann auch noch auf 8 Runden angesetzt, was sicherlich 2 Runden zu viel waren für einen Boxer, der erst wenige Wochen im Profilager war und eine lange Boxabstinenz zuvor aufwies. Am Ende gewann Schulz den Kampf noch in der letzten Runde vorzeitig. Nach dem Kampf wirkte Schulz sichtlich unzufrieden mit der eigenen Leistung, doch zum Glück bekommt man im Sport immer wieder neue Gelegenheiten, um sich zu beweisen.
Nun in Köln steht ein Kampf über 6 Runden an gegen Daso Simeunovic (3-6). Dieser blickt auf Amateurerfahrung zurück und hat schon einige gute Männer bei den Profis herausgefordert, darunter auch Granit Shala (15-1) im November 2018, mit dem er über die Distanz ging. Simeunovic scheint auf dem Papier ein absolut solider Gegner für Schulz‘ fünften Profikampf zu sein. Ohnehin ist es einfach toll, den großgewachsenen Mann aus Mecklenburg-Vorpommern nach den zahlreichen Jahren der Abstinenz wieder aktiv im Ring zu sehen.
Wenige Restkarten sind noch vorhanden
Ismail Özen-Otto und Matchmaker Marlon Esteban haben alle Register gezogen, um die Boxsportfreunde restlos zu begeistern. Zahlreiche weitere spannende Profikämpfe werden am Samstag in der Motorworld Köln stattfinden, darunter beispielsweise das Profidebüt von Christopher Goman und vieles mehr.
Geplant ist, dass der erste Kampf um 17:30 Uhr beginnt. Wie immer kann man das gesamte Event kostenlos auf dem YouTube-Kanal von Universum Boxing verfolgen. Ein kostenloses Abo wäre hierbei nützlich, um keine Neuigkeiten oder zeitlichen Änderungen zu verpassen.
Zudem sei gesagt, dass nur noch sehr wenige Restkarten für Samstag in der Motorworld Köln verfügbar sind. Am Donnerstag waren es bereits weniger als 50 Stück. Wer also noch Interesse hat, die tollen Kämpfe live anzuschauen, sollte sich schnell noch ein Ticket auf Reservix sichern, solange sie noch verfügbar sind.