WBC-Weltmeister Oleksandr Gvozdyk im März in Philly im Einsatz?

Charkow/Philadelphia – Ein weiterer aktueller Weltmeister aus der Ukraine steht wohl umgehend vor seiner Rückkehr in den Ring. Es handelt sich dabei um den erst kürzlich frisch gekrönten, 31-jährigen WBC-Weltmeister im Halbschwergewicht Oleksandr Gvozdyk (16-0, 13 KOs). Diesem war das Kunststück gelungen, Ende des vergangenen Jahres den ehemaligen kanadischen Weltmeister Adonis Stevenson in Runde 11 KO zu schlagen. Das tragische dabei jedoch – Der bereits 42-jährige Stevenson erlitt dabei ein bisher irreversibles Schädel-Hirn Trauma, von dem er sich trotz immer neuerer Fortschritte bei weitem noch nicht erholt hat.

Management von Gvozdyk hält sich noch zurück – Trauma bereits überwunden?

Das Management des ehemaligen Bronzemedaillengewinners von London im Halbschwergewicht, Oleksandr Gvozdyk, hat erneute Spekulationen bzw. eine geforderte Stellungnahme die von den Kollegen des US-amerikanischen Boxnetzwerkes Boxingscene.com ins Spiel gebracht worden war, zurückgewiesen und lediglich auf eine frühere Bestätigung hingewiesen, die nur verlautbaren lies, das der neue WBC-Weltmeister im „Frühjahr“ wieder in den Ring steigen werde.

Somit gibt es wenige Neuigkeiten zum ins Spiel gebrachten Termin Ende März. Zudem stellt sich die Frage für den Ukrainer, ob er bei seinen kommenden Aufgaben den schrecklichen Ausgang mit Adonis Stevenson bereits überwunden hat? Das dürfte jedoch angesichts der kurzen vergangenen Zeit relativ unwahrscheinlich sein. So berichteten doch immer wieder Boxer die in ähnliche Vorfälle verwickelt waren, dass sich für sie im Ring nach solchen Vorkommnissen alles geändert hat. Dafür kann man die ehemaligen Weltklasseboxer Chris Eubank Sr. und „Saint“ George Groves als Beispiel anführen. Letzterer erklärte in seinem Rücktrittspost wörtlich: „Dieser Kampf (gegen Eddy Gutknecht, Anm. d. Red) ließ mich realisieren, dass der Boxsport brutale Konsequenzen haben kann. Danach fühlte ich, dass meine Tage als Kämpfer gezählt sein würden“

Marcus Browne bereits in Stellung?

Als wahrscheinlichster Gegner gilt jedoch der US-Boy Marcus Browne aus Staten Island, New York der bei 23-0 und 16 KOs steht. Dieser konnte kürzlich in einem skandalösen Kampf den 35-jährigen Kanadier Badou Jack (22-2-3, 13 KOs) besiegen und sich gleichzeitig das Recht erkämpfen, Gvozdyk herausfordern zu dürfen. Zudem konnte sich Browne den Interims-WM-Titel der WBA um die Hüften schnallen.

Mit diesen Voraussetzungen, würde allen Fans ein weiteres Box-Spektakel geboten, ginge es hier doch um eine weitere Titelvereinigung. Doch jetzt kommt die Crux an der Sache: Das Management des Ukrainers um Egis Klimas beantragte zeitgleich mit der Austragung von Jack vs. Browne, eine einmalige Befreiung der Pflichtverteidigung bei der WBC, nämlich um eine freiwillige Titelverteidigung von Gvozdyk einzustreuen, obwohl dies eigentlich vom World Boxing Council nicht vorgesehen ist wenn bereits ein Kampf angeordnet wurde. Dabei geht es aber natürlich auch um monetäre Verbindungen.

Wie dem auch sei – Das WBC hatte sich dazu entschlossen, diesem Antrag zuzustimmen und somit dürfte es unwahrscheinlich werden, dass man Marcus Browne als Gegner für den 30.03. einkauft, dies wäre wohl für die erste Verteidigung auch eine gewagte Ansetzung. Marcus Browne wird sich also vermeintlich mit einem Stay-Busy Kampf bei Laune halten, ehe es zum Pflichtkampf mit Gvozdyk kommen wird.

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