Undercard Berlin: Formella, Härtel und Sahin erfolgreich / Kerwat scheitert an Kühne

Foto: Sebastian Heger
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Auch die Undercard der gestrigen Veranstaltung um die WBA-Weltmeisterschaft im Supermittelgewicht zwischen Tyron Zeuge und Giovanni De Carolis hatte neben dem Kampf von Abraham und Lihaug einiges zu bieten.

Formella, Härtel und Sahin siegen einstimmig nach Punkten

Die drei Sauerland-Boxer Formella, Härtel und Sahin konnten ihre Gegner jeweils durch eine einstimmige Punktrichterentscheidung besiegen.

Formella gewinnt durch Punktsieg über Salzmann

Zunächst kam es zum Duell zwischen dem Berliner Nico Salzmann und dem Hamburger Sebastian „Hafenbasti“ Formella. Salzmann hatte einige Fans in der Max-Schmeling-Halle versammeln können, welche sich mit lauten Anfeuerungsrufen mit den aus Hamburg angereisten Formella-Fans duellierten.

Für den 29-jährigen Formella war der Kampf gegen Salzmann lediglich ein weiter Aufbaukampf, dennoch erwies sich letzterer als harter Gegner. Schon die erste Runde der beiden war eng. Obwohl Formella mit gutem Tempo agierte und seinen Gegner häufig traf, konterte dieser stets zurück und erzielte ebenso Treffer. Nachdem auch die zweite Runde eng und mit leichten Vorteilen für Formella zu werten war, war dieser spätestens in Runde 3 mehr im Kampf drin und der aktivere der beiden Superweltergewichtler.

Foto: Sebastian Heger

Formella bestimmte das Geschehen weiter aus der Ringmitte und konnte in Runde 5 erstmals einen Knockdown erzielen. Salzmann erholte sich jedoch wieder und rettete sich in die Pause. Auch in den darauf folgenden Runden machte Formella weiter Druck, zur Freude seiner Fans, welche die Halle mit lauten Anfeuerungsrufen beschallten. Am Ende hieß der einstimmige Punktsieger nach 8 Runden: Sebastian Formella.

Stefan Härtel siegt gegen erfahrenen Mateo Damian Veron

Veron begann das Duell der beiden mit viel Druck und mehr Aktivität als der Berliner Härtel. Dennoch konnte Härtel durch einfache Hände viele Trefffer erzielen, welche ihm Runde 2 und 3 sicherten. In Runde 2 zwang Härtel seinen Gegner zudem auf den Ringboden. Auch in der vierten, des auf insgesamt 8 Runden angesetzten Duells war Härtel der stärkere Mann. In Runde 5 gab es gute Treffer auf beiden Seiten, Härtel hatte jedoch leichten Vorteil gegenüber dem erfahrenen Argentinier.

Foto: Sebastian Heger
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Die 6. Runde konnte man für Veron werten, da dieser der aktivere Boxer war. Zudem zeigte er gute Beweglichkeit und traf mit langen Händen. Auch in der siebten Runde setzte Veron Härtel einiges entgegen. Härtel tat sich etwas schwer, diesen Umstand zu drehen. In Runde 8 war Härtel dann wieder da und brachte gute Treffer ins Ziel und entschied die Runde somit klar für sich.

Ein KO blieb Stefen Härtel auch im 11. Kampf seiner Profikarriere verwehrt. Die Punktrichter werteten alle einstimmig für den 28-jährigen Röwer-Schützling Stefan Härtel.

Burak Sahin weiter auf dem Vormarsch

Der 25-jährige Berliner Lokalmatador Burak Sahin ist weiter auf dem Vormarsch. In der Max-Schmeling-Halle bezwang er seinen kroatischen Gegner Jakov Gospic nach Punkten.

Man sieht, dass ihm das Training unter Karsten Röwer gut tut: Burak Sahin lies seinem kroatischen Widersacher nicht den Hauch einer Chance. Energisch angefeuert von zahlreichen Fans, dominierte er über die gesamte Distanz nahezu aus der Ringmitte und brachte seinen Gegner immer wieder stark in Bedrängnis. In Runde 6 gelang ihm zudem nach Wirkungstreffern zum Kopf ein Knockdown, von dem sich der Kroate jedoch wieder erholte.

Foto: Sebastian Heger
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Nach 8 einseitigen Runden hieß der einstimmige Punksieger Burak Sahin. Für Sahin wäre es an der Zeit, gegen bekanntere deutsche Schwergewichtler seiner Altersklasse in den Ring zu steigen. Duelle mit einem der Lewandowski-Brüder, Tom Schwarz oder Ilja Mezencev wären sicherlich gute Ansetzungen und eine Freude für die Zuschauer.

Ikram Kerwat unterliegt Ramona Kühne

Es sollte ihr erster großer Auftritt werden. Ikram Kerwat, 32, bis dato ungeschlagen. Bereits bei unserem Besuch im Trainingslager in Kienbaum vor einigen Wochen, zeigte sich Kerwat in guter Form und war voller Siegeswillen. Auch Trainer Georg Bramowski traute seiner Boxerin einen Sieg gegen die erfahrene Berlinerin Ramona Kühne zu.

Schon die erste Runde des Duells um den WBA International Titel begann mitt hohem Tempo auf beiden Seiten. Ramona Kühne sicherte sich jedoch die erste Runde aufgrund besserer Treffer. Nachdem auch die zweite Runde eine klare Kühne-Runde war, kam es in Runde 3 häufig zum Schlagabtausch zwischen beiden Boxerinnen. Sowohl Kerwat als auch Kühne kamen mit guten Treffern durch, jedoch waren Kühnes Aktionen dominanter. Ikram Kerwat kassierte zudem teils unnöttige Treffer, weil sie ihre Hände hängen lies und damit die Deckung vernachlässigte.

In Runde 4 schickte Kühne ihre Kontrahentin dann zu Boden. Kerwat erholte sich zwar wieder und kam am Ende mit guten Aktionen durch, jedoch musste sie die Runde aufgrund des Niederschlags klar abgeben. Nach einer recht einseitigen 5. Runde, kam vor Beginn des sechsten Durchgangs die Aufgabe aus Kerwats Ecke. Diese musste aufgrund von einer Verletzung aus dem Kampf genommen werden, lag bis zu diesem Zeitpunkt jedoch deutlich nach Punkten hinten.

Weltmeisterin Ramona Kühne konnte sich nun einen weiteren Titel sichern und darf sich fortan auch Internationale Meisterin nach Version der WBA nennen. Obwohl dieser Kampf für Kerwat zu früh kam, zeigte sie dennoch eine beherzte Leistung. Man kann durchaus sagen, dass dieser Kampf Werbung für das deutsche Frauenboxen war, auch wenn Kühne klar dominiert hat.

Die restlichen Ergebnisse der Undercard von Berlin

Auf der Undercard boxten zudem noch die drei Briten Anthony Ogogo, Charlie Edwards und Freddy Kiwitt  sowie der deutsche Cruisergewichtler Alexander Peil.

Sowohl Ogogo, Kiwitt als auch Peil beendeten ihre Kämpfe vorzeitig und siegten durch KO/TKO. Einzig Charlie Edwards siegte nach einem ansehnlichen Duell klar und einstimmig nach Punkten.

 

 

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