Ex-Weltmeister in zwei Gewichtsklassen tritt zurück
Nachdem sich mit Wladimir Klitschko in dieser Woche bereits eine große Box-Persönlickeit verabschiedet hatte, hängt nun auch Timothy Bradley seine Boxhandschuhe an den Nagel! Am Rande des Lomachenko-Events in Los Angeles, verkündete Bradley offiziell seinen Rücktritt. Eine weitere herausragende Boxer-Laufbahn, mit vielen Highlights und Sternstunden, geht damit zu Ende. BOXEN1 blickt in diesem Beitrag noch einmal auf die wichtigsten Stationen im Sportler-Leben von Bradley zurück.
,,The Desert Storm“
Schon als Amateur galt der in Cathedral City (Kalifornien, USA) geborene Bradley, als ein sehr talentierter und ambitionierter junger Boxer. Mehrere nationale Turniere und Medaillen konnte er gewinnen, ehe er im August 2004 sein erfolgreiches Profi-Debüt gab. Nach insgesamt 21 Siegen infolge, bekam Bradley im Mai 2008 gegen Junior Witter seine erste WM-Chance. Im Kampf um die WBC-Krone im Super-Leichtgewicht siegte er, durch eine Split Decision, nach Punkten. Zum ersten Mal durfte sich als Champion bezeichnen und viele Experten waren sich fortan einig, dass dieser Erfolg keine Eintagsfliege blieb.
Nach dem WM-Sieg gegen Witter, folgten Siege gegen Top-Boxer wie Kendall Holt, Lamont Peterson, Devon Alexander und Joel Casamayor. Bradley konnte im Super-Leichtgewicht neben seinem WBC-Titel, auch den Gürtel der WBO gewinnen. Im Juni 2012 stieg er dann in seinem bis dahin wohl größten Fight ins Weltergewicht auf und boxte gegen Superstar Manny Pacquiao in Las Vegas um die WBO-WM. In einem starken und temporeichen Gefecht, konnte sich Brasley am Ende nach Punkten durchsetzen und wurde damit in einer zweiten Gewichtsklasse Weltmeister. Der Sieg ist allerdings bis heute umstritten, da nicht wenige Beobachter Pacquiao auf den ,Scorecards‘ vorne sahen.
Im März 2013 verteidigte Bradley, dessen Kampfname ,,The Desert Storm“ ist, seinen WM-Titel im Weltergewicht zum ersten Mal, gegen den bärenstarken Russen Ruslan Provodnikov. In einer wahren Ringschlacht schenkten sich beiden Boxer nichts und lieferten einen der besten Kämpfe des letzten Jahrzehnts. Obwohl Timothy Bradley mehrfach angeschlagen war und kurz vorm Ko stand, konnte er seine boxerische Klasse und Schnelligkeit geschickt zum Tragen bringen. Am Ende gewann wiederum Bradley knapp, aber dennoch verdient, nach Punkten. Das rennomierte US-Fachmagazin ,The Ring‘ erklärte das Duell zum ,,Fight of the Year 2013″.
Sieben Monate später verteidigte Bradley seinen Titel, durch eine erneut kanppe Punkt-Entscheidung, gegen Juan Manuel Marquez erfolgreich. Bradley hatte bei vielen Kritikern den Ruf, einige Siege ,,geschenkt“ bekommen zu haben. Doch im Rückkampf gegen Manny Pacquiao, im April 2014 in Las Vegas, gab es nach zwölf Runden dann keine zwei Meinungen mehr! Pacquiao gewann klar und verdient nach Punkten. Timothy Bradley musste damit die erste Niederlage seiner Karriere einstecken und verlor somit auch seine WM-Krone.
Doch nur anderthalb Jahre später holte er sich seinen WM-Titel (nach Version der WBO) gegen Brandon Rios, unter seinem neuen Trainer Teddy Atlas, wieder zurück. Mit einem beeindruckenden TKO-Sieg in der neunten Runde, wurde er wieder Champion. Allerdings hielt die Freude leider nicht lange an! Im insgesamt dritten Fight mit Manny Pacquiao, verlor Bradley eindeutig nach Punkten. Es sollte sein letzter Kampf sein.