Rodriguez krönt sich zum Weltmeister / Ryder haut Cox um

Im Rahmenprogramm des PPV-Kampfs zwischen Tony Bellew und David Haye ging es hoch her.
Im Rahmenprogramm des PPV-Kampfs zwischen Tony Bellew und David Haye ging es hoch her.

Emmanuel Rodriguez nach dominanter Vorstellung neuer Weltmeister im Bantamgewicht

Die Vorzeichen auf Seiten des britischen Lagers waren denkbar schlecht. Paul Butler hatte das Gewichtslimit um mehrere Pfund verpasst und durfte dementsprechend zwar antreten, aber der IBF-Titel wäre selbst im Falle eines Sieges vakant geblieben. So weit kam es aber gar nicht, denn der stark aufgelegte Puerto Ricaner Emmanuel Rodriguez ließ von Anfang an keine Zweifel aufkommen, wer der Chef im Ring war. Nach einem scharf und präzise platzierten linken Haken musste Butler bereits im ersten Durchgang auf die Bretter. Nachdem er sich wieder aufrappelte, schickte ihn der technisch überlegene Rodriguez mit einer Kombination abermals runter.

paul butler vs emmanuel rodriguez12Zwar rettete sich Butler in die Ringpause und konnte sich fortan ein wenig auf die Power seines Gegners einstellen, fand aber zu keiner Zeit ein Mittel gegen das überlegene Boxen des Lateinamerikaners. Dieser beherrschte das Geschehen hinter seinem soliden Jab quasi nach Belieben, verlagerte sein Gewicht geschickt, um seine kerzengeraden Hände immer wieder durch die Doppeldeckung Butlers zu schießen. Der mit der Führhand geschlagene Aufwärtshaken garnierte Rodriguez‘ Angriffe immer wieder und setzte dem Engländer sichtlich zu. Dieser hatte im Laufe des Gefechts mit seiner ordentlich lädierten Nase zu kämpfen. Am Ende gelang Rodriguez kein vorzeitiger Erfolg mehr, doch die Punktwertungen waren mit 120-106 ( zwei Mal) und 118-108 entsprechend eindeutig.
Rodriguez darf sich nun IBF-Weltmeister im Bantamgewicht nennen und sicherte sich womöglich auch ein Ticket für die anstehende zweite Staffel der World Boxing Super Series, wo die Gewichtsklasse bis 53,5 kg Gerüchten zufolge vertreten sein soll.
Ryder vs Cox
John Ryder entscheidet Briten-Duell mit frühem KO für sich

Eine actiongeladene Schlacht hatte man im Aufeinandertreffen der Super-Mittelgewichtler John Ryder und Jamie Cox erwartet. Doch bevor sich überhaupt ein solches Szenario hätte entfalten können, war der Spaß schon vorbei. Fuß an Fuß standen die beiden Rechtausleger und versuchten sich zu behaupten. Nach einer engen ersten Runde war es ein rechter Haken Ryders, der Cox oben am Kopf erwischte und dessen Gleichgewicht stark beeinträchtigte. Ringrichter Ian John Lewis zählte noch relativ gemächlich, doch Cox entschied sich erst bei 9 ½ aufzuspringen. Ob er so angeschlagen war, dass er das Anzählen nicht richtig mitbekam oder aber keine echten Willen hatte fortzufahren und sich ein Alibi suchte, darf jeder für sich selbst beantworten.
John RyderIm Interview nach dem Kampf äußerte Promoter Eddie Hearn starkes Interesse an einem WM-Kampf für seinen Schützling, der hier nach seinem Kracher-KO über Patrick Nielsen abermals überzeugte. Dabei fiel auch der Name Tyron Zeuge. Ein Duell gegen den aktuell einzigen Deutschen Weltmeister wäre mit Sicherheit eine interessante Angelegenheit.
Jamie CoxDas Ende für Jamie Cox, der Referee bricht den Kampf ab.

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