Auf der Undercard der Fides-Gala „THE SHOW MUST GO ON IV“ gab es allerhand starke Ansetzungen – und einige Überraschungen! Gut 2300 Zuschauer besuchten das Box-Event in Berlin.
Starke KOs bei Armend Buzaku und Rico Müller
Armend Buzaku eröffnete den Boxabend aus der Verti Music Hall mit einem krachenden KO, der perfekt getimt zum Ende der ersten Runde mittels linkem Haken kam. Der Cruisergewichtler von Levent Cukur hatte keinerlei Mühe mit seinem Berliner Gegner Yannick Linaniye. Nun plant man einen Rückkampf gegen Adam Kolarik, der bisher der einzige Boxer ist, der Buzaku besiegen konnte.
Einen KO suchte auch Weltergewichtler Rico Müller. Der Eberswalder konnte in seinem Fight gegen Carlos Jose Vallecillo mit einem Haken in der Vierten für klare Verhältnisse sorgen und seinen Widersacher, der klar unterlegen war, in den Ringstaub schicken. Zuvor dominierte Rico Müller, der kommendes Jahr nochmal einen großen Kampf anstrebt jede Runde.
Vorzeitige Niederlagen für Özcan und Mulolli!
Einen unbequemen Gegner erhielt Cruisergewichtler Mücahit Özcan. Gegen Bartlomiej Szczesny aus Polen sollte es letztlich nicht zum Sieg reichen. In dem auf sechs Runden angesetzten Gefecht fand der Leipziger nie wirklich in den Kampf, kassierte zu viele Treffer und war konditionell nicht gut eingestellt. Mehrere Volltreffer fanden mehrfach ihr Ziel, Özcan hielt jedoch Stand. In der vierten Runde war schließlich Schluss – allerdings nicht wegen der Wirkungstreffer, die der Rechtsausleger aus Polen verteilte. Özcan zeigte eine Schulterverletzung während des Verlaufs der vierten Runde an, woraufhin er wenig später in seine Ecke ging und sich dort auszählen ließ.
In einem auf sechs Runden angesetzten Gefecht im Weltergewicht stand Miridon Mulolli dem Polen Denis Madry gegenüber. Mulolli, der in seinem letzten Kampf auf der Fides-Gala in Magdeburg gegen Miroslav Serban unterlag, wollte zeigen, dass mit ihm dennoch zu rechnen ist. Der Mann aus Suhl hatte mit seinem polnischen Opponenten einen zähen Mann vor den Fäusten. Beide schenkten sich in der ersten Runde nichts. In der Zweiten konnte Mulolli erstmals starke Treffer setzen. Im weiteren Verlauf kassierte der Suhler einen Cut am linken Auge und musste mehr und mehr nehmen.
Aufs Messers Schneide versuchte er den Kampf zu seinen Gunsten immer wieder zu drehen, doch gegen Madry fand er keine Mittel. Aufgrund zahlreicher Treffer, passierte dann das, was Mulolli sich definitiv anders vorgestellt hatte: er landete auf dem Hosenboden und schied wenig später vorzeitig aus dem Kampf aus. Mit zwei Niederlagen gegen überschaubare Gegner in Folge sollte man im Team von Mulolli nun Konsequenzen ziehen.
Lemjid bezwingt Loniewski vorzeitig
Einen vorzeitigen Sieg konnte der Leipziger Halbschwergewichtler Chamseddine Lemjid feiern. Der Ex-Bundesligaboxer (Chemnitz) stand mit Michal Loniewski einem durchaus gefährlichem Widersacher im Ring gegenüber. Lemjid arbeitete gut mit seinem Jab, konnte so die Distanz wahren und erste Treffer erzielen. Mit seiner Rechten setzte er erste Akzente, musste in der zweiten Runde aber selbst auch Treffer, aufgrund mangelnder Deckung nehmen, die ihn in Bedrängnis brachten.
Nachdem sich ein Cut über dem linken Auge des Polen öffnete, witterte der Leipziger seine Chance und traktierte Loniewski, der in der Dritten bereits konditionell zu tun hatte, weiter. Nach mehreren Volltreffern in jener Runde, die den aus Polen angereisten Gast in die Ringseile und zu Boden fielen ließ, brach der Referee den Kampf vorzeitig ab.
Xhoxhaj und Cakiqi siegen vorzeitig!
Im Cruisergewicht musste Armend Xhoxhaj mit einem anderen Gegner, als ursprünglich geplant, Vorlieb nehmen. Gegen den 30-jährigen Tschechen Adam Kolarik hatte er jedoch keinerlei Probleme. Mit einem Leberhaken beendete der von Jürgen Brähmer trainierte Xhoxhaj das ungleiche Duell im dritten von sechs angesetzten Durchgängen, nachdem er zuvor in jeder Runde seinen Gegner beherrschte.
Über einen vorzeitigen Sieg konnte sich auch der Berliner Weltergewichtler Victor Cakiqi freuen. Der Schützling von Coach Georg Bramowski hatte seinen Gegner aus Venezuela, der erstmals im Ausland kämpfte (im 14. Kampf) und ohne Trainer angereist war, gut im Griff und bestimmte weite Teile des Gefechts klar. Der aus 13 Kämpfen erfahrenere Gregorio Dominguez versuchte stets mitzuhalten, musste dem stärkeren Cakiqi und seiner Taktik jedoch schlussendlich Tribut zollen und unterlag vorzeitig.
Marutjan unterliegt gegen starken Lima klar nach Punkten
Eine bittere Pille musste der Schweriner Ex-Olympiateilnehmer Araik Marutjan schlucken. Im Superweltergewicht stand er dem unangenehmen Portugiesen Uisma Lima gegenüber, der in elf Kämpfen nur einmal unterlag und zudem aus der Rechtsauslage boxte. Der Gast bestimmte das Duell von Beginn an und stellte Marutjan immer wieder in der Ringecke. Dort schenkte er dem Schweriner, der von Anfang an mit der Brechstange agierte, immer wieder ein. Marutjan wirkte konditionell nicht auf der Höhe, konnte im Rückwärtsgang aber teils ansehnliche Treffer landen. In der ersten Hälfte öffnete sich ein Cut bei Lima, der im weiteren Verlauf jedoch immer wieder gut von seiner Ecke behandelt wurde.
Marutjan arbeitete sehr wenig mit seiner Führungshand, wollte immer wieder mit aller Gewalt Wirkung erzielen, verlor aber seine boxerische Mitte. Dies führte am Ende dazu, dass er mehrfach hart angeschlagen war und nach 8 Runden, die einer Materialschlacht glichen, der unterlegene Mann. Mit 79-74, 80-72 und 78-74 war das Ergebnis am Ende eindeutig.
Halbschwergewichtler Ardian Krasniqi und Nick Hannig siegen in Berlin!
Einen nie gefährdeten Sieg konnte Halbschwergewichtler Ardian Krasniqi mit nach Hause bringen. Der Rottweiler mit der großen Fanbase siegte in Berlin in der zweiten Runde vorzeitig und ohne selbst ins Risiko gehen zu müssen. Gegen den Ungarn Gabor Detre hatte er kaum Mühe und spielte seine boxerische Klasse immer wieder aus. Mit seinem gesamten Arsenal überrollte er Detre quasi nach allen Mitteln der Kunst und stoppte ihn dann im zweiten Durchgang vorzeitig.
Einen Stay-Busy-Fight auf dem Weg zu einem weiteren Titelkampf bestritt der Königs Wusterhausener Halbschwere Nick „Mr. Business“ Hannig. Sein polnischer Gegner Bartosz Barczynski erwies sich als tougher Fighter und hielt mächtig mit. Hannig hatte zwar stets die klareren Treffer im Ziel und konnte immer wieder Wirkungstreffer bringen, allerdings nicht finishen. Barczynski suchte seine Momente, erzielte ebenfalls teils sehr deutliche Treffer, die Hannig jedoch unbeeindruckt ließen. In der finalen sechsten Runde erzielte der Berliner Publikumsliebling mehrere harte Treffer zum Kopf. Vor allem mit seinen Seit- und Aufwärtshaken traf er ordentlich, doch Barczynski verkaufte sich teuer und zwang Hannig über die Runden! Am Ende werteten die Unparteiischen mit 58-57, 59-56 und 58-56 für den einstimmigen Sieger nach Punkten Nick Hannig, der sich dieses Gefecht sicher leichter vorgestellt hatte!