Kerman Lejarraga bleibt nach KO-Sieg Europameister!

Im Hexenkessel von Bilbao startete Herausforderer Frankie Gavin überraschend stark, ehe der Druck Lejarragas zu groß wurde und der Kampf in Runde vier ein jähes Ende fand. 

Die Physis entscheidet den Kampf

Die Voraussetzungen hätten nicht schlechter sein können für Frankie Gavin. Nach verspäteter Anreise verpasste er das Gewicht um ca. 2 kg – zuvor hatte er sich bereits mit seinem Trainer zerstritten. Entsprechend war die Favoritenrolle aus Seiten des Heimboxers Kerman Lejarraga, der speziell mit seinem KO-Sieg über Bradley Skeete im April für Aufmerksamkeit sorgte. So einfach machte es Gavin dem 26-jährigen Hoffnungsträger aber nicht.

Lejarraga startete eher verhalten in den Kampf. Gavin zeigte sich beweglich und feuerte variable Aktionen aus der Rechtsauslage ab. Obwohl der Brite beim Wiegen am Vortag deutlich schwerer war, wurde allerdings früh klar, dass der Spanier die körperlichen Vorteile für sich beanspruchen konnte. So marschierte dieser vor nahezu 10.000 ihn anfeuernden Zuschauern munter nach vorne und brachte partiell kurze, trockene Hände an den Mann. Insbesondere der Körper Gavins galt dabei als Ziel.

In der dritten Runde gewann man dann schon vermehrt den Eindruck, dass all die Aktivität Gavins verpuffen würde, während jeder Schlag Lejarragas ein Stück Wirkung erzielt. Einen Durchgang später bewahrheitete sich dies. Lejarraga kam nun auch mit seiner gefährlichen Rechten zum Kopf durch, klingelte Gavin deutlich an. Dieser kämpfte beherzt zurück, wie man es von ihm schon aus vergangenen Kämpfen kannte. Doch schienen diese Aktionen eher von Verzweiflung geprägt. Der Baske zeigte keine Gnade, setzte jetzt alles auf den Knockout und erreichte diesen auch, als er Gavin mit einem linken Haken zum Körper in den Ringstaub schickte. 

Boxt Lejarraga bald um WM?

Sich vor Schmerzen krümmend wurde der ehemalige Amateurweltmeister ausgezählt. Kerman Lejarraga verteidigte damit seinen EBU-Titel im Weltergewicht, während das Publikum in Bilbao richtig Stimmung machte. Laut Co-Promoter Lou DiBella soll „Revolver“ 2019 in den USA boxen und in den Ranglisten weiter nach oben steigen. Für die Vielfalt des Sports wäre es aber auch gut, wenn wir mehr vom Hexenkessel Bilbao zu sehen bekommen.

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