Gestern fand in London die erste Pressekonferenz zum Vereinigungs-Fight im Schwergewicht, am 31. März im Principality-Stadion in Cardiff, zwischen IBF/IBO/WBA(Super)-Weltmeister Anthony Joshua (20-0-0, 20 Ko’s) und WBO-Champion Joseph Parker (24-0-0, 18 Ko’s) statt. Obwohl sich beide Boxer gegenseitig Respekt zollten, war eine besondere Spannung und Brisanz zu spüren. Vorallem das Lager von Parker schien, schon beim ersten Meeting, auf Konfrontations-Kurs ausgewesen zu sein. BOXEN1 hat die Einzelheiten!
Parker-Promoter Higgins: „Joshua hat schwache Nerven und kein gutes Kinn!“
Zu Beginn des Pressetermins, bedankte sich Joshua-Promoter Eddie Hearn, wie es bei öffentlichen Konferenzen so üblich ist, bei allen Teilnehmern für ihr Erscheinen und blickte mit Vorfreude auf den bevorstehenden Unification-Fight voraus. Hearn: „Es wird ein unglaublich spannender Kampf zweier ungeschlagener Ausnahmeboxer. Es ist auch der erste Vereinigungs-Fight im Schwergewicht, zwischen zwei amtierenden Champions, auf britischem Boden!“ Anthony Joshua freut sich ebenso auf den Vergleich mit Parker. Joshua: „Ich erwarte ein phantastisches Jahr 2018. Dieser Kampf wird in die Geschichte eingehen und es ist mir eine Ehre, gegen einen Champion wie Joseph Parker in den Ring zu steigen!“
Joseph Parker ließ es sich, gleich zu Beginn, nicht nehmen, eine Prognose zu machen. Parker: „Ich werde mich hart vorbereiten. Ich kenne die Stärken und die Schwächen von Anthony Joshua, so wie er auch meine kennt. Ich hoffe dass ich ihn am Kinn treffen und Ko schlagen kann!“ Parker-Promoter David Higgins ging bei seinem Statement noch etwas mehr in die Offensive und holte gleich zum Rundschlag aus. Higgins: „Anthony Joshua hat kein gutes Kinn. Er war schon des Öfteren angeschlagen. Außerdem denke ich dass er mental nicht so stark ist wie Joseph Parker. In seiner gesamten Karriere war Parker noch nie am Boden. Ich glaube dass er der stärkere Boxer ist!“
Die doch sehr provozierenden Aussagen konnte Matchroom-Chef Eddie Hearn natürlich nicht unkommentiert lassen. Hearn: „David, Du kannst nicht sagen, dass Anthony Joshua mental schwach ist! Jemand, der gegen einen Wladimir Klitschko vor 80.000 Zuschauern zu Boden geht, wieder aufsteht, zurückkommt und dann letztlich noch vorzeitig gewinnt, kann doch nicht so schwache Nerven haben, wie Du es hier darstellen willst!“ Anthony Joshua entgegnete den starken Worten der gegnerischen Seite gewohnt locker. Joshua: „Ich weiß, dass Klappern zum Handwerk gehört und dass all diese Sprüche ein Teil einer guten PR-Strategie für den Kampf sein sollen. Am 31. März werden wir sehen, wer der Bessere von uns beiden ist.“
Für Joshua und Parker, stehen nun lange Wochen intensiver Vorbereitungen auf dem Plan. Anthony Joshua wird, wie üblich, die meiste Zeit gemeinsam mit Trainer Robert McCracken in Sheffield trainieren. WBO-Champion Joseph Parker wird sich, unter der Leitung von Coach Kevin Barry, im heimatlichen Neuseeland schinden, um bei seinem bisher größten Test in Top-Form zu sein. Noch zweieinhalb Monate müssen sich die Boxfans also noch gedulden, bis es zum großen Schwergewichts-Kracher kommt. Besonders interessant dürfte es vorallem zu sehen sein, wie Parker-Promoter David Higgins reagieren wird, falls sein Schützling schwere Treffer von Anthony Joshua kassieren muss. Mal sehen, wer dann die besseren Nerven hat!