Der frühere Universum/Spotlight-Boxer Ex-Europameister Vladimir Virchis nach Selbstmord tot aufgefunden
Der frühere Europameister im Schwergewicht, der 48-jährige Ukrainer Vladimir Virchis, der lange Zeit bei der früheren (alten) Universum Boxpromotion unter Vertrag stand und hier seine größten Erfolge hatte, ist tot.
Vladimir Virchis (26-2-0, 21 KO-Siege), der seine Profikarriere im Jahre 1999 in der Ukraine begann, wechselte im Jahre 2005, mit einem ungeschlagenen Rekord von 16 Kämpfen zur damals in Europa größten Boxpromotion Universum nach Hamburg und wurde dann von dem bekannten deutschen Trainer Conny Mittermeier trainiert. Dort besiegte er unter anderem Taras Bidenko, Adnan Serin, den damals ganz starken Engländer Michael Sprott, bis er in einem offiziellen Weltmeister-Ausscheidungskampf gegen seinen Stall-Gefährten Rusland Chagaev seinen ersten Kampf knapp und umstritten, mit Split-Decision, knapp verlor. Aber schon in seinem nächsten Kampf gewann Virchis in der Hamburger Color-Line Arena gegen den starken Italiener Paolo Vidoz, durch einen KO-Sieg in der 6. Runde den EBU Europameister-Titel im Schwergewicht. Auch hier stand sein Trainer Conny Mittermeier in seiner Ecke. Virchis verteidigte seinen EM-Titel auch im Rückkampf gegen Vidoz erfolgreich.
Im September 2008 kämpfte Vladimir Virchis, in einem weiteren Stall-Duell gegen den Ex-Cruisergweichts-Weltmeister Juan Carlos Gómez, wiederum in einem offiziellen WBO Weltmeisterschafts-Ausscheidungskampf und verlor diesen Kampf nach 12 Runden nach Punkten. Danach hängte Vladimir Virchis, dem man nachsagte, dass er schon lange an Depressionen litt, seine Profikarriere an den Nagel.
Virchis machte ein Jahr später zwar nochmal einen Comeback-Kampf gegen den Letten Edgar Kalnars, den er auch gewann, aber danach hörte man dann nichts mehr von ihm.
In der Nacht zum 28. Januar fand nun eine unbekannte Person in Kiew einen Erhängten und benachrichtigte die Polizei. Die Frau von Virchis teilte am Morgen mit, dass ihr Mann am Abend nicht nach Hause gekommen sei und besichtigte dann auf Aufforderung der Polizei die Leiche, die sie dann als ihren Ehemann identifizierte. Die Polizei behandelt den Fall allerdings als Mord. Laut dortigen Nachrichten investierte Virchis das meiste Geld, das er durch seine Boxkarriere im Ring verdiente, bei seinem als unseriös geltenden Freund Vladislav Manger, der ihn dann wohl betrog und den Vyrchys erst kürzlich in aller Öffentlichkeit aufforderte, dass er ihm seine Schulden an ihn zurück zahlt.
Der frühere Freund von Virchis ein früherer Politiker, der ehemalige Leiter des Regionalrats von Cherson, Vladislav Manger ist einer der Verdächtigen im Mordfall Kateryna Handzyuk, der zur Zeit in den Schlagzeilen der ukrainischen Presse ist. Die Untersuchung geht davon aus, dass es Vladislav Manger war, der den Mord an dem Aktivisten angeordnet hat und Alexei Levin war der Vermittler.
Am 20. Januar entschied das Berufungsgericht, Manger bis mindestens zum 4. Februar in Haft zu lassen, eine Kaution ist nicht vorgesehen.
Vladimir Virchis soll am Tag vor seinem Tod in den Gerichtssaal, in dem der Prozess gegen Vladislav Manger und Alexei Levin statt fand gekommen sein und dort lautstark Manger aufgefordert haben, endlich seine Schulden an ihn zu bezahlen. Angeblich soll Manger Virchis als Reaktion auf die Forderung, nach Rückzahlung der Schulden, geantwortet haben, „keine Szene zu machen“. Am nächsten Tag war er tot.