Der ehemalige Weltmeister im Mittel- und Super-Mittelgewicht wurde u.a. wegen Steuerhinterziehung und Körperverletzung zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.
Keine Bewährung
In der langjährigen Box-Karriere des mittlerweile 41-jährigen Felix Sturm (bürgerlich: Adnan Catic) gab es viele Höhen und Tiefen. Die größte Niederlage ereilte ihn aber nun außerhalb des Rings. Bei der heutigen Urteilsverkündung im Kölner Landgericht kam es knüppeldick für den Ex-Weltmeister: für drei Jahre muss Sturm wegen Steuerhinterziehung, Körperverletzung und eines Verstoßes gegen das Anti-Doping-Gesetz ins Gefängnis. Insbesondere der auf ca. eine Million Euro bezifferte Steuerschaden, der laut Gericht aus sechs verschiedenen Fällen der Vermeidung hervorgeht, sei für dieses harte Urteil verantwortlich.
Erschwerend kam hinzu, dass Sturm im Februar 2016, nach dem WM-Kampf gegen den Russen Fedor Chudinov, positiv auf das anabole Steroid Stanozolol getestet wurde. Dies sei laut der Staatsanwaltschaft nicht nur ein Verstoß gegen bestehende Anti-Doping-Gesetz gewesen, sondern hätte Sturm auch einen derartigen Wettbewerbsvorteil verschafft, sodass dessen Wirken im Ring mit vorsätzlicher Körperverletzung gleichzusetzen sei. „Es ist ein wichtiger Meilenstein für das Anti-Doping-Gesetz und kann richtungsweisend auch für zukünftige Strafverfahren sein“, vermeldete die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) in Reaktion auf das Urteil.
Sturm war im vergangenen Jahr verhaftet und für längere Zeit in Untersuchungshaft gekommen. Erst kurz vor Weihnachten konnte er auf Kaution das Gefängnis verlassen. Bis zuletzt hatten er und seine Verteidigung auf eine Bewährungsstrafe gehofft. Sturm signalisierte sogar, dass er wieder in den Ring steigen wolle, um u.a. auf diesem Wege die Steuerschulden zurückzuzahlen. Ein Kampf gegen Arthur Abraham stand im Raum. Daraus wird nun zunächst nichts. Ob Sturm in Berufung gehen wird, ist noch nicht bekannt.