Feigenbutz und De Carolis freuen sich auf Schlagabtausch Nr. 2

Über kaum einen anderen Kampf im letzten Jahr wurde mehr geredet, als über das erste Duell zwischen Vincent Feigenbutz und dem Italiener Giovanni De Carolis. Am 17. Oktober lieferten sich die beiden Super-Mittelgewichtler im Kampf um die Interims-Weltmeisterschaft eine unglaubliche Ring-Schlacht. Feigenbutz konnte den Kampf knapp nach Punkten (115:113, 114:113 und 115:113) für sich entscheiden. Das Urteil wurde im Anschluss kontrovers diskutiert.

Vincent Feigenbutz / Foto: Heiko Schmitt
Vincent Feigenbutz / Foto: Heiko Schmitt

„Ich habe direkt nach dem Kampf Giovanni zu seiner Leistung gratuliert – und ihm noch im Ring einen Rückkampf angeboten. Ich habe den Kampf zwar gewonnen, doch es war knapp. Ich wollte unbedingt ein zweites Duell gegen ihn, um meinen Fans, aber auch den Kritikern zu zeigen, dass ich besser boxen kann als am 17. Oktober“, sagt Vincent Feigenbutz. Übrigens: Das italienische Team legte keinen Protest gegen das Urteil ein – und auch das italienische Fernsehen sah Feigenbutz als Sieger!

Kalle Sauerland: „Was zählt ist, dass dieser Kampf weltweit als spannendes und packendes Duell über 12 Runden gefeiert wurde. Die Fans haben ein Boxspektakel geboten bekommen. Der zweite Kampf am Samstag wird in punkto Dramatik kaum zu überbieten sein.“

Feigenbutz-Coach: Hans-Peter Brenner / Foto: Heiko Schmitt
Feigenbutz-Coach: Hans-Peter Brenner / Foto: Heiko Schmitt

Die Vorbereitung von Vincent Feigenbutz fand dieses Mal nicht (wie gewohnt) in den slowenischen Bergen statt, sondern im heimischen Bulldog-Gym in Karlsruhe. Neben diversen Sparringspartnern wurde Feigenbutz auch von der Berliner Trainingsgruppe um Sauerland-Coach Karsten Röwer unterstützt. Vincents Trainer Hansi Brenner: „De Carolis hat uns im ersten Kampf natürlich überrascht. Er hat komplett anders geboxt, als jemals zuvor und war viel stärker als gegen Arthur Abraham in 2013. Doch Vincent war einfach nicht komplett fit an diesem Abend. Jetzt ist das anders. Wir sind optimal vorbereitet, der Kampf kann kommen!“

Das Team um Giovanni De Carolis hat nach eigenen Aussagen ebenfalls „eine perfekte Vorbereitung gehabt“. Für Giovanni De Carolis ist der erneute Kampf gegen Vincent Feigenbutz wie ein Geschenk. „So etwas wie ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk, obwohl das Ganze ja schon im November unter Dach und Fach gebracht wurde. Ich weiß, dass ich diese erneute Chance verdiene und werde sie dieses Mal auch nutzen. Vor allem aber macht es mich stolz, dass wir den Boxfans im ersten Kampf so ein grandioses Gefecht liefern konnten. Es war daher nur eine Frage der Zeit, bis wir wieder aufeinandertreffen.“

Vincent Feigenbutz gegen Giovanni De Carolis/ Foto: Heiko Schmitt
Vincent Feigenbutz gegen Giovanni De Carolis/ Foto: Heiko Schmitt

Neben den sportlichen Highlights aus dem ersten Kampf gab es leider auch verbale Ausfälle auf beiden Seiten nach dem Kampf. „Es tut mir leid, was da aus mir herausgeplatzt ist. Ich war zum einen nicht ganz zufrieden mit meiner Leistung gewesen, zum anderen wurde ich vom gegnerischen Team noch vor der Urteilsverkündung schwer beleidigt – das hat mich dann noch zusätzlich sauer gemacht. Im Nachhinein war der Druck, in meiner Heimatstadt zu kämpfen, immens hoch und in der Schule standen kurz darauf Zwischenprüfungen an. Dies alles in Kombination mit Adrenalin hat mich zu diesen Äußerungen veranlasst, die mir aber sofort danach leid taten. Ich hatte mich daraufhin sofort bei Giovanni – und auf der Pressekonferenz bei allen anderen entschuldigt“, sagt Feigenbutz.

Von einem Hass-Duell wollen beide Akteure nichts wissen, doch De Carolis kann mit seinen Sticheleien nicht aufhören. De Carolis in einem Interview vor dem zweiten Kampf: „Sorry, aber das ist einfach nicht mein Stil. Meiner Meinung nach haben Psychospielchen vor einem Kampf überhaupt keine Aussagekraft, so lange man nicht Muhammad Ali ist. Vor unserem ersten Duell war Vincent sehr von sich eingenommen und arrogant. Als wir uns dann kurz vor dem ersten Gongschlag in die Augen blickten, haben seine Augenlider angefangen zu zucken. Damit will ich zum Ausdruck bringen, dass vieles meist nur Fassade ist.“ Naja… Vor einigen Tagen postete De Carolis eine Karikatur auf seiner Facebook-Seite, die einen weinenden Feigenbutz zeigt, dem De Carolis lachend den Kopf schert.

Kalle Sauerland: „Solche Dinge gehören zum Boxen. Wichtig ist, dass sich die Boxer nach dem Kampf die Hände geben – damit ist die Sache dann vom Tisch. Der Sport steht bei diesem WM-Kampf an erster Stelle. Freuen wir uns auf ein hochklassiges Duell.“

Eintrittskarten für die Box-Nacht in der Offenburger Baden-Arena sind über die telefonische Ticket-Hotline 01806-570044, im Internet unter www.tickethall.de und www.eventim.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

Quelle: Team Sauerland

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