Efe Ajagba meldet sich mit Punktsieg über Jonathan Rice zurück

Foto: Mikey Williams/Top Rank

In der „Bubble“ des MGM Grands von Las Vegas stand der Nigerianer Efe Ajagba erstmals seit seinem Wechsel zu Top Rank im Ring. 

Ajagba kann nicht beeindrucken 

Hinter den Kullissen ging es für den 26-jährigen Schwergewichtler Efe Ajagba (14-0-0, 11 KOs) zuletzt äußerst turbulent zu. Promotion, Management und Trainer-Team wurden ausgetauscht, sodass man zweifelsohne von einen Neustart in der Karriere des annähernd zwei Meter großen Hünen sprechen darf. In Las Vegas ging es nun für ihn los. Dort stand Ajagba der US-Amerikaner Jonathan Rice (13-6-1, 9 KOs) gegenüber, der sich in dem auf zehn Runden angesetzten Duell als zäher und unangenehmer Kontrahent herausstellen sollte. 

Foto: Mikey Williams/Top Rank

In der Vergangenheit war der knapp 110 Kilo schwere Nigerianer durch seine außergewöhnlich hohe Schlagfrequenz aufgefallen, was durchschnittlich über 70 abgegebene Schläge pro Runde bedeutete. Unter Neu-Trainer Kay Koroma scheint man davon Abstand genommen zu haben, denn in diesem Kampf agierte Ajagba deutlich sparsamer. Als Hauptwaffe wurde die Führhand auserkoren, mit der er Rice auf Distanz hielt und punktete. Ajagba attackierte mit dem Jab auch gezielt den Körper seines Gegenübers, was sich im späteren Verlauf auszahlen sollte. 

Der Jab macht den Unterschied

Rice zeigte sich allerdings beweglich auf den Beinen und im Oberkörper und arbeitete mit vielen Finten. So musste Ajagba immer mit einem Konter rechnen und hielt sich entsprechend zurück. Den ein oder anderen satten Gegenangriff konnte Rice auch tatsächlich unterbringen. Ajagbas guter Jab blieb aufgrund dieses Verlaufes zumeist ohne Folgeaktion. Seine harte Rechte setzte er nur gelegentlich ein, auch wenn Rice früh im Kampf nach einem harten Treffer ins Taumeln geriet. Auch eine Handverletzung soll ihn diesbezüglich behindert haben. Rice konnte ein paar Runden lang gut mithalten und Erfolge verbuchen, ehe ihn Konditionsprobleme einen Strich durch die Rechnung machten. 

Die konstante Arbeit mit der Führhand hatte sich ausgezahlt, doch mehr als den Aktionsradius von Rice einzuschränken gelang nicht. Ajagba boxte seinen Stiefel runter, zeigte aber kaum offensive Variabilität und offenbarte einige eklatante Defensivschwächen. Auch wurde wieder einmal offensichtlich, dass der Olympia-Teilnehmer von 2016 nicht der Schnellste ist. Nach dem letzten Ringgong war jedoch klar, dass er diesen Kampf eindeutig für sich entschieden hatte – die Wertungen fielen entsprechend klar aus (99–91, 98-92, 99-91). Nach diesem Kampf muss es für Ajagba schnell zurück ins Gym gehen, denn für ihn und sein Team steht noch viel Arbeit an. 

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