Nachdem Donnie Nietes nach Meinung vieler in seinem Duell mit Aston Palicte benachteiligt wurde, profitierte er nun von einem umstrittenen Punkturteil
Nonstop Action in Macau
In der Sonderverwaltungszone Chinas (nahe Hong Kongs), standen drei interessante WM-Kämpfe auf dem Plan. Heraus stach natürlich der Hauptkampf zwischen Donnie Nietes und Japans erfolgreich zurückgekehrtem Hoffnungsträger Kazuto Ioka. Im Duell um den vakanten WBO-WM-Titel im Super-Fliegengewicht war nahezu keine Atempause möglich, so viele Hände flogen von der einen auf die andere Seite und zurück.
Zu Beginn beeindruckten Niete’s hervorragende Meidbewegugen, durch die er Iokas giftigen Jab umging, die Distanz verkürzte und dann mit harten Haken arbeitete. Trotzdem konnte keiner dem Duell so recht seinen Stempel aufdrücken, zu viel Aktivität auf beiden Seiten. Mit einem schleichenden Kräfteverlust Nietes’, dem man seine 36 Lebensjahre etwas anmerkte, konnte Ioka seine Führhand aus der Distanz besser ins Ziel bringen.
Auseinanderfallen sollte der mehrfache Weltmeister von den Philippinen aber nicht, weshalb es auch im Schlussdrittel eng blieb. Nietes war am Mann der effektivere der beiden, während Ioka von weiter draußen die bessere Arbeit verrichtete. Man hatte jedoch das Gefühl, dass der Japaner sich knapp als Sieger aus der Affäre ziehen konnte. Dem war jedoch nicht so, zwei Punktrichter sahen Nietes deutlich vorne, einer sogar 118-110, was in keiner Weise den Kampfverlauf widerspiegelte. Die Scorecard, die Ioka 116-112 vorne sah, blieb also wirkungslos.
Nietes kann nun auf ein noch eindrucksvolleres Resümee zurückblicken als ohnehin schon. Es war sein vierter WM-Gewinn in der vierten Gewichtsklasse. Aufgrund des kontroversen Urteils wäre ein Rematch allerdings durchaus angebracht.
Kyoguchi entthront Budler
Aus dem fernen Südafrika angereist, musste Hekkie Budler, WBA Super-Champion im Halb-Fliegengewicht, sich ebenfalls mit einem Japaner messen. Hiroto Kyoguchi dessen Name, der ungeschlagen in dieses Gefecht ging. Titelverteidiger Budler sah sich von Beginn an einem hohen Druck ausgesetzt, Kyoguchi marschierte mit großem Selbstvertrauen nach vorne. Besonders schmerzhaft für Budler waren dabei die Körperhaken des Japaners, während er die Schläge zum Kopf oft noch gut abrollen konnte. Kurz vor Schluss, also dann auch vermehrt Hände obenrum einschlugen, brach die Ecke Budlers in der Pause zwischen Runde 10 und 11 ab.
Mthalane verteidigt WM-Gold dank technischem KO
Besser erging es Budlers Landsmann Moruti Mthalane, der seinen IBF-WM-Titel im Fliegengewicht in die Waagschale warf. Gegen den Japaner Masahiro Sakamoto dominierte der 36-jährige das Geschehen mit schnellen, variablen Kombinationen. Durch die Vielzahl der Treffer begann sich Sakamotos rechtes Auge mehr und mehr zu schließen, bis sogar der Ringarzt einen genauen Blick auf die Schwellung werfen musste. Nach der zehnten Runden hatte die Ecke des Japaners ein Einsehen und nahm ihren Schützling raus.