In gewohnter Tradition kam es in Tokio zum Jahresabschluss zu einem großen Box-Event. Drei WM-Kämpfe standen dabei auf dem Programm
Ito zu stark für tapferen Chuprakov
Nach seinem überraschenden Titelgewinn im Sommer bot sich Masayuki Ito – WBO-Champion im Super-Federgewicht – die große Chance, seine Klasse abermals unter Beweis zu stellen. Der bis dato ungeschlagene Russe Evgeny Chuprakov galt zumindest auf dem Papier als gefährlicher Herausforderer. Schon relativ schnell wurde jedoch klar, dass der Heimboxer über das nötige Rüstzeug verfügte, um dieses Duell siegreich zu gestalten.
Der 9 cm kleinere Chuprakov versuchte es vor allem mit forschen Attacken, treffen konnte er Ito aber wenn überhaupt nur mit dem Kopf, was in dem ein oder anderen Cut auf beiden Seiten resultierte. Je länger der Kampf dann aber ging, desto besser konnte sich Ito auf diese Mittel einstellen, ging geschickt aus der Distanz und fing den deckungslosen Russen mit scharfen Kontern ab.
Als Chuprakovs Kräfte nachließen erhöhte Ito den Druck. Er stellte seinen Kontrahenten vermehrt an den Seilen und variierte seine Aktionen gut zum Köper und Kopf. Chuprakov wollte nicht klein bei geben, weshalb seine Ecke einschreiten und das ungleiche Duell in der siebten Runde abbrechen musste. Ein starker Aufritt des japanischen Weltmeisters, der sich für Titelvereinigungen gegen Tevin Farmer oder Gervonta Davis in Stellung gebracht haben dürfte.
Ken Shiro ohne Probleme
Japans Shootingstar Ken Shiro musste seinen WBC-Titel im Halb-Fliegengewicht gegen den erfahrenen Mexikaner Saul Juarez aufs Spiel setzen. Ohne größere Probleme boxte der 26-jährige seinen zwei Jahre älteren Gegenüber aus und gewann letztlich sehr deutlich nach Punkten (120-108, zwei Mal 119-109). Dies konnte man wohl eher als Übergangskampf bezeichnen, die großen Herausforderungen warten noch auf Shiro. Ein Aufeinandertreffen mit Landsmann und Neu-Weltmeister Hirota Kyoguchi wäre so eine.
Inoue auf dem Weg zum vollwertigen Weltmeister
Während sein Bruder Naoya schon die Spitze des Boxsports erreicht hat, träumt Takuma Inoue noch vom ganz großen Glanz. Im Kampf um den Interims-Titel der WBC traf der Bantamgewichtler auf den in 48 Kämpfen unbesiegten Thailänder Tasana Salapat. Letzterer machte es Inoue recht schwer, doch der Unterschied in puncto boxerischer Klasse war zu gravierend. Inoue siegte auf allen Punktzetteln mit 117-111. Der erste Schritt Richtung WBC-WM ist somit getan. Im Januar boxen Rau’shee Warren und Nordine Oubaali um den vollwertigen Titel des Verbandes, Inoue könnte dann auf den Sieger treffen.