Diesen Samstag: „King Khan“ gibt sein lang erwartetes Ring-Comeback

khan-lo-greco-pkIn der Liverpooler Echo Arena wird Ex-Weltmeister Amir Khan erstmals nach zwei Jahren wieder ins Seilgeviert steigen (DAZN überträgt ab 23:30 Uhr). Ihm gegenüber wird dabei der Kanadier Phil Lo Greco stehen.

„Back To Business“

Foto: Facebook Seite Canelo Alvarez
Foto: Facebook Seite Canelo Alvarez

Endlich ist es so weit: 23 Monate nach dem großen Kampf gegen Canelo Alvarez (manche würden dieses Ereignis auch eher in die Kategorie „Zirkus“ einstufen) wird Amir „King“ Khan seine Karriere im Ring fortsetzten. Für den Mann aus Bolton wird es der 36. Profikampf seiner bereits dreizehn Jahre andauernden Laufbahn im Profisport.

In dieser Zeit durchlebte Khan viele Aufs und Abs, gestartet als größte Boxhoffnung Englands mit Olympia-Silber im Gepäck, musste er 2008 eine verheerende 54 Sekunden-Niederlage gegen Breidis Prescott verdauen, nur um sich ein Jahr später den WM-Titel im Super-Leichtgewicht zu holen und diesen gegen namhafte Gegner wie Marcos Maidana oder Zab Judah zu verteidigen. Die darauf folgenden Niederlagen, Trainerwechsel und privaten Eskapaden konnten ihn schlussendlich auch nicht davon abhalten, es im Jahr 2018 nochmal zu probieren.

Wo wir von Trainerwechseln sprachen, so wird es für Khan auch dieses Mal einen geben. Jedoch nicht aufgrund von Meinungsverschiedenheiten oder dergleichen, sondern weil Virgil Hunter, der Khan seit 2012 betreut, aktuell gesundheitlich angeschlagen ist. Deshalb trainiert der Brite für den Kampf am Samstag mit dem nicht minder erfahrenen Joe Goosen, welcher in seiner Trainerkarriere bereits mit illustren Namen wie Michael Nunn oder Joel Casamayor zusammenarbeitete.

Amir KhanOb Goosen in der kürze der Zeit gewisse Neuheiten in Khans Boxstil implementieren kann, darf aber bezweifelt werden. Man kann eher davon ausgehen, dass er Khan körperlich gut einstellt und dessen gewohnte Stärken zum Vorschein bringt. Auf Seiten des Ex-Weltmeisters wird man ohnehin hoffen, dass Phil Lo Greco nicht mehr als den harmlosen Aufbaugegner darstellt.

Ob sich dieser mit solch einer Rolle jedoch zufrieden gibt, darf ernsthaft in Zweifel gezogen werden. Lo Greco gilt zwar als klassischer „Gatekeeper“ – also jemand, der zu gut für den Status „Fallobst“ ist, in die oberen Etagen aber auch nicht vordringen kann – hatte aber auch bisher selten die gewünschte Vorbereitungszeit für die größeren Kämpfe seiner Karriere. Das sieht dieses Mal anders aus. Lo Greco konnte sich fast drei Monate auf dieses Duell einstellen und entsprechend selbstbewusst tritt der Kanadier auch auf. Bei der ersten Pressekonferenz provozierte er Khan so sehr, dass dieser ihm den restlichen Inhalt seines Wasserglases ins Gesicht schüttete. Man darf hoffen, dass uns der Kampf am Samstag ähnlich viel Drama bieten wird.

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