Wenn am 21. Mai im Moskauer „Khodynka Ice Palace“ die Ringglocke schlägt, dann ist er für Deontay Wilder endgültig da: der Moment der Wahrheit.
Deontay Wilder – ein „Paper-Champ“?
Über das wahre Leistungsvermögen des Amerikaners spekulieren Box-Fans und –Experten schon lange. Die Einschätzungen gehen von Lichtgestalt bis „Paper-Champ“, von überbewertet bis unterschätzt, kurz: was Deontay Wilder tatsächlich zu leisten im Stande ist, weiß derzeit wohl er allein. Seine Statistik liest sich beinahe überirdisch, 36 Siege in 36 Profikämpfen, lediglich einmal musste Wilder dabei über die volle Distanz von 12 Runden gehen – bei seinem Titelgewinn gegen Bermane Stiverne im Januar 2015. Seitdem stand er noch weitere drei Mal im Ring, doch weder Eric Molina, noch Johann Duhaupas oder Artur Szpilka konnten dem WBC-Weltmeister gefährlich werden.
Bewährungsprobe in Moskau
Nun steht seine erste große Bewährungsprobe an. Mit dem Russen Alexander Povetkin bekommt Wilder einen Herausforderer vor die Fäuste, der zu den besten Technikern seiner Gewichtsklasse zählt und das ist für Wilder durchaus etwas Neues. Wirklich ebenbürtige Gegner sucht man in seiner Statistik schließlich vergebens. Povetkin hingegen war selbst bereits Weltmeister und kennt das Gefühl, gefährlichen Gegnern gegenüber zu stehen. Seine einzige Niederlage (Kampfrekord: 30-1-0) verpasste ihm der damalige Champion Wladimir Klitschko in einem Vereinigungskampf der Weltmeister-Gürtel der IBF, WBA und WBO. Deontay Wilder sollte also gewarnt sein.
Dass der Amerikaner nun auch noch zum erst zweiten Mal über den „großen Teich“ fliegen muss, macht die Herausforderung nicht kleiner. Ein Abstecher nach Puerto Rico, sowie drei Duellen in Mexiko, stehen in Wilders Lebenslauf – dazu einer in England gegen den Wahlamerikaner Audley Harrison. Seine restlichen Kämpfe gewann er vor eigenem Publikum in seinem Heimatland. Ein wirklich großes Event vor „Auswärtsfans“ boxte er ohnehin noch nie.
Sollte Deontay Wilder seine Titelverteidigung in Moskau erfolgreich gestalten, ist zumindest eines klar: mit ihm ist zu rechnen. Und dann können sie kommen, die wirklich großen Kämpfe gegen die Joshuas, Furys und Klitschkos dieser Welt. Ein „Paper-Champ“ wäre Deontay Wilder spätestens dann nicht mehr…
Bewährungsprobe: schafft Wilder den Sieg gegen Povetkin?
- KO-Sieg Wilder (41%, 235 Votes)
- KO-Sieg Povetkin (29%, 168 Votes)
- Punktsieg Povetkin (15%, 86 Votes)
- Punktsieg Wilder (13%, 75 Votes)
- Draw - Unentschieden (2%, 9 Votes)
Abgegebene Stimmen: 573