Vom Baugerüst in den Boxring
Man stelle sich diese Doppelbelastung vor, Klitschko oder Abraham und Co. müssten die ganze Woche als Stuckateur voll durcharbeiten bis Freitagabend 17 Uhr. Samstags morgens 6 Uhr aufstehen, eine Stunde später mit dem Team auf den Weg zum Wiegen nach Karlsruhe machen und abends zu seinem ersten Sechsrundenkampf in den Ring steigen in der Mach1 Kampfsportschule. Diese Doppelbelastung muss der 24 jährige Saarländer leisten.
Er traf auf den 22 jährigen Georgier mit einer ausgeglichenen Kampfbilanz von 22 Kämpfen (11S/11N/0).
Die Mach1 Kampfsportschule liegt in der Karlsruher Vorstadt. Man erkennt direkt auf ersten Blick, dass es sich um ein ehemaliges US-Militärgebäude handelt. Über den Hinterhof gelangt man in die Katakomben mit einer Höhe von 3,50 m in der ein Flachring bereit stand. Die etwa 200 Zuschauer saßen bereits dicht gedrängt bis an die Ringseile und sorgten für eine bomben Stimmung.
Sein um ein Kopf größeren Gegner versuchte durch gezielte Provokation in der Anfangsphase Martin von seiner boxerischen Linie abzubringen. Die erste Runde war ausgeglichen und führte zu einem Unentschieden. In den folgenden Runden, marschiert der Saarländer, auf seinen schnellen Beinen, nach vorne und kann gezielte Treffer setzen. Der Georgier wirkte sichtlich beeindruckt, kämpfte jedoch unbeirrt weiter.
Beide Boxer schenkten sich nichts. Martin stieß auf harte Gegenwehr, beide waren in ihren Gesichtern gezeichnet. K. Gigolashvili blutete an der Nase, Mirco hatte einen nicht sehr tiefen Cut am linken Auge.
In der finalen Runde sind beide Kämpfer weiterhin konditionell auf der Höhe. Eine über 50 köpfige saarländischen Fangruppe, die während des gesamten Fights hinter ihren Mann standen, peitschen ihren Kämpfer zu einem einstimmigen Punktsieg.
Kommentare zum Kampf
Heimtrainer Lorenz Kainz: Was soll ich sagen. Hat er gut gemacht. Er lieferte einen starken Kampf.
Dominik Junge (Trainer Mach1): Ich habe einige Fehler gesehen, seine Rechtsauslage muss noch verbessert werden. Er erhält noch zu viele Kopftreffer. Er ruft zur Zeit nur 70 % seiner Leistung ab. Er muss weiter hart an sich arbeiten.
Mirco Martin: Mein Gegner war ein unbequemer, starker Boxer. Der mich sechs Runden lang unentwegt gefordert hat und auch etliche Treffer setzte.
Nächster Kampf zur Europameisterschaftsqualifikat
Quelle: Edmund Büch / Fotos: Christian Buech