Matchroom Gründer Barry Hearn spricht Deontay Wilder schwach, aber Sohn Eddie schließt keinen Kampfvertrag mit ihm
Barry Hearn, der Gründer von Matchroom Boxing und der Vater von Star-Promoter Eddie Hearn, ist nicht besonders beeindruckt von den Fähigkeiten des WBC-Schwergewichts-Champions Deontay Wilder.
Der IBF, IBO, WBA, WBO-Schwergewichtsweltmeister Anthony Joshua, ist das Paradepferd im Boxstall von Matchroom Boxing und der Hauptkonkurrent von WBC Champion Deontay Wilder.
Anthony Joshua wird im Juni dieses Jahres, im Madison Square Garden in New York, seine vier WM-Titel gegen den US-Amerikaner Jarrell „Big Baby“ Miller verteidigen.
Dagegen wird Deontay Wilder wohl im ersten Halbjahr 2019 zu dem mit Spannung erwarteten Rückkampf gegen Tyson Fury in den Ring steigen. Wilder und Fury kämpften im bereits im Dezember letzten Jahres, im Staples Center in Los Angeles und trennten sich nach 12 spektakulären Runden mit einem inzwischen viel diskutierten Unentschieden.
Barry Heran glaubt, dass Wilder für einen Boxer wie Joshua es ist, die einfachste Option unter den Top-Schwergewichten ist.
„Deontay Wilder ist gar kein so guter Boxer“, sagte Barry Hearn gegenüber IFL TV. „Das betrifft alleine schon seine Technik. Deontay Wilder hat zwar einen Punch, aber er kann nicht boxen, seien wir doch ehrlich.“
„Deontay Wilder ist der einfachste Kampf für Anthony Joshua. Und das weiß er wahrscheinlich auch selbst, weshalb es ihm schwer fällt unser Angebot zu akzeptieren. Und das ist wohl auch in Ordnung so, ich finde es sehr gut, realistisch zu sein und sich selbst nicht zu überschätzen.“
„Ich denke, Deontay Wilder und sein Team wollten anfangs um jeden Preis den Kampf gegen Wilder, weil sie mit Deontay Wilder noch großes Geld verdienen wollten, bevor er von einem anderen geschlagen wird. Aber wie es sich nun herausgestellt hat, ist es für ihn besser gelaufen, als er es sich je hätten wünschen können. Der Kampf gegen Tyson Fury war jedenfalls ein großartiger Kampf.“
Laut Barry Hearn wird der Verlierer des Wilder vs Fury-Rematches es wohl bereuen, den Deal mit Joshua nicht angenommen zu haben.
„Leider wird einer von ihnen verlieren und dieser wünscht sich, er hätten den Deal mit Anthony Joshua zuvor doch angenommen“, fügte Barry Hearn hinzu.
„Aber du kannst nichts dagegen tun. Gegen Tyson Fury hatte Deontay Wilder immer noch die Chance seines Punches, aber das ist auch alles, weil er einfach nicht boxen kann.
„Im Grunde hat Wilder keinerlei technischen Fähigkeiten. Das ist zwar schrecklich, aber er kann halt hart schlagen, daran besteht kein Zweifel, aber Schläge können Kämpfe entscheiden.“
Es ist allerdings schon recht seltsam, dass der Kampf Joshua vs Wilder und auch der Kampf Joshua vs Fury und jetzt auch noch der Kampf Joshua vs Whyte nicht zustande gekommen ist. Barry Hearn sollte hier dann doch eher Mal die Frage stellen, warum diese Kämpfe nicht zustande kamen? Liegt es vielleicht doch daran, dass Matchroom Boxing den möglichen Top-Gegnern keine angemessene Börse anbietet? Denn eines ist doch sicher, dass weder Wilder noch Fury Angst vor Joshua haben. Sicher wird umgekehrt auch Joshua keine Angst vor den Beiden haben, aber es scheint eher, dass Eddie Hearn Bedenken hat oder ausschließen möchte, dass Joshua seine vier WM-Gürtel an Jemanden verlieren könnte der nicht bei Matchroom unter Vertrag steht.
Verständlich ist auch auch nicht warum die Börsenangebote von Hearn an Wilder, Fury und auch an Whyte so niedrig sind, wo er doch einen 1-Milliarde-Dollar-Deal mit DAZN geschlossen hat. Eigentlich ist Hearn selbst schuld, dass Fury gegen Wilder gekämpft hat und die Beiden dann solch einen Super-Fight abgeliefert haben, der mit einem Urteil endete, dass nach einem Rematch schreit und jetzt verdienen sicher Wilder und auch Fury in einem Rematch mehr als Hearn bereit ist oder war jedem der Beiden für einen Kampf gegen Joshua zu bezahlen. Hearn sollte aufpassen, dass seine Politik der niedrigen Börsenangeboten nicht auf Joshua abfärbt und die Fans auf einmal AJ unterstellen er würde bewusst Wilder, Fury oder auch Whyte aus dem Wege gehen.
Wenn jetzt Joshuas nächste Titelverteidigung erst im Juni dieses Jahres in den USA gegen Jarrell Miller sein soll, dann sind zwischen seiner letzten Titelverteidigung gegen Alexander Povetkin bis dahin ganze 9 Monaten vergangen. Das dürfte auch sicher nicht im Interesse von Anthony Joshua sein, denn so könnte es passieren, dass Joshua in diesem Jahr nur einen einzigen Kampf bestreitet……..und eben auch nur einmal Geld verdient.