Amanda Serrano gibt ihren WBC-Titel kampflos zurück, weil die WBC nicht bereit ist Frauen-WM-Kämpfe über 12 Runden und 3 Minuten anzuerkennen

Amanda Serrano, die beste und bekannteste Boxerin der Welt, gibt ihren WBC-Gürtel, den sie hier auf dem Foto noch stolz präsentiert, kampflos an die WBC, weil die WBC nicht bereit ist künftig Meisterschaftskämpfe über 12 Runden und drei Minuten, wie auch bei den männlichen Boxern, auch für Frauen-Kämpfe zu genehmigen.

Amanda Serrano räumt WBC-Titel im Namen der Gleichstellung der Geschlechterd.

Amanda Serrano nimmt ihr Streben nach Gleichberechtigung im Frauenboxen mit dem Männerboxen so ernst, dass der pound4pound-Star ihren Status als unangefochtene Weltmeisterin im Federgewicht geopfert hat.

Serrano gab am Montag bekannt, dass sie auf den WBC-Titel verzichtet hat, weil die Sanktionsbehörde der WBC ihr nicht erlaubt, den Gürtel in einem 12-Runden-Kampf mit dreiminütigen Runden zu verteidigen, wie es bei Männer-Titelkämpfen üblich ist. Die Titelkämpfe der Frauen dauern in der Regel 10 Runden mit zweiminütigen Runden.

WBC Präsident Mauricio Sulaiman
WBC Präsident Mauricio Sulaiman lehnt den Antrag von Amanda Serrano ab, künftig auch bei Frauen-Weltmeisterschaftskämpfen über die gleiche 12 Runden Distanz mit dreiminutigen Runden, wie auch die Männern, zu boxen. Daraufhin gab Amanda Serrano ihren WBC-Gürtel zurück.

Als Serrano am 27. Oktober in Orlando, Florida, Danila Ramos mit 120-108 auf allen drei Punktzetteln besiegte, tat sie dies in einem 12-Runden-Kampf mit dreiminütigen Runden.

Amanda Serrano und ihr Team, darunter Manager/Trainer Jordan Maldonado und die Promoter Jake Paul und Nakisa Bidarian von „Most Valuable Promotions“ – in Zusammenarbeit mit der „Florida Athletic Commission“ – konnten den Kampf nach denselben Regeln wie bei einen Titelkampf der Männer austragen wobei Ramos begeistert mitmachte.

Während Amanda Serranos WBO-, IBF- und WBA-Gürtel sowie der Gürtel des Magazins „The Ring“ auf dem Spiel standen, lehnte die WBC eine Genehmigung ab.

Nach dem Kampf sagte Serrano, sie würde zukünftig nur an Titelkämpfen teilnehmen, die 12 Runden mit Drei-Minuten-Runden dauerten, und da die WBC dies nicht zulassen wollte, gab sie ihren Federgewichts-Gürtel auf.

Die inzwischen 35-jährige Amanda Serrano (46-2-1, 30 KOs), eine puertoricanische Rechtsauslegerin, die in Brooklyn, New York lebt, erklärte ihre Entscheidung in einem Beitrag auf Instagram.

Hier kämpfte Amanda Serrano vs. Heather Hardy noch um den WBC-Titel.

Ich liebe Boxen. Ich habe mein Leben dem Boxsport gewidmet. Kein Telefon, kein Freund, keine Partys. Nur Boxen“, schrieb Serrano. „Ich bin die einzige Boxerin, egal ob Mann oder Frau, aus Puerto Rico, die unangefochtene (Vier-Gürtel-)Championesse geworden ist. Ich bin die einzige Boxerin, die in sieben Gewichtsklassen den Weltmeistertitel gewonnen hat.

„Ich bin neben Katie Taylor (in ihrem Kampf gegen sie) die erste Boxerin, die im Madison Square Garden geboxt hat. Ich bin die erste Boxerin der Welt, die WM-Titel in sieben verschiedenen Gewichtsklassen gewonnen hat und ich habe die gleichen Sponsoren wie auch die männlichen Boxer. Und ich bin die erste unangefochtene weibliche Championesse, die einen Weltmeisterschaftskampf über 12×3-Minuten-Runden bestritten hat. Wenn eine sanktionierende Körperschaft wie die WBC mir und meinen Mitkämpferinnen nicht die Wahl lassen will, genauso zu kämpfen wie es auch die Männer seit langer Zeit tun, dann werde ich nicht für diese sanktionierende Körperschaft mehr kämpfen.“

„Die WBC hat sich geweigert, den Boxsport im Sinne der Gleichberechtigung weiterzuentwickeln. Deshalb verzichte ich auf den WBC-Titel. Vielen Dank an die Sanktionsbehörden, die sich für Gleichberechtigung eingesetzt haben! Wenn mir eine Gegnerin im Ring gegenübertreten möchte, sie hat die Wahl. Ich habe meinen Teil dafür gemacht.“

Amanda Serrano war die unbestrittene Weltmeisterin im Federgewicht und hielt alle Gürtel der vier großen Weltboxverbänden. Jetzt gab sie diesen unbestrittenen Status auf, indem Serrano ihren WBC-Titel kampflos zurück gab.

„Vielen Dank an alle meine Mitkämpfer, die mir zur Seite gestanden haben. Vielen Dank an mein Team. Vielen Dank an meine Fans. Und vor allem: Danke Gott. Ich bin gesegnet.“

Amando Serrano, die auch im MMA antritt, wo die gleichen Regeln für Männer und Frauen gelten, sagte, sie trainiere das Boxen in Drei-Minuten-Runden und spreche sich seit Jahren leidenschaftlich für die Gleichbehandlung gegenüber den männliche Boxern aus.

Der Kampf mit Ramos war der erste gemeinsame Weltmeisterschaftskampf der Frauen, der nach den gleichen Regeln wie die der Männer ausgetragen wurde, und es wird angenommen, dass dies der erste Frauenkampf war, bei dem zwölf Drei-Minuten-Runden zum Einsatz kamen, seit Layla McCarter – die einst Serranos Schwester Cindy besiegte – zwei Leichtgewichtstitelkämpfe die im Jahr 2007 in Las Vegas stattfanden.

Die WBC ist schon seit langem dagegen, die Distanz der Frauenkämpfe von 10 auf 12 Runden und die Dauer der Runden von zwei auf drei Minuten zu verlängern. WBC-Präsident Mauricio Sulaiman sagte, der Grund sei auf die Empfehlung der medizinischen Berater der Organisation zurückzuführen.

„Tennis, Frauen spielen drei Sätze. Beim Basketball ist der Korb kürzer und der Ball kleiner und das sind keine Kontaktsportarten“, schrieb Sulaiman im September in den sozialen Medien zu diesem Thema. „Wir stehen für die Sicherheit und das Wohlergehen der Boxerinnen ein.“

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2 Kommentare

  1. Es wäre für alle Beteiligten am Besten, wenn die „medizinischen Berater“ aller Verbände zusammensitzen und eine klare Richtlinie vorgeben.

  2. Amanda Serrano hat unbedingt recht warum sollte das Frauenboxen nicht nach den gleichen Regeln wie bei den Männern ausgetragen werden

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