Karlsruhe – Zum ersten Großkampfabend des neuen Jahres lud das Team Sauerland am Samstagabend in die Ufgauhalle bei Karlsruhe. Nachdem man in einem gelungenen Rahmen und in wirklich guter Atmosphäre und in vor allem ausverkaufter Halle die Undercard über die Bühne brachte, folgten die vermeintlichen drei Hauptkämpfe des Abends. Als erstes konnte Sarah Bormann ihre beiden Titel nach Version der GBU und WIBF erfolgreich verteidigen. Im Anschluss kam es zum Duell Ahmad Ali gegen Dennis Krieger um den vakanten GBU-Weltmeistertitel im Weltergewicht. Abschließend stieg auch Vincent Feigenbutz gegen den Polen Przemyslav Opalach in den Ring und zeigte eine wirklich souveräne Leistung.
Feigenbutz mit souveräner Leistung zu vorzeitigem Sieg gegen Opalach
Das abschießende Gefecht des Abends trugen Vincent Feigenbutz (29-2, 26 KOs) und der 32-jährige Pole Przemyslaw Opalach (27-2, 22 KOs) um den vakanten GBU-Weltmeistertitel im Supermittelgewicht aus. Opalach, der seit nunmehr fünf Jahren ungeschlagen ist und bei Boxrec auf Platz 91 gerankt war, sollte sich nicht als ernsthafter Prüfstein für Vincent Feigenbutz darstellen, denn der war einfach der bessere Mann.
Vor allem zeigte sich der Youngster von Rainer Gottwald und Team Sauerland technisch sehr gut eingestellt und lies den Polen nicht zur Entfaltung kommen. Zudem öffnete sich im dritten Durchgang ein kleiner Cut am linken Auge des Herausforderers. Bereits im vierten Durchgang blutete der Pole zudem stark aus der Nase. Auch in der fünften Runde lies sich Feigenbutz nicht lumpen und blieb stark am Mann. Das sollte sich für den jungen Karlsruher auszahlen, denn nach einer rechten Gerade an die Schläfe des Polen war dieser sofort in Bredouille und schlug zudem nach dem Treffer von Feigenbutz ein „Luftloch“.
Völlig zurecht brach der Referee daraufhin dieses ungleiche Gefecht ab. Zudem konnte man endlich eine richtige Weiterentwicklung im technischen Bereich bei Vincent Feigenbutz ausmachen, der nach dieser gezeigten Leistung zurecht stolz auf sich sein kann! Dies bestätigte auch sein Gegner im besten Deutsch und zeigte sich als fairer Sportsmann!
Ahmad Ali mit souveräner Leistung gegen Denis Krieger zum ersten Titel!
Nach zuvor zwei Niederlagen in TV-Kämpfen für Denis Krieger (14-7-2, 9 KOs) ging es nun für den ehemaligen Gegner von Deniz Ilbay und Abass Baraou gegen Lokalmatador Ahmad Ali (13-0-1, 10 KOs), um den vakanten GBU-Weltmeistertitel im Weltergewicht. Doch der erfahrenere Krieger brauchte etwas um in den Kampf zu finden. Ali hingegen begann sehr stark und konnte die ersten drei Runden ohne größere Probleme für sich verbuchen.
Erst im vierten Durchgang gelang es Krieger erstmals mehrere Treffer zu landen und Ali die erste Runde strittig zu machen. Dies dürfte ihm auch nach einigen guten Treffern die fünfte Runde eingebracht haben. Zudem kam es zu den ersten Scharmützeln zwischen den beiden Boxern. In der sechsten Runde hingegen konnte Ali diesen kurzen Zwischenspurt wieder auf seine Seite ziehen und nach Durchgang sieben dürfte es für einen Sieg über die Punkte für Krieger schon zu eng sein.
Das wusste Krieger offensichtlich auch und dürfte sich zumindest die neunte Runde gesichert haben. Im zehnten Durchgang sah man eine ausgeglichene Runde, die jedoch nach einem guten Anfang beim Lokalmatadoren gewesen sein dürfte. Krieger suchte jetzt die Entscheidung und begann Runde 11 dementsprechend temporeich, er konnte jedoch außer zwei Treffern zu Beginn nichts bei Ali unterbringen. Der blieb ruhig und lies sich nicht auf die Spielchen Kriegers ein! Im letzten Durchgang gab es noch einmal einen offenen Schlagabtausch, doch Ahmad Ali zeigte hier eine beherzte Leistung und sah sich sogar nach 12 Runden dazu im Stande, noch ein Tänzchen ins Seilgeviert zu zaubern. Das offizielle Urteil lautete folgerichtig: 119:109, 120:108, 117:111 für Ahmad Ali.
Sarah Bormann mit überzeugender Leistung zur Titelverteidigung gegen Sane Jah
Zum ersten Titelkampf des Abends kam es zwischen der 28-jährigen Sarah Bormann (7-0, 6 KOs) und ihrer 35-jährigen belgischen Kontrahentin Sane Jah. „Babyface“ Bormann setzte hierbei ihre Gürtel im Fliegengewicht nach Version der GBU und WIBF aufs Spiel. Zu Beginn dieses Gefechts konnte keiner der beiden Boxerinnen richtig überzeugen, erst im zweiten Durchgang gelang es Bormann das Zepter zu übernehmen und zunehmend das Tempo und den Kampf aus der Ringmitte heraus zu bestimmen.
Dieses Bild sah man auch in der dritten Runde. Im vierten Durchgang jedoch dürfte es dann auch der Belgierin gelungen sein, ihre erste Runde zu gewinnen. Die Championesse zeigte sich hier zu statisch und fing sich die eine oder andere Hand der Herausforderin. Im fünften Durchgang folgte jedoch die bis dato beste Runde von Bormann. Sie traf variabel und konnte jede Aktion ihrer Gegnerin umgehend beantworten. Den sechsten Durchgang begann Bormann ähnlich und konnte ihre Form auch in den folgenden Runden halten.
Für Cheftrainer Zoltan Lunga in der Ecke dürfte es ein eher ruhigerer Abend gewesen sein, denn viel auszusetzen gab es bei seiner Kämpferin nicht. Highlights boten beide Kämpferinnen aber ebenfalls nicht sonderlich. Die Weltmeisterin brachte das Gefecht locker über die Ziellinie und konnte sich anschließend als verdiente Siegerin feiern lassen. Im anschließenden Interview bei Ingo Rohrbach zeigte sie sich ebenfalls äußerst zufrieden und bedankte sich bei den rund 2200 Zuschauern in der ausverkauften Halle.
Das offizielle Urteil lautete schließlich einstimmig 100:89, 99:90 und 98:91.