Die deutsche Box-DM der U19 in Velbert ist zu Ende. Insgesamt nahmen 87 Boxer aus 15 Landesverbänden teil. Um die neuen Champions in den zehn olympischen Gewichtsklassen auszuboxen, waren vier Tage, acht Veranstaltungen und 77 Kämpfe notwendig. Bester Landesverband der Meisterschaft wurde NRW.
Der Erste, der sich den Traum vom Titel erfüllte war Argishti Terteryan aus Sachsen‑Anhalt. Nach der erbarmungslosen Ringschlacht gegen Köln-Kalks Faustkämpfer, Christian Goman, setzte er sich auch im Finale gegen eine Sektor-Fighter durch. Es war Schwerstarbeit, die Terteryan gegen Salah Ibrahim leisten musste, doch in der Schlussabrechnung reichte es für einen knappen 2:1 Punktsieg.
Baden-Württembergs Jonas Stang feierte in Velbert ein kleines Jubiläum. Das Finale war sein 140. Kampf, zu dem er in den Ring kletterte.
Der brachte ihm kein Glück, denn er verlor die Goldmedaille an den Niedersachsen Nick Bier. Stang war übermotiviert. Zu bedingungslos marschierte er nach vorn und hielten Bier an den Seilen. Bier vertraute seiner Geschwindigkeit, löste sich mit Sidesteps aus der Gefahrenzone und übernahm mit geschickten Kombinationen Stangs Angriffe. Bier erhielt zurecht die Auszeichnung des besten Technikers des Turniers.
Sarhad Nouzad war der erste der drei NRW-Boxer, die ganz oben auf dem Treppchen standen. Der Essener setzte sich gegen Ali Muhamed aus Niedersachsen durch. Beide wurden in ihren drei Vorrunden schwer gefordert und auch im Duell um Platz eins boxten sie am Limit. Der erste Durchgang ging an Muhamed. Nouzads Distanz stimmte noch nicht. Runde zwei gehörte Nouzad. Seine Schläge tackerten mit der Geschwindigkeit einer Nähmaschine. Die dritte Runde entschied über Gold und Silber und hier war Nouzads starker Wille entscheidend. Mit einem knappen 2:1 wurde er neuer U19 Champ im Halbweltergewicht. Für seine Leistung wurde Nouzad mit dem Pokal des besten Boxers ausgezeichnet.
Der Faustkämpfer aus Mönchengladbach, Massimo Burg und Colonias Nelvie Hess holten die beiden anderen ersten Plätze für den Sektor. Nach einem mörderischen Gefecht setzte sich Burg im Schwergewicht einstimmig gegen Davati Jamal aus Hamburg durch. Superschwergewichtler Nelvie Hess bezwang den Peißenberger Leon Gavanas ebenfalls mit 3:0 Punkten.
Wie in den Jahren zuvor schnitt NRW in der Länderwertung als bester Verband ab. Die Ausbeute waren dreimal Gold, einmal Silber und dreimal Bronze. Aber nicht nur in NRW wird TOP Nachwuchsarbeit abgeliefert, sondern in allen Verbänden leisten die Trainer an den Stützpunkten und in den Vereinen einen hervorragenden Job.
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Quelle: Wolfgang Wycisk, DBV / Fotos: go4boxing.com