Trainer Röwer: Brähmer im WM-Check

Trainer Karsten Röwer vergleicht seinen Schützling mit Gegner Oliveira

Der letzte große Kampfabend des Jahres 2013 rückt unaufhaltsam näher. Am 14. Dezember trifft Jürgen Brähmer in Neubrandenburg auf Marcus Oliveira im Kampf um die WBA-Weltmeisterschaft im Halbschwergewicht. Der Mann, der Brähmer wieder zum Champion machen will, ist Trainer Karsten Röwer. Mit uns hat der 51-Jährige vorab den WM-Check gemacht und sieht dabei seinen Schützling im Jahnsportforum leicht im Vorteil – doch lesen Sie selbst:

Kondition

Karsten Röwer: Wer Jürgen kennt, der weiß, dass er immer versucht zwischen seinen Kämpfen in Form zu bleiben. Selbst nach seinen letzten Erfolgen hat er sich immer sofort wieder ins Training begeben. Von Vorteil ist mit Sicherheit, dass er generell über eine sehr gute Grundlagenausdauer verfügt. In Sachen Kondition konnte ich mir zu Jürgens Gegner bisher keine wirkliche Meinung bilden. Doch ich gehe davon aus, dass sich Oliveira bestmöglich auf die Chance seines Lebens vorbereitet. Trotzdem sehe ich Jürgen aufgrund seiner bisherigen Erfahrung in Titelkämpfen über die vollen zwölf Runden zu gehen hier im Vorteil.

Schlagkraft

Karsten Röwer: Das ist echt schwer zu bewerten. Oliveira hat eine recht hohe K.o.-Quote und das spricht natürlich für ihn. Jürgen kann allerdings ebenfalls recht gut hinlangen. Bei ihm ist die Schlagkraft gekoppelt mit seiner Genauigkeit eine explosive Mischung, die schon des Öfteren zum vorzeitigen Erfolg geführt hat. Daher sehe ich hier beide gleichauf.

Stilistische Unterschiede

Karsten Röwer: Oliveira arbeitet meiner Meinung nach aus einer kompakten Deckung. Er arbeitet mit recht einfachen Mitteln aus der Distanz und setzt dabei seine Schlaghand effektiv ein. Oliveira weiß allerdings, was er kann und eben nicht kann. Jürgen ist im Vergleich dazu ein Bewegungstalent. Seine Rechtsauslage gepaart mit dem Stil eines Konterboxers sollte ihm gegen einen so gradlinigen Boxer wie Oliveira einen Vorteil geben.

Taktik

Karsten Röwer: Von den Eindrücken, die ich bisher durch das Videostudium von Oliveira gesammelt habe, würde ich sagen, dass er den Kampf er zurückhaltend beginnt. Er erscheint mir recht besonnen und konstant zu boxen. Seine bisherigen Gegner hat Oliveira so in die Knie gezwungen. Jemanden wie Jürgen hat er allerdings noch nicht gegenübergestanden. Auf diesem Level seine Taktik durchzubringen, das ist eine hohe Kunst und der Schlüssel zum Erfolg. Jürgen war schon Weltmeister und hat das bewiesen, Oliveira noch nicht.

Publikum

Karsten Röwer: Das spricht natürlich eindeutig für Jürgen. Er wird in Neubrandenburg die volle Unterstützung erhalten und die Leute werden wie eine Wand hinter ihm stehen. Auf der anderen Seite hat Oliveira noch nie so weit entfernt von zu Hause geboxt. In einem Hexenkessel wie dem Jahnsportforum muss man erst einmal als Auswärtsboxer bestehen.

Siegchancen

Karsten Röwer: Bevor der Gong zur ersten Runde läutet, stehen die Chancen in so einem Duell immer 50 zu 50. Ich habe mich ja zu diversen Faktoren geäußert und an diesen sieht man, dass Jürgen vom Papier her leichte Vorteile gegenüber Oliveira haben sollte. Im Ring sieht das dann ja schon einmal anders aus. Ich denke, es wird, wie Kalle Sauerland es gesagt hat – ein Kampf auf Augenhöhe. Trotzdem bin ich guten Mutes, Jürgen erneut zum Weltmeister zu machen!

Die wenigen verbliebenden Eintrittskarten für die Boxnacht in Neubrandenburg sind über die telefonische Ticket-Hotline 01806-570044 (€ 0,20/min., Mobilfunkpreise max. € 0,60/min.), bei den bekannten Vorverkaufsstellen und im Internet bei www.eventim.de erhältlich.

Quelle: Sauerland Event

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