Schwergewichts-Showdown in Moskau – Sergey Kuzmin trifft auf Amir Mansour

kuzmin-mansourAm 27. November kommt es zum Duell zwischen dem 30-jährigen Russen und dem 45 Jahre alten US-Amerikaner.

Erste große Hürde für ehemaligen Spitzen-Amateur

Ende 2014 startete die Profilaufbahn für Sergey Kuzmin, nachdem er über einige Jahre zu den besten Amateuren weltweit in der Gewichtsklasse über 91 Kilogramm zählte. Fraglos sein größter Erfolg in der Zeit war das Erlangen der Goldmedaille bei der EM 2010 in Moskau, wo er im Finale den italienischen Olympiasieger Roberto Cammarelle bezwingen konnte. Drei Jahre später gab es nochmal Silber, ebenfalls bei einer Europameisterschaft.

Nun gilt der 1,91 m große und technisch versierte Mann aus St. Petersburg auch im Profibereich zu den aufstrebenden Talenten – dementsprechend schnell wurde er bis dato auch aufgebaut und musste sich schon früh gegen erfahrene und oft unangenehme Journeymen wie Marcelo Luiz Nascimento und Rodney Hernandez beweisen, behielt dabei aber souverän die Oberhand und steht jetzt ungeschlagenen bei 11 Siegen – 8 davon durch Knockout.

Ob die gute alte „0“ allerdings nach dem 27.11. auch weiterhin im Kampfrekord stehen wird, ist nicht sicher. Mit Amir Mansour (23-2-1, 16 KOs) steht Kuzmin nämlich nun ein ganz anderes und vor allem schlagstarkes Kaliber gegenüber.

Letzte Chance für „Senior“ Mansour?

Den Karriereverlauf des als Lavern Moorer geborenen Mannes als „gut“ oder gar „bilderbuchmäßig“ zu beschreiben, wäre nichts anderes als eine dreiste Lüge, immerhin musste der mittlerweile 45-jähirge Mansour 2001 – 4 Jahren nach seinem Debüt –  wegen illegalen Drogenhandels für mehr als 8 Jahre hinter Gittern.

Erste 2010 konnte er seine Profilaufbahn fortsetzten, doch auch dann lief nicht immer alles glatt – zwei äußerst unglückliche Niederlagen gegen den Ex-Cruisergewichts-Weltmeister Steve Cunningham und Dominic Breazeale (Mansour biss sich dabei – in Führung liegend – versehentlich auf die Zunge, welche mit 36 (!) Stichen genäht werden musste) und ein äußerst fragwürdiges Unentschieden gegen Gerald Washington ließen den Weg nach oben etwas steiniger werden. Der Punktsieg über Landsmann Travis Kaufmann im März war da zumindest wieder ein Hoffnungsschimmer.

Beim Kampf in Moskau steht der vakante WBC International Heavyweight Title auf dem Spiel – der Gewinn des Gürtels würde für einen der beiden also garantiert eine hohe Platzierung im Ranking eben jenes Verbandes einbringen und ein mögliches Duell gegen Weltmeister Deontay Wilder auf der Wahrscheinlichkeitsskala nach oben bugsieren.

Im Rahmenprogramm der von Andrej Ryabinski geleiteten Veranstaltung werden unter anderem auch Halb-Weltergewichtler Eduard Troyanovsky sowie die hoch gehandelten Talente Alexey Egorov und Sergey Lubkovich zu sehen sein.

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