RanFighting überzeugt mit großer Open-Air Gala im Karlsruher Wildparkstadion!

Foto: Holger Gräbedünkel

Eines Vorweg – Die Fightcard hatte es in sich! 23!!! Vor- und Hauptkämpfe bekamen die knapp 3000 Besucher, die dann bei den Main-Events der Open-Air Gala zugegen waren, geboten. Das ist freilich mehr als man verlangen kann, für die Karten im guten Preissegment von 20-80€. Auch Matchmaker und Mitveranstalter Rainer Gottwald, zeigte sich auf Nachfrage von Boxen1 mehr als zufrieden. Er sprach von einer grandiosen Stimmung und schoss gleich hinterher, dass dies sicher nicht die letzte Veranstaltung im Wildpark gewesen ist.

Sarah Bormann als Queen und Nachwuchshoffnung Antonio Hoffmann, als King oft the Ring ausgezeichnet

Die Main Events eröffnete Ali Kiydin (6-0) um die GBU Continentalmeisterschaft im Schwergewicht gegen den Ungarn Laszlo Czene (4-33). Gebührend als Opener, endete der Kampf nach einem sauberen Kinnhaken und einseitigem Kampfverlauf siegreich für Kiydin bereits nach 1:55 in Runde 1.

Im zweiten Titelkampf bot sich den Zuschauern dasselbe Bild – Marko Radonjic (10-0) stand dem Georgier Davit Gorgiladze (17-12) gegenüber. Hier ging es um die zu verteidigende GBU Intercontinentalmeisterschaft im Schwergewicht, angesetzt über 12 Runden. Da man dem Zeitplan weit hinterher hing, dachte sich Radonjic wohl, dass er für Überstunden nicht bezahlt werden würde und setzte auch hier dem Kampf ein schnelles Ende.

Der Georgier Gorgiladze war einfach nicht ebenbürtig, so gelang es Radonjic bereits nach gut 60 Sekunden seinen Kontrahenten zu Boden zu schlagen, ehe der Gong nach erneutem Anzählen, verursacht durch einen schönen Körpertreffer, den Georgier mit Mühe in Runde 2 rettete. Doch falsch gedacht, denn das Handtuch flog zu Beginn der 2. Runde in den Ring und Radonjic verteidigte damit seinen Interconti Champion der GBU im Schwergewicht.

Anschließend stieg der Karlsruher Kamer Maloku (6-2) in den Ring um seinen Supermittelgewichts Continental Gürtel der GBU zu verteidigen. Er traf hier auf den Ungarn Janos Lakatos (4-36). Doch hier zeichnete sich ebenfalls schnell ab in welche Richtung das Pendel ausschlagen sollte, denn Maloku fand sofort die Distanz und konnte zu Beginn immer wieder gute Jabs bringen, die dann weitere Aktionen zum Kopf und Körper vorbereiteten. In Runde 2 wurde die Domianz nochmals deutlicher, der Ungar der versuchte im Infight zu punkten, bot aber immer mehr Fläche, sodass die Körpertreffer bereits Konditionsprobleme beim Herausforderer aufzeigten. In Runde 3 ging es dann auch das erste mal einen Stock tiefer, nach schöner Vorarbeit per Jab folgte ein rechter Cross an die Schläfe des Ungarn und kurz vor Ende folgte der erneute Niederschlag nach einem Konter an den Kopf. In Runde 4 beendete Maloku dann den Fight – Weitere 3 Niederschläge liesen dem Referee dann keine andere Wahl als nach 1:08 abzubrechen und Maloku konnte sich über die 1. Titelverteidigung freuen.

Sarah Bormann mit überzeugender Leistung zum GBU & WIBF Weltmeistertitel im Fliegengewicht gegen Oksana Romanova!

„Babyface“ Bormann kann sich bereits in ihrem 6. Profikampf Hüftgold umschnallen. In einem dominierend geführten Kampf, konnte die Deutsche (6-0) gegen eine nie aufsteckende Ukrainerin jede Runde für sich gewinnen und stand auch das eine oder andere mal vor dem KO-Sieg. Die erste Runde eröffnete die agile Kämpferin mit mehreren guten Treffern zum Kopf und konnte so die etwas geringere Reichweite und Größe gut ausgleichen.

Folgend konnte die mittlerweile 46 Jährige Gegnerin (9-23-1), die auch in Sachen Physis klar unterlegen war, zwar die ersten 4 Runden noch durch ihre Erfahrung mithalten, jedoch ab Runde 5 traf Bormann beinahe beliebig mit variablen Schlagkombinationen. Vor allem die schnelle rechte Gerade kam sehr oft und der linke Körperhaken funktionierte exzellent. Den KO hatte „Babyface“ in der 7. Runde dann beinahe auch ausgepackt – Sie traf mehrmals brachial per Uppercut und zur Schläfe, doch die Ukrainerin, die auch gleich 2 Punktabzüge wegen Haltens zu verzeichnen hatte, rettete sich angeschlagen in die Ringpause.

In Runde 10 gingen dann beide noch einmal volles Tempo, gerade Sarah wollte den KO, doch der blieb dann aus. Trotz alledem, das Punkturteil von 100:86, 99:89 und 100:88 krönte dann diesen starken Auftritt. Positiver Nebeneffekt – Sarah Bormann wurde für diese starke Leistung von der Jury zur „Queen of the Night“ bestimmt.

Antonio Hoffmann gewinnt krachenden Kampf, wird Weltmeister der GBU, gewinnt den Titel des „King of the Ring“ und erobert die Zuschauer Herzen mit toller Leistung!

Foto: Holger Gräbedünkel

In einem von Anfang an offen geführten Kampf, indem sich beide Kämpfer nichts schenkten, eröffnete der Wormser Antonio Hoffmann (18-1) mit guten Kontern am Seil und guten Körpertreffern. Doch was in Runde 1 gut begann, egalisierte der Verteidigende Champion, Rafael Chiruta (15-39-1) in Runde 2 mit viel Laufarbeit und guten Kontern im Rückwärtsgang.

Doch nach und nach eroberte Hoffmann mit beherzten Aktionen und variantenreichen Schlägen durch das ganze Repertoire, die Zuschauer und auch das Kampfgeschehen – Denn griff „La Roca“ an, konterte Hoffmann, bot sich Platz, schlug er die linken und rechten Geraden ehe auch noch mehrmals starke Körpertreffer gelangen. Die Frustration beim Spanier über den Kampfverlauf und sein starkes Nasebluten nach einem gewaltigen Aufwärtshaken von Hoffmann in Runde 6, führten übrigens dann zum Punktabzug in Runde 7 wegen unsportlichen Verhaltens.

Doch trotzdem überzeugte der erfahrene Champion mit viel Laufarbeit und solider Arbeit, sodass er die etwas ruhigeren Runden 8,9 und 10 wohl für sich verbuchen konnte. Mit den letzten 6 Minuten überzeugte Hoffmann nochmal mit allem was er zu bieten hatte, kämpfte beherzt und wich dem wütend heranstürmenden Kontrahenten immer wieder mit guten Meidbewegungen aus und setzte so viele starke Konter. Damit konnte er offensichtlich punkten, denn am Ende stand eine „Unanimous Dicision“ mit 116:111, 115:113 und 114:112 auf der Hoffmann Seite – die letzten beiden Urteile spiegelten den wohl spannendsten Kampf der Abends perfekt wieder. Unter Standing Ovations ging es dann aus dem Ring, ehe es am Ende sogar noch die Auszeichnung zum „King of the Ring“ von der Jury gab.

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