Pulev vor EM gegen Chisora: „Ich bin endlich aufgewacht!“

Kubrat Pulev und Georg Bramowski / Foto: Team Sauerland

„Vorbereitung ist die halbe Miete“ – ein Spruch, der nirgends so gut zutrifft wie im Leistungssport. Im Boxsport sagen Spitzentrainer wie Ulli Wegner, dass der Anteil des Trainings für einen späteren Erfolg gar bei 80 bis 90 Prozent liegt. Wenn es danach geht, hat Kubrat Pulev schon so gut wie gewonnen. Seit nunmehr zwölf Wochen bereitet sich der schwergewichtige Schützling von Kultcoach Wegner auf die Europameisterschaft am 7. Mai gegen Dereck Chisora vor. Eine Horrorvorstellung – selbst für gestandene Profis. Nicht so für Pulev!

„Ich will der Beste sein“, sagt Pulev, ohne zu zögern. „Unter meinem Trainerteam Ulli Wegner und Georg Bramowski ist mir von Beginn an klar geworden, dass ich dazu noch viel an mir arbeiten muss.“ Daher tut dem 34-Jährigen, nach eigenem Befinden, die lange Vorbereitungszeit sehr gut. „Mitte Januar habe ich mit den ersten Grundlageneinheiten in Berlin begonnen. Nach einem dreiwöchigen Camp in der Höhe habe ich mich gefühlt, als ob ich Bäume ausreißen könnte.“ Vor allem diese Zeit im Rila-Gebirge mag Pulev nicht missen. „Es war schön, dem Team meine Heimat zu zeigen.“

Pulev mit neuen Trainer Ulli WegnerDanach ging es mit einer kurzen Unterbrechung ins Bundesleistungszentrum Kienbaum, wo sich Pulev jetzt wieder befindet. „Dort standen viele Übungen an den Geräten an, zudem viel Videostudium“, weiß der Mann mit dem Spitznamen „Cobra“ zu berichten. „Fehleranalyse war dabei das Hauptaugenmerk – was mache ich falsch. Im Training wurden dann immer wieder solche Situationen simuliert. Dadurch konnte ich schon viele schlechte Angewohnheiten abstellen.“ Aktuell befindet sich Pulev in der Sparringsphase. „Jetzt muss ich das, was wir einstudiert haben, in der Wettkampfsituation abrufen“, erklärt Pulev die aktuelle Phase seiner Vorbereitung, „es muss einfach alles in Fleisch und Blut übergehen.“

Angesprochen auf seine Ziele, denkt Pulev nicht weiter als an den EM-Fight am 7. Mai: „Schritt für Schritt muss ich besser werden – eine Hürde nach der anderen nehmen. Zunächst einmal muss ich Chisora schlagen, das ist momentan meine einzige und schwerste Aufgabe. Wenn mir das gelingt, kann ich die Latte höher legen.“ Der Weg ist zwar nicht Kubrat Pulevs Ziel, aber das Mittel zum Zweck, irgendwann wieder um den wertvollsten Preis im Boxsport zu kämpfen. „Mein Traum ist immer noch Weltmeister zu werden. Doch ich bin endlich aufgewacht, um zu realisieren, was dafür notwendig ist.“ Und dazu gehört scheinbar ein Vorbereitungs-Marathon…

Eintrittskarten für die Box-Nacht in der Hamburger Barclaycard Arena sind im Internet bei www.tickethall.de und www.eventim.de sowie unter der telefonischen Ticket-Hotline 01806-570044 erhältlich.

Quelle: Team Sauerland

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