Auftakt verpatzt – das Boxteam Rhein-Neckar verlor in Rotterdam gegen das Windmill Team mit 9 : 12.
Roland Kubath, Teamchef der Baden-Württemberger, war trotz der Niederlage stolz. Seine Faustkämpfer gingen an ihre Grenzen und lieferten den Holländern eine heftige Schlacht.
Dabei sah es zuerst nach einem Sieg für die Rhein-Neckar Boxer aus. Im ersten Kampf zeigte Halbwelter Hakan Tosum, wie man sich gegen größere Fighter durchsetzt. Hakan wartete auf den richtigen Moment und überwand mit blitzschnellen Links-rechts-Kombinationen Aito Kosters Reichweitenvorteile.
Aus dem Rückwärtsgang gewann Fidaim Brahimi sein Gefecht gegen Gino de Klerk. Gino ist ein alter Ligafuchs, doch Fidaims Führhand stellt ihn vor große Probleme. Er sah sie schlichtweg zu spät und boxte nach der ersten Runde einem Punkterückstand hinterher.
Der Sieg des Windmill-Weltergewichtlers Johnny Manvis über Omar Darwich brachte die Wende für Holland. Im Mittelgewicht scheiterte der Baden-Württemberger Roberto Renna an Vlat Kaskals erstklassigem Jab. Danach unterlag Johnny Fischbach umstritten Martin Foru.
Auch Patrick Scholl hatte in seinem Gefecht das Nachsehen. Doch was er gegen den niederländischen Weltklasse-Boxer, Roy Korving zeigte, war bemerkenswert. Roy hat seit der WM in Katar an der Schlagkraft gearbeitet – das sah man nicht nur, das hörte man auch.
Aber Patrick wäre in Rotterdam lieber gestorben, als unter Roys gewaltigen Crossschlägen zusammenzubrechen. Und sich verstecken ist nicht sein Ding. Seine Doppeldeckung hielt gegen Roys Körperhaken, und wenn sich die Gelegenheit bot, zog er selbst Attacken zum Kopf- und Körper des Holländers. Nach dem Fight zollte Roy Baden-Württembergs Schwergewichtler Respekt. „Tolle Leistung von Patrick. Das ist ein ganz harter Hund.“
Der Kampf passte gut in Roys Vorbereitung für den Chemiepokal. Zur Zeit braucht der Niederländer schwere Gegner und das war Patrick auf alle Fälle.
Rhein-Neckar Teamchef Roland Kubath wertete die Schlacht von Rotterdam als Erfolg. Seine Staffel ist in der „Hölle von van t’Hof“ nicht untergegangen. Im Gegenteil – die jungen Kämpfer hatten sich bestens geschlagen und konnten erhobenen Hauptes die Heimreise antreten.
Für Kubath ist die Oberliga eine tolle Sache. „Meine Faustkämpfer bekommen TOP-Gegner und ich kann sehen, wie sie sich bei ihren Einsätzen entwickeln.
Für die Vereine ist die Oberliga bezahlbar und das Regelwerk ist flexibel. Dass Jugendboxer und Frauen in die Mannschaft eingebaut werden können, ist eine Bombengeschichte“, so der Bundestrainer für den Frauen-Nachwuchs.
Davon werden sich die Boxfans bereits am 26. März überzeugen können. Martin Lücker, Teamchef der Euregio-Fighter, gab bekannt, dass beim Auswärtsstart seiner Staffel gegen das Windmill Team die Deutsche Meisterin Annemarie Stark antreten wird. Ihre Gegnerin ist keine geringere als Alicia Holzken, ehemalige Europa- und Vize-Weltmeisterin sowie mehrfacher Champion der Niederlande.
Alle Ergebnisse:
Vorkämpfe
50kg: Semih Gokche, Skarks, PS über Cas van Per, Aleco
91kg: Nordin Azahaf, Van t‘ Hof, PS über Remy Waleman
Liga
64kg: Hakan Tosum, Rhein-Neckar, PS über Aito Koster, Windmill
64kg: Fidaim Brahimi, Rhein-Neckar, PS über Gino de Klerk, WIndmill
69kg: Johnny Manvis, Windmill, PS über Omar Darwich, Rhein-Neckar
75kg: Vlat Kaskal, Windmill, PS über Roberto Renna, Rhein-Neckar
81kg: Martin Foru, Windmill, PS über Johnny Fischbuch, Rhein-Neckar
91kg: Roy Korving, Windmill, PS über, Patrick Scholl, Rhein-Neckar
+91kg: Stanley Koemans, Windmill, PS über Simon Brocillo, Rhein-Neckar
Quelle: Wolfgang Wycisk, Bilder: go4boxing.com