Obacht, Floyd: Thailands Chayaphon Moonsri ist auf Kurs Richtung 51-0!

Am morgigen Mittwoch will der WBC-Weltmeister im Minimumgewicht, Chayaphon Moonsri, im thailändischen Nakhon Sawan heimlich, still und leise einen Rekord brechen.

Die Absurdität der „Unbesiegbarkeit“

In Zeiten, in denen vor allem prominente Gesichter wie Canelo Alvarez, Gennady Golovkin, Deontay Wilder oder Tyson Fury die Box-News dieser Tage schmücken, schafft es aktuell auch ein 1,58 m kleiner, rund 48 kg schwerer Boxer aus Thailand von sich Reden zu machen. Der Grund dafür ist simpel: Chayaphon Moonsri, so der Name des 32-jährigen Weltmeisters im Minimumgewicht, steht aktuell bei einem Kampfrekord von 50-0, also genau da wo auch Superstar Floyd „Money“ Mayweather nach seinem Kampf gegen UFC-Kämpfer Connor McGregor 2017 stand und im Anschluss zurücktrat. Damit stellte der US-Amerikaner einen Jahrzehnte alten Rekord von Rocky Marciano ein, der einst die meisten Siege einfahren konnte, ohne dabei auch nur ein einziges Mal zu verlieren oder Unentschieden zu boxen.

Morgen wird Moonsri seinen Titel gegen Pedro Taduran (12-1-0, 9 KOs) aufs Spiel setzen und könnte seinen Rekord auf 51-0 erhöhen – ob Floyd Mayweather sich das gefallen lässt und im Ruhestand bleibt? Dabei sollten kritische Beobachter feststellen, dass derlei Rekorde nicht immer auf die seriöseste Art und Weise zu Stande kommen. Julio César Chávez, für viele der beste mexikanische Boxer aller Zeiten, konnte in seiner langen Karriere einige gute Gegner bezwingen, doch seine zwischenzeitlich auf 87 Siege und 0 Niederlagen angewachsene Statistik war gespickt mit Duellen gegen bestenfalls drittklassige Gegnerschaft. Chávez war bekannt dafür, selbst zwischen seinen WM-Kämpfen noch gegen Journeymen oder dergleichen in den Ring zu steigen.

Mit Moonsri verhält es sich recht ähnlich: auch er legt zwischen den Verteidigungen seines WM-Gürtels, den er mittlerweile seit 2014 sein Eigen nennt, immer wieder sogenannte „Stay-Busy“-Kämpfe gegen Boxer ein, die teilweise mehr Niederlagen als Siege vorweisen. Mit dieser Taktik, und vorausgesetzt er schafft rechtzeitig den Absprung, könnte Moonsri am Ende seiner Laufbahn noch beeindruckendere Zahlen als ohnehin schon aufweisen. Ob dies allerdings ein guter Ersatz für vergleichsweise eher spartanische Börsen sowie wenig sportliche Anerkennung ist, sei mal dahingestellt.

Aber vielleicht werden die Spekulationen darüber morgen ohnehin hinfällig sein, da Pedro Taduran vom Geist Mayweathers getrieben wird und dann stellvertretend für diesen die Erfolgsserie des Thailänders stoppt.

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