Rostock. Die Fäuste fliegen nicht, alle Box-Veranstaltungen im Nordosten sind bis zum 30. Juni ausgesetzt. Der Boxsportbetrieb ruht also – die Suche nach dem „Wie-künftig-weiter?“ keineswegs.
Vorstand beschloss Leistungssportkonzept 2020-2032 / Mehr Hilfe für Vereine
Der Boxverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. (BVMV) mit Sitz in Rostock und Mitgliedern aus ganz MV hat jetzt nämlich ein Leistungssportkonzept für die Jahre 2020 bis 2032 verabschiedet. Der Vorstand beschloss das langfristige Konzept, das er bereits seit seiner Neuwahl im Oktober 2018 über ein Jahr lang zielstrebig erarbeitet hatte, am 22. April. Wegen der Corona-Pandemie war dafür eigens eine ausgiebige Telefon-Konferenz mit Sportfunktionären und Trainern aus dem Land anberaumt worden.
Wie BVMV-Präsident Ralf Ruhnau sagte, verspreche sich der Boxverband MV vom strategisch langfristigen wie detaillierten Leistungssportkonzept ein besseres Sichten und Fördern von Box-Talenten im Nordosten. „Unser Ziel ist es, Talente im Land zu finden, die wir nach Schwerin an den Bundes- und Landesstützpunkt delegieren können“, erklärt Ruhnau. Und eines Tages wolle man Boxer aus MV wieder bei Olympia starten sehen – wie in früheren erfolgreichen Zeiten. Dafür werde man die Box-Vereine im Land stärker als bisher unterstützen. „Wir wollen insgesamt vier Landesstützpunkte aufbauen, die neben dem Schweriner Landesleistungszentrum tätig sind – in Vorpommern und in Mecklenburg“, sagt Ruhnau. Dafür könnten sich Vereine bewerben.
Zunächst aber hat der Landessportbund (LSB) für das Umsetzen des anspruchsvollen Leistungssportkonzeptes zwei Box-Trainerstellen ausgeschrieben. Zum Einen wird ein Sichtungstrainer für den Box-Nachwuchs in Mecklenburg-Vorpommern gesucht. Er soll für das langfristige Scouten, also das Talente-Sichten, zuständig sein. Zum Anderen geht es um die Stelle eines Nachwuchstrainers am Bundes- und Landesstützpunkt Schwerin. Für beide Stellen, versichert Verbands-Präsident Ruhnau, gebe es großes Interesse und vielversprechende Bewerber. Spätestens zum neuen Schuljahr soll zunächst der neue Sichtungstrainer aktiv werden. Sollte die Corona-Welle abebben und die Schule eher beginnen, würde der Sichtungstrainer auch eher aktiv und vorstellig werden an den Schulen.
Zudem pocht Ruhnau auf die immense Wichtigkeit eines Bundesstützpunktleiters in Schwerin, der das Umsetzen des Leistungssportkonzeptes unterstützt. Dieser solle das operative Geschäft führen, die Trainer entlasten und leiten.
Das Konzept fand bereits positive Zustimmung im Deutschen Boxsport-Verband, nachdem Vorstandsmitglied für Zukunftsstrategien und Sonderprojekte Prof. Dr. Jens Hadler dieses im Vorstand vorstellte. Ruhnau betont die gute Zusammenarbeit zwischen DBV und Landesverband und zeigt sich äußerst zufrieden, dass das Leistungssportkonzept gemeinsam getragen wird.