Klitschko beschert Povetkin erste Niederlage

Punktsieg in Russland gegen Herausforderer mit Nehmerqualitäten und Herz

Wladimir Klitschko gibt sich auch beim Auswärtskampf in Moskau keine Blöße. Der Ukrainer besiegte im Sportkomplex Olimpiyskiy in Moskau den bisherigen WBA-Weltmeister Alexander Povetkin vor 14.000 Zuschauern klar nach Punkten (119:104, 119:104 und 119:104). Während der WBA- sowie WBO-Super-Champion und IBF-Titelträger somit im 64. Profikampf den 61. Sieg verbuchte, musste Lokalmatador Povetkin beim 27. Auftritt als Berufsboxer die erste Niederlage hinnehmen.

Das Geschehen im Ring dominierte Klitschko über weite Strecken deutlich. Zwar versuchte Povetkin von Beginn an, die Distanz mit schnellen Bewegungen im Oberkörper und durch Haken zu überbrücken, doch seine Hände fanden insgesamt zu selten das gewünschte Ziel. In der zweiten Runde ging Povetkin überraschend nach einem Wischer mit der Linken zum Kopf zu Boden. Doch er fing sich wieder. Im fünften und sechsten Durchgang kam der Mann aus Chekhov bei Moskau dann auf. In dieser Phase war der Schwergewichtler aus dem Sauerland-Team besonders mit der Schlaghand zum Kopf des Gegners gefährlich.

Doch ausgerechnet in der siebten Runde hatte Wladimir Klitschko dann seine dominanteste Phase. Gleich dreimal wurde Povetkin von Ringrichter Luis Pabon angezählt. Doch zwei der vermeintlichen Niederschläge waren eigentlich eher Schubser des 37-jährigen Gegners. Überhaupt agierte der Ukrainer an diesem Abend nicht immer sonderlich fair. Viele Angriffsaktionen seines Gegners unterband er, indem er ihn nach unten drückte oder hielt.

Der Kampf schien in dieser Phase aber ohnehin entschieden zu sein. Doch Alexander Povetkin zeigte trotz einer Schwellung am rechten Auge noch immer Kämpferherz und steckte nie auf. Im elften Durchgang drückte ihn Klitschko mit dem linken Ellenbogen unerlaubt zu Boden und kassierte dafür eine längst überfällige Verwarnung durch den Ringrichter. Doch am Sieg gegen den 34-jährigen Konkurrenten gab es nichts zu rütteln. Obwohl Povetkin bis zum Schluss eine gewisse Gefahr ausstrahlte, geriet Wladimir Klitschko nicht ernsthaft unter Druck.

„Ich hätte ihn gerne vorzeitig besiegt. Aber das ist mir nicht gelungen. Ich denke, ich wollte zu viel“, gab sich Klitschko nach seinem Erfolg selbstkritisch. Der unterlegene Povetkin sagte hinterher: „Es lief nicht, wie ich das wollte. Ich werde weiter boxen und noch härter trainieren, damit ich noch besser werde.“

Nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte, verlief der Abend in Moskau auch für den Polen Mateusz Masternak (26). Der vorherige Europameister im Cruisergewicht unterlag dem russischen Herausforderer Grigory Drozd durch technischen K.o. in der elften Runde und musste somit seine erste Niederlage im 31. Profifight hinnehmen.

Quelle: Sauerland Event

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