Deniz Ilbay: „Das wird ein Hexenkessel“

Deniz und Garip Ilbay
Foto: Thomas Schildmann

High Noon in Cologne auf der ranFighting-Gala am 21. April 2018: Im Hauptkampf wirft Weltmeister Deniz Ilbay seinen GBU-Gürtel im Weltergewicht in den Ring, sein Herausforderer heißt Denis Krieger, Deutscher Meister im Superweltergewicht. Im Interview erzählt der 23-jährige Kölner, wie es ist, endlich wieder einmal in der Heimatstadt zu boxen, wie er seinen Gegner einschätzt und was als nächstes ansteht.

Ilbay: Bei Krieger und mir kommen die Leute auf ihre Kosten

Endlich mal wieder ein Kampf in der Heimatstadt Köln – was bedeutet das für euch?

Deniz: In Köln zu boxen ist immer toll. Frag mal Real Madrid, ob sie lieber daheim spielen oder auswärts. Da sagt dir jeder dasselbe. Es ist einfach Zuhause – ich muss mich diesmal nicht ins Auto setzen und hunderte Kilometer zum Veranstaltungsort fahren. Ich freue mich total auf das Kölner Publikum, das wird eine super Stimmung, ein Hexenkessel. Ich hoffe auch, dass mein Gegner viele Fans mitbringt.

Garip: Es immer etwas Besonderes, wenn mein Sohn boxt. Aber hier in der Heimatstadt ist es natürlich richtig schön, vor Kölner Publikum.

Ist es auch etwas Besonderes, dass der Kampf in den legendären Sartory-Sälen stattfindet?

Deniz: Mein Schwiegeropa hat mir von der Zeit erzählt, als in den Sartory-Sälen noch viel geboxt wurde. Der freut sich total, dass wir dort boxen und wird an dem Abend auch dabei sein und zugucken. ‚Das darf ich mir nicht entgehen lassen‘, hat er mir gesagt. Für mich ist es wirklich etwas Besonderes.

Der Gegner heißt Denis Krieger. Wie kam es dazu?

Deniz: Ich sollte eigentlich gegen Robert Maess antreten. Aber dann habe ich morgens einen Anruf von meinem Management bekommen, von Thomas Schwarz und Rainer Gottwald. Die sagten, der Gegner habe sich geändert, Robert Maess sei gestern Abend KO gegangen gegen Denis Krieger. Den Namen kannte ich schon seit längerem. Ich sollte schon einmal gegen ihn boxen, aber das kam damals nicht zustande. Persönlich kenne ich Denis noch nicht, aber seinen Trainer Khoren Gevor. Wir haben uns vergangene Woche auf einer Veranstaltung gesehen und die Hand gegeben.

Wie schätzt ihr Denis Krieger als Gegner ein?

Deniz: Er hat von allem etwas, so wie ich. Der Kampf wird ein Kracher. Wir haben dieselben Attitudes, sind selbstbewusst, wissen, was wir können. Bei Krieger und mir werden die Leute auf ihre Kosten kommen.

Garip: Das ist diesmal ein Gegner, der uns ein bisschen mehr kitzelt. Auch der Trainer Khoren Gevor ist kein unbekannter Name.

Foto: Thomas Schildmann
Foto: Thomas Schildmann

Wie sieht die Vorbereitung aus?

Deniz: Wir trainieren so, als wären wir der Herausforderer. Ich bin beim Training aufgeregter als beim Kampf (lacht). Spannend wird es immer, wenn der erste Gong ertönt, wir aufeinander zulaufen im Ring. Wer sagt, dass er dann nicht aufgeregt ist, der lügt. Es mag sich komisch anhören, aber ich freue mich immer darauf, mich im Ring dem Gegner zu stellen. Jedes Mal.

Garip: Wir werden uns wie immer bestmöglich vorbereiten. Ich kenne niemanden, der so hart und konzentriert trainiert wie Deniz – und ich kenne viele Boxer. Das ist schon eine andere Liga.

Steht bis zum Kampf noch irgendetwas anderes an?

Deniz: Ja, am 28. März bin ich auf der Showbühne zu sehen. WDR-Moderator Till Quitmann geht mit seiner TV-Talkreihe ‚Klappstuhl‘ das erste Mal live auf die Volksbühne am Rudolfplatz. Ich bin als Talkgast geladen, neben Gästen wie Gaby Köster, Fritz Schramma und anderen Prominenten aus Gesellschaft, Politik und Kultur.

Im April dann der Kampf in Köln – was kommt danach?

Deniz: Ziel ist es natürlich, die Titel der großen Weltverbände zu boxen. Das wird auch passieren, da bin ich sicher. Jeder, der hart trainiert, der investiert, wird irgendwann belohnt. Sonst würde ich das nicht machen. Mein persönliches Ziel ist es, in der Lanxess-Arena zu boxen – und irgendwann ein Event im Rheinenergie-Stadion zu haben. Meine Lebensaufgabe.

Deine Manager Rainer Gottwald und Thomas Schwarz sind in Karlsruhe, du trainierst öfter auch in den USA – kommt irgendwann ein Ortswechsel für dich in Frage?

Deniz: Es wird sicher verschiedene Trainingslager geben, aber Köln wird immer mein Hauptquartier bleiben – mein MI6-Stützpunkt.

Du bietest deinen Fans ja auch immer auch Entertainment – was ist diesmal geplant?

Deniz: Das Outfit ist in der Mache, ich wechsele diesmal die Farben. Meine Maske wird auch farblich verändert. Es wird auf jeden Fall toll werden. Ich wünsche mir, dass viele Leute kommen – wir haben klasse Leute auf der Fightcard. Tickets gibt es in Kürze auf eventim.de.

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