Im Rahmenprogramm der wee Boxgala am 2. Juni in Bad Tölz, bei der im Hauptkampf Robin Krasniqi gegen den Russen Stanislav Kashtanov um den vakanten EBU-Titel im Super-Mittelgewicht boxt, wird ein neues Talent seine Reise im Profiboxen starten.
Bayrischer Top-Amateur auf dem Sprung nach oben
Noch Ende des letzten Jahres sprach Michael Eifert in der heimischen Allgäuer Zeitung davon, dass er 2018 den deutschen Meistertitel im Halbschwergewicht anstrebe. Dies war kurz nachdem er in seinen und den Augen des Teams rund um ihn zu unrecht bei der 2017er Meisterschaft gegen Amar Abbas Abduljabar ausschied. Doch schon wenige Monate später haben sich die Ziele des 20-jährigen Jungspund verändert – vor etwas über einer Woche gab Eifert auf seiner Facebook-Seite bekannt, dass seine Amateurkarriere vorbei sei und er den Weg zu den Profis bestreite.
Schon am 2. Juni geht das neue Abenteuer los, wenn der deutsche U21-Meister von 2017 in der weeArena in Bad Tölz sein Debüt geben wird. Mit Sicherheit ein schöner Rahmen für solch einen Einstieg, immerhin boxt Robin Krasniqi im Hauptkampf um die Europameisterschaft und Sky Sport News wird dessen Kampf Live übertragen. Da werden die Zuschauer, die schon der Undercard des Events beiwohnen, einen ersten Eindruck gewinnen und eventuell die erste Prognose abgeben können, ob man den Spitznamen „Diesel“ im Falle von Eifert als veraltetes System oder zukunftsfähigen Antrieb bezeichnen soll.
Der von Benedikt Poelchau (alias Benny Blanko) promotete und vom amtierenden internationalen deutschen Meister im Super-Weltergewicht, Ali Celik, trainierte Boxer bringt aber in jedem Fall genug Erfahrung in Kombination mit Begabung mit, dass man aus ihm einen vielversprechenden Contender im Super-Mittel- oder Halbschwergewicht formen kann. Als Emporkömmling der nächsten Generation der stark wachsenden bayrischen Boxszene – darunter auch junge Hoffnungsträger wie Granit Shala oder die Malsam-Brüder – ist für den technisch versierten, gut ausgebildeten Eifert eine Menge drin im oft schwer berechenbaren Profi-Zirkus.
Olympische Spiele weiterhin im Hinterkopf
Eigentlich war der Olympia-Traum für Michael Eifert ausgeträumt, der Einstieg bei den Profis würde eine Qualifikation für Tokio 2020 unmöglich machen. Doch Eiferts Ziele sind langfristig. Sollte der Amateur-Weltverband AIBA auch 2024 Profiboxer für das Boxturnier zulassen, wäre er interessiert an einer Teilnahme. Ob diese Gedankenspielereien in ein paar Jahren immer noch Bestand haben, wird sich zeigen. In der Schnelllebigkeit des Geschäfts kann sich so etwas auch gerne noch ändern.