Abraham-Gegner Sjekloca im Interview

„Arthur war mal ein echter Champion – diese Zeit ist vorbei!“

Eines steht fest: Einen selbstbewussteren Gegner ist Arthur Abraham im Vorfeld eines Kampfes selten begegnet. Nikola Sjekloca heißt der Mann, der dem WBO-Weltmeister im Super-Mittelgewicht am 3. Mai im Berliner Velodrom den WM-Titel abnehmen will. Bereits Anfang April hatte der 35-jährige Montenegriner klargemacht, dass er nicht zum Verlieren nach Deutschland kommt. Wieso der Schützling von Milivoje Basic so siegessicher in das Duell mit Abraham geht und welch besondere Unterstützung er in seiner Vorbereitung erfährt, verrät Sjekloca im folgenden Interview.

Herr Sjekloca, was fällt Ihnen zum Boxer Arthur Abraham ein?

Nikola Sjekloca: Er war ein echter Champion, mit einem großen Herzen – ich betone: Er war! Im Mittelgewichtler hat er es zu einem echten Star, einem Kämpfer der Weltklasse gebracht. Doch diese Zeiten sind vorbei, denn im Super-Mittelgewicht ist Abraham bei Weitem nicht mehr so stark.

Und Sie sehen sich daher im Kampf um die WBO-WM im Limit bis 76,203 kg stärker als er?

Nikola Sjekloca: Natürlich! Ich bin größer als er, bringe schneller meine Hände ins Ziel und habe boxerisch einfach mehr drauf als Abraham!

Ihr Selbstbewusstsein in allen Ehren: Zum Weltmeister haben Sie es bisher noch nicht gebracht. Letztes Jahr verloren Sie einen WM-Ausscheider gegen den aktuellen WBC-Champion Sakio Bika…

Nikola Sjekloca: Das war eine großartige Erfahrung für mich. Genau aus diesem Kampf schöpfe ich ja mein Selbstvertrauen, Abraham am 3. Mai schlagen zu können. Ich wusste bis zu diesem Fight nicht, ob ich wirklich ganz oben mitmischen kann. Das hat mich zwar damals den Sieg gekostet, doch jetzt weiß ich: In mir schlummert das Potenzial, Weltmeister zu werden.

Arthur Abraham hat zuletzt Robert Stieglitz den WBO-Gürtel abgenommen – hat Sie seine Leistung nicht beeindruckt?

Nikola Sjekloca: Um ehrlich zu sein, hat es das nicht wirklich. Abraham hatte sich gut auf Stieglitz eingestellt und seinen Plan von der ersten bis zur letzten Runde konsequent durchgezogen. Stieglitz hatte das Duell lange Zeit offen gehalten. Doch gegen Ende zu unkonzentriert geboxt und taktische Fehler gemacht – und die hat Abraham bestraft.

Dementsprechend glauben Sie einen besseren Plan zu haben, um Abraham zu besiegen?

Nikola Sjekloca: Genau, aber den werde ich vorher nicht verraten. Nur soviel: Ich arbeite eng mit dem Umfeld von Floyd Mayweather zusammen – dem gewichtsklassenübergreifend besten Boxer der Welt. Von ihm bekomme ich strategische Tipps. Hinzu kommt die harte Vorbereitung mit meinem Coach Milivoje Basic. So habe ich das perfekte Paket, um Abraham am 3. Mai den Titel abzunehmen!

Gibt es noch einen anderen Grund, wieso gerade Sie den Ring im Velodrom als Weltmeister verlassen werden?

Nikola Sjekloca: Den gibt es. Ich habe noch nie gegen einen Boxer armenischer Abstammung verloren. Als Amateur habe ich zwei Armenier durch K.o. geschlagen. 2011 war mit Khoren Gevor der Dritte an der Reihe, ich besiegte ihn durch Punktentscheidung. Und als Nächstes ist jetzt Abraham dran. Mein Traum vom WM-Titel wird Realität werden!

Eintrittskarten für die Box-Nacht am 3. Mai in Berlin sind über die telefonische Ticket-Hotline 01806-570044 (€ 0,20/min., Mobilfunkpreise max. € 0,60/min.) sowie im Internet bei www.eventim.de erhältlich.

Quelle: Sauerland Event

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