Boxring Hanau feiert nach einjähriger Abstinenz Comeback
Ein Jahr lang hingen die Boxhandschuhe am sprichwörtlichen Nagel. Damit ist es seit vergangenem Wochenende vorbei. Der Boxring Hanau ist zurück im Boxgeschäft. Bei ihrem Comeback in der 2. Box-Bundesliga rangen die Hessen zum Saisonstart das titelverteidigende Box Team Hanse Wismar in beeindruckender Manier mit 12:9 nieder.
Ein Auftakt ganz nach dem Geschmack von Präsident und Sponsor Ulrich Bittner: „Wismar ist nicht irgendein Gegner. Das war ein Kampf auf Augenhöhe, den wir aber letztlich verdient gewonnen haben.“ Hinter Bittners Herzensverein liegen gut 365 Tage Zwangspause. Infolge tiefgreifender Differenzen mit dem Deutschen Boxsportverband wurde dem Boxring Hanau die Startgenehmigung für die zurückliegende Saison 14/15 verwehrt.
Differenzen zwischen Bittner dem DBV ausgeräumt
„Wir haben die Unstimmigkeiten aus der Welt geräumt und Frieden geschlossen. Es gab ein sehr positives Gespräch mit dem DBV“, sagt Bittner zum aktuellen Stand der Dinge. Michael Müller, Sportdirektor und Generalsekretär des DBV bestätigt den konstruktiven Austausch mit dem Boxring-Präsidenten: „Sofern alles so konsequent umgesetzt wird wie besprochen, passt das für uns. Jeder hat eine zweite Chance verdient. Wir gehen ohne Vorbehalte in die Geschichte und begrüßen grundsätzlich jegliches Engagement seitens Sponsoren.“
Bittner kann dem Jahr Zwangspause mittlerweile sogar Positives abgewinnen: „Irgendwann muss sich der ungefilterte Kaffeesatz ja auch mal amBoden absetzen.“ Eine Rückkehr mit dem Boxring Hanau stand für ihn immer außer Frage. „Die Entscheidung pro Liga war bei mir prinzipiell die ganze Zeit vorhanden. Es braucht schließlich talentierten Nachwuchs von der Basis im deutschen Boxsport“
Baldige Rückkehr nach Hanau
Auf lange Sicht möchte der Boxring-Präsident an goldene Zeiten, mit Kämpfen vor bis zu 1.500 Zuschauern, anknüpfen. „Aber wir wollen von ganz unten aus und ohne viel Pomp im Drumherum wieder dorthin kommen. Das Augenmerk soll auf dem Sportlichen liegen, die Show kommt später“, fasst Bittner zusammen. Unter anderem deswegen fiel die Wahl der neuen Heimstätte auf den vergleichsweise preis werten Challenge Club in Offenbach. Dennoch stellt Bittner eine baldige Rückkehr nach Hanau in Aussicht, möglicherweise schon im kommenden Januar.
Der Präsident hat für die aktuelle Saison ein äußerst talentiertes Team zusammen gestellt. Es handelt sich um das mit Abstand jüngste Team in der gesamten zweiten Liga.
Das jüngste Team der gesamten Liga
„Die Jungs sind bis auf unseren 23-jährigen Kapitän Hamza Touba alle zwischen 18 und 20 Jahre alt“, so Bittner stolz. „Es war auch von Anfang an unser erklärtes Ziel, ein junges Team zu formen. Ich mag den Begriff ,Die jungen Wilden ‚ daher auch ganz gerne.“ .
Der neue Coach Daniel Tischer zeigt sich begeistert ob seiner Kämpfer: „Das ist qualitativ sehr hochwertig. Wir haben Jeden bekommen, den wir wollten. Sie haben alle Aussichten auf Olympia 2020 und Hamza ist sogar schon nächstes Jahr dabei.“ Bittner ergänzt: „Obendrein sind die Jungs charakterlich gefestigt und menschlich klasse drauf. Der Star ist das Team.“ Angesprochen auf die anvisierten Saisonziele bleibt Bittner derweil bescheiden: „Wir wollen uns erst einmal zurückmelden. Innerhalb von drei Jahren soll esdann wieder in die l.Liga gehen, aber eben nicht mit der Brechstange und enormem Budget. Ich lege vollstes Vertrauen in meine Kämpfer.“ Tischer geht da eine ganze Spur forscher an die Sache und gibt die Meisterschaft als klares Ziel aus. „Alles andere wäre bei unserem Kader enttäuschend. Vor allem da ja auch die Chemie im Team stimmt, ich habe einen Heidenspaß mit den Jungs. Die Saison wird eine coole Nummer“, prognostiziert der neue Trainer. Eine Einstellung, die Bittner gefallen dürfte.