Trotz Vorentscheidung gegen Straubing: NSV will gegen starke Chemnitzer im Ostderby noch mal angreifen
Mit dem 14:9-Erfolg im Heimkampf gegen den Boxclub Straubing stellte der Nordhäuser SV bereits die Weichen für den Sieg der Bundesliga-Staffel Süd und den damit verbundenen Finaleinzug. Trotzdem reist das Team von Cheftrainer Andreas Dietrich-Scherfling hungrig zum letzten Auswärtskampf nach Chemnitz am kommenden Samstag. „Wir wollen uns eines Staffelsiegers würdig verkaufen. Einige zuletzt ausgefallene Sportler kehren zurück, sodass wir eine schlagkräftige Mannschaft in den Ring schicken und erneut punkten wollen“, erklärt Dietrich-Scherfling. Kampfbeginn des ostdeutschen Duells im Sportforum am Stadtpark ist bereits um 17:00 Uhr.
Chemnitz ist die Überraschungsmannschaft der bisherigen Saison und rangiert aktuell auf Platz zwei der Süd-Staffel, welcher zur Teilnahme an der 1. Bundesliga im kommenden Jahr berechtigen würde. Zwar mussten sie sich zuletzt in Straubing geschlagen geben, gewannen aber zuvor in eigener Halle gegen die Donaustädter und besiegten auswärts in eindrucksvoller Manier den BSK Hannover-Seelze. Die einzige klare Niederlage gab es ausgerechnet im Hinkampf in Nordhausen. „Wir haben aber schon oft gesehen, dass Auswärts- und Heimkämpfe zwei verschiedene Paar Schuhe sind“, gibt Dietrich-Scherfling zu bedenken und mahnt zur Vorsicht aufgrund der Heimstärke der Chemnitzer.
Natürlich möchte das Team von Trainer Olaf Leib den momentanen Platz in der Tabelle verteidigen. Hinter ihnen lauern mit nur einem Punkt Abstand noch Hannover und Straubing, sodass sie um jeden Zähler kämpfen. Sollten sie sich für die 1. Bundesliga im nächsten Jahr qualifizieren können und einige der arrivierten Bundesligisten hinter sich lassen, würde dies eine Fortsetzung des zuletzt so erfolgreichen Chemnitzer Weges bedeuten, denn schon im letzten Jahr sicherten sie sich den Titel in der 2. Box-Bundesliga.
Mit dem Bantamgewichtler Ronny Beblik, den beiden Niederländern Artjom Kasparian und Roy Korving sowie Superschwergewichtler Philipp Gruner verfügen die Sachsen neben hoffnungsvollen Nachwuchsboxern auch über zahlreiche bereits international erfahrene Sportler.
Auf Seiten der Nordhäuser könnten erneut die beiden Niederländer Enrico La Cruz und Peter Mullenberg in den Ring steigen, sodass es im Halbschwergewicht zu einem niederländischen Duell zwischen Youngster Kasparian und dem bereits international hoch dekorierten Mullenberg kommen kann. „Wir müssen zwar noch abwarten wie die beiden den vergangenen Kampf verkraftet haben, diese Konstellation ist aber auf jeden Fall eine Option“, erklärt Dietrich-Scherfling. Zumindest Mullenberg und sein Coach Hennie van Bemmel zeigten sich direkt im Anschluss an den Straubing-Sieg direkt wieder kampfeslustig. „Natürlich möchte ich jeden Kampf boxen, egal ob danach ein großes Turnier folgt“, betont Mullenberg, der nur wenige Tage später wie die deutschen Kaderathleten den Chemiepokal in Halle an der Saale in Angriff nimmt.
In den weiteren Gewichtsklassen entspannt sich die Personalsituation weiter, was für leichtes Aufatmen bei den NSV-Verantwortlichen sorgen dürfte. Nach seiner Schutzsperre kehrt Dragan Veljkovic in das Schwergewicht zurück. Hinzu kommt der zuletzt siegreiche Superschwergewichtler Roman Gorst, der aufgrund des Fehlens des Deutschen Meisters Max Keller erneut das Vertrauen erhält. Im Halb-Weltergewicht hat Dietrich-Scherfling die Qual der Wahl zwischen dem in seinem Debüt erfolgreichen Hagen Worofka und dem zurückkehrenden Routinier Eugen Dahinten. „Die Rückkehrer geben uns wieder mehr Gestaltungsmöglichkeiten und machen uns noch stärker, sowie qualitativ als auch in der Breite. Hinter einigen Einsätzen steht allerdings noch ein kleines Fragezeichen, je nachdem, wie gut der letzte Kampf vertragen wurde“, unterstreicht der NSV-Chefcoach.