Am Samstag Abend konnte sich die Leipzigerin Sandra Atanassow (8-0-1) vor heimischem Publikum gegen Liliana Martinez (21-18-0) aus der Dominikanischen Republik einstimmig nach 10 harten und intensiven Runden durchsetzen und zum WBC International Champion im Federgewicht krönen.
Blut, Schweiß und Freudentränen
Ein Cut am rechten Auge und jede Menge vergossenes Blut konnten der Leipzigerin nicht die Freude darüber trüben, dass sie nach 10 aktionsreichen Runden am Ende mit einer einstimmigen Punktentscheidung ihren ersten Titel eines Weltverbandes inne hatte. Liliana Martinez, die sich genau als die Wundertüte herausstellte, wie im Vorfeld prognostiziert, begann mit hohem Tempo und versuchte sich bereits frühzeitig mit einigen harten Händen Respekt zu verschaffen, wovon sich Atanassow jedoch nicht beeindrucken ließ, die wiederum viel mit ihrer Schlaghand und so Runde für Runde für sich entscheiden konnte.
Martinez, die dadurch im Verlauf des Kampfes immer mehr ihre Linie verlor, verstand sich viel darauf zu klammern und zu halten, was dazu führte, dass ihr der Schweizer Referee Fabian Guggenheim in Runde 6 einen Punkt abziehen musste. Im letzten Drittel des Kampfes konnte Atanassow viele Wirkungstreffer bei Martinez anbringen. Insgesamt klingelte die Leipzigern ihre Kontrahentin zwei mal stark an. Diese war jedoch mit erstaunlichen Nehmerfähigkeiten ausgestattet und ging nicht zu Boden.
Eine letzte Schrecksekunde gab es in Runde 10 als Martinez bei Atanassow einen tiefen Cut unter der rechten Augenbraue durch einen unabsichtlichen Kopfstoss verursachte, durch den sie laut WBC Regeln einen weiteren Punktabzug hinnehmen musste. Selbst ohne die erwähnten Punktabzüge hätte sich Atanssow über einen unumstrittenen eindeutigen Punktsieg freuen können, so fiel das Ergebnis schlussendlich noch höher aus. Nach 10 sehenswerten Runden werteten die drei Punktrichter einstimmig für Atanassow mit 99-89, 97-91 und 97-91, die sich nun neben der Internationalen Deutschen Meisterschaft des BDB vor knapp 700 Zuschauern in der Leipziger Sporthalle Brüderstraße auch den Gürtel des WBC als International Champ umlegen durfte.
Serge Michel siegt im Comeback Kampf
Serge Michel, Olympionik von Rio, Chemiepokalsieger 2016 und deutscher Meister der Amateure, konnte sich nach 8-monatiger Verletzungspause eindrucksvoll zurückmelden und siegte gegen den Bosnier Milos Karanovic durch TKO in Runde 4.
Der Bavarian Sniper zeigte einmal mehr, warum er seinen Kampfnamen nicht für umsonst trägt, so deckte er seinen Kontrahenten mit zahlreichen Treffern zum Körper ein, in Folge dessen Karanovic insgesamt drei Mal zu Boden ging. Michel, der im Nachgang sagte, dass er seine Schlaghand nach der langen Verletzung noch mit angezogener Handbremse benutzte, bewieß den ganzen Kampf über ein gutes Auge und ließ seinem Kontrahenten nicht den Hauch einer Chance.
Lange Zeit zum Ausruhen bleibt für Michel nicht, da er bereits am 3.März auf der Avni Yildirim Undercard in Köln erneut in den Ring steigt. Dicht gefolgt von seinem Auftritt am 10. März bei Petko’s Fight Night auf der Howik Bebraham Undercard. Volles Programm für den Traunreuter, der einiges nachzuholen habe wie er sagte.
In weiteren Kämpfen des Abends konnte Lulzim Bajrami in seinem Debüt einstimmig nach 4 Runden gegen „The Best Journeyman“ Mazen Girke glänzen. Bajrami, der alle seine 41 Amateurkämpfe gewinnen konnte, zeigte sich sehr aktiv im Ring und setzte sein Gegenüber permanent unter Druck und konnte so Treffer um Treffer landen. Am Ende blieb ein einstimmiges Punktergebnis und ein positiver Einstieg ins Profigeschäft.
Hector Martinez aus Berlin konnte bei seinem Profidebüt im Schwergewicht leider nicht überzeugen und verlor nach 4 Runden nach Punkten.