Am Samstag steigt in Karlsruhe der Kampf um den vakanten IBF Intercontinental Titel zwischen Vincent Feigenbutz und Mike Keta im Supermittelgewicht.
Vorbereitung in den slowenischen Bergen
Nach über einem Jahr, boxt Vincent Feigenbutz endlich wieder in seiner Heimatstadt Karslruhe – zur Freude des jungen Supermittelgewichtlers, wie er gegenüber ran.de sagt: „Ich muss nur fünf Minuten vom Haus meiner Eltern bis zur Ufgauhalle fahren. Und es kommen jede Menge Freunde und Fans. Es wollten noch viel mehr kommen aber leider ist alles nahezu ausverkauft.“
Wie bei etlichen seiner vergangenen Fights auch, hat sich der 21-jährige Feigenbutz erneut in den slowenischen Bergen vorbereitet und sich dort seinen „Feinschliff“ geholt: „Wer einmal hier war, der weiß warum. Die Luft, die Berge, das klare Wasser, diese einmalige Natur und die Ernährung sowie die kleinen Besonderheiten, die nicht verraten werden – es ist einfach einmalig! Für mich gibt es kein besseres Trainingslager. Wir waren nur einmal nicht zur Vorbereitung in Slowenien und das vor dem verlorenen WM-Kampf gegen Giovanni De Carolis. Daher werde ich in Zukunft hier immer meine Trainingslager abhalten.“
Letzter Kampf unter Führung von Karsten Röwer
Dass der nun anstehende Kampf gegen Mike Keta der letzte unter Führung seines neuen Trainers Karsten Röwer ist, steht indes auch fest, wie die Bild berichtet (keine Vertragsverlängerung zwischen Sauerland und Röwer, wir berichteten). Nach dem Kampf wird sich Röwer in seine Heimat zurückziehen und wieder als Sportlehrer arbeiten.
Trotz der kurzen Zeit mit Röwer, ist eine Entwicklung bei Vincent Feigenbutz zu erkennen: bessere Beinarbeit, sauberere Schläge sowie überlegteres Handeln im Ring. Dass er nicht mehr alles mit „der Brechstange erzwingen“ und den KO suchen will, sollte ihm zudem ebenfalls zum Vorteil werden.
Dass nach der KO-Niederlage gegen Giovanni De Carolis ein Umdenken nötig war, weiß auch Feigenbutz: „Die einhellige Meinung war ‚Wir schauen nach vorne und nicht zurück!‘. Man lernt aus seinen Fehlern und mit gerade einmal 21 Jahren habe ich noch alles vor mir und viel vor! Ich habe schon gehörig von mir reden gemacht und werde das auch in naher Zukunft weiterhin tun! […] Man entwickelt sich im Leben wie im Sport immer weiter und lernt nie aus. Als Mensch bin ich definitiv gewachsen.“
Auf die Frage, ob er sich dennoch weiterhin als KO-Maschine bezeichnen würde, sagte Feigenbutz gegenüber ran.de: „Das sollen andere entscheiden. Von meinen 26 Profi Kämpfen habe ich 22 durch Knockout für mich entschieden. Taten sagen mehr als Worte und ich werde weitere für mich sprechen lassen! Nur erzwingen werde ich nichts – das habe ich hinter mir gelassen. Überlegt und clever handeln ist jetzt meine Devise.“ Sicherlich eine gute Einstellung, nicht nur für kommende Kämpfe.
KO-Maschine ist ein gutes Stichwort. Der Gegner für den 3. Dezember ist der in Albanien geborene und nun in Deutschland lebende Mike Keta. Keta gewann 21 seiner 24 Kämpfe, 17 davon durch KO. Der 4 cm kleinere Keta (175 cm) gilt als offensiver Boxer, der stets versucht, Druck aufzubauen. „Mike Keta ist ein großer Sportler und genießt, wie jeder Gegner, meinen Respekt. Er hat schon viel erreicht und ist ein Volksheld in seinem Geburtsland Albanien – ich würde das auch gerne in Deutschland sein. Deshalb will ich diesen Kampf unbedingt gewinnen. Ich muss den Titel für Deutschland holen!“, teilte ein entschlossener Feigenbutz mit.
Ulli Wegner als neuer Trainer im Gespräch?
Wie es für Feigenbutz nach dem Kampf gegen Keta, einen Sieg voraus gesetzt weitergehen soll, steht noch nicht fest. „Da will ich jetzt nichts überstürzen. Erst einmal wird der Kampf gegen Keta ein hartes Stück Arbeit. Und wie sagt man so schön: ‚Nach dem Kampf, ist vor dem Kampf.‘ Wir werden mit meinem Manager Rainer Gottwald die Köpfe zusammen stecken und dann entscheiden, wie es weitergehen wird.“
Doch in Sachen Trainerfrage scheint sich bereits im Hintergrund etwas zu bewegen. Wie die Bild berichtet, soll kein geringerer als Kult-Trainer Ulli Wegner im Gespräch sein! Wegner sagte gegenüber Bild: „Wenn ich einen Jungen aus der Röwer-Trainingsgruppe übernehme, dann Feigenbutz. Der Junge hat Talent. Da kann man mit fleißiger Arbeit einen neuen Titelanlauf starten. Und auch vor unserem Arthur Abraham in der Trainingsgruppe braucht Vincent keine Angst zu haben.“ – beide mögen sich nicht sonderlich, wie bekannt sein sollte…
Neben dem „Duell der K.o.-Maschinen“ zwischen Feigenbutz und Keta will sich im zweiten Hauptkampf des Abends Supermittelgewichtler Leon Bauer die Junioren-WM gegen Gheorghe Sabau holen.
Kommentar: Tobias Drews, Feigenbutz vs. Keta am 03. Dezember ab 19:00 Uhr live und exklusiv auf ranFIGHTING.de – Live Pass 9,99 € (kein Abo Abschluss nötig)