Am Samstag Abend kam es in der Ufgauhalle in Rheinstetten bei Karlsruhe zum „Duell der KO-Maschinen“ zwischen Mike Keta und dem jungen Karlsruher Vincent Feigenbutz. Im Vorkampf boxte Leon Bauer gegen Gheorghe Sabau um den IBF Junioren Weltmeistertitel im Superleichtgewicht.
Vincent Feigenbutz knockt Mike Keta in Runde 2 aus
Der als „Duell der KO-Maschinen“ angepriesene Kampf zwischen Mike Keta und Vincent Feigenbutz, war der Hauptkampf des Abends in der Ufgauhalle Rheinstetten. Keta, der eigentlich im Mittelgewicht zuhause ist, wollte sich gegen Feigenbutz den IBF Interconti Titel im Supermittelgewicht sichern, scheiterte jedoch schon in Runde 2 am jungen Karlsruher.
Keta begann das Duell mit gewohnt viel Druck. „Er ist ein Wühler“, beschrieb Co-Kommentator und Ex-Weltmeister Jürgen Brähmer den kleineren Keta zu Beginn. In der ersten Runde konnte Keta einige gute Treffer landen, wohingegen Feigenbutz noch recht verhalten boxte. In Runde 2 ein ähnliches Bild: Feigenbutz boxt mit mehr Bedacht, leistet gute Deckungsarbeit. Man sieht, dass er unter Röwer gewachsen ist.
Nach einem Angriff von Keta, ging Feigenbutz dann mit gutem Auge in den Konter über und überraschte Keta mit einer harten Rechten zum Kopf sowie Schlägen zum Körper, woraufhin Keta zu Boden ging und sich nicht wieder erholen konnte. Vincent Feigenbutz konnte sich durch diesen Sieg mit einem Titel zurückmelden und für weitere Aufgaben empfehlen.
Alle Guten Dinge sind 3 – Bauer schnappt sich IBF Titel der Junioren
Leon Bauer gilt als wohl eines der größten jungen Profitalente Deutschlands. Nachdem er als jüngster deutscher mit nur 16 Jahren sein Debüt im Profiboxen gab, war Bauer zudem der erste deutsche Boxer überhaupt, der im Mekka des Boxens, Las Vegas, siegen konnte. Doch alle guten Dinge sind drei: am Samstag Abend kürte sich Leon Bauer zudem zum jüngsten IBF-Juniorenweltmeister aller Zeiten.
Sein Gegner Gheorghe Sabau, der bereits mit den Stallkollegen Tyron Zeuge und Vincent Feigenbutz im Ring stand, startete aggressiv und stürmisch in das Duell um die Juniorenkrone der IBF. Überfallartig attackierte er Bauer gleich zu Beginn. Durch gute Deckungsarbeit und sauber Meidbewegungen, konnte Bauer den „Überfall“ recht schnell in den Griff bekommen, antwortete zudem mit guten Händen. Bevor Bauer zum Ende der ersten Runde seinen rumänischen Gegner dann das erste mal zu Boden schickte, musste er kurz selbst einige direkte Treffer nehmen.
Der „Löwe aus der Pfalz“ Leon Bauer startete stark in die nächste Runde und bestimmte den Kampf aus der Ringmitte. Mit sauberen Treffern zermürbte er Sabau Stück für Stück weiter, eher er ihn das nächste Mal zu Boden schicken konnte und die Ecke das Handtuch warf. Mit diesem wichtigen TKO-Sieg krönte sich Leon Bauer zum IBF-Juniorenweltmeister im Supermittelgewicht.
Debütant Radovan siegt nach Punkten – Kourouni gewinnt WIBF Titel der Frauen
Im dritten Titelkampf des Abends, in welchem sich die beiden Superfedergewichtlerinnen Kallia Kourouni und Irma Balijagic Adler um den vakanten WIBF Titel gegenüberstanden, konnten die Zuschauer in der Ufgauhalle ein sehr enges Duell sehen. Während Adler die technisch saubere Boxerin war, konnte Kourouni mit harten Treffern punkten. Nach konditionell anspruchsvollen 10 Runden, gewann Kourouni knapp nach Punkten und konnte sich somit den WIBF Titel der Frauen sichern.
Bevor es zum Duell zwischen Leon Bauer und Gheorghe Sabau kam, wurde den Zuschauern ein weiterer Box-Leckerbissen präsentiert. Der ehemalige Spitzenamateur und Neu-Profi bei Sauerland Denis Radovan, bestritt seinen ersten Profikampf. Unter der Flagge von Sauerland Event, sicherte sich der technisch starke Radovan einen eindeutigen Punktsieg nach 6 Runden. Auch Kommentator Tobias Drews war beeindruckt: „Ein grandioses Debüt!“
Trotz der erfolgreichen Veranstaltung, welche durchaus gute Kämpfe bat, bleibt dennoch ein fader Beigeschmack: der Onlinesender ranfighting.de, übertrug als einziger deutscher Sender den Kampfabend, verlangte dafür jedoch 10 EUR von den Boxfans, welche ihren Unmut nun in den sozialen Netzen Luft machen. Warum man für diese Fightcard Geld bezahlen musste, bleibt bisher unklar, denn ähnliche Veranstaltungen wurden bereits im Rahmen des „Black Pass“ übertragen, welcher lediglich 4 EUR im Monat kostet.