„Wir gehen den harten Weg!“
Der 18. Juli rückt für Vincent Feigenbutz immer näher. Im Schatten des vierten WM-Duells zwischen Arthur Abraham und Robert Stieglitz will sich der 19-Jährige an diesem Tag zum jüngsten deutschen (Interims-) Weltmeister aller Zeiten küren. Aktuell bereitet er sich noch mit seinem Coach Hans-Peter Brenner auf das Duell um den WBA-Titel gegen Mauricio Reynoso in Slowenien vor. Der Trainer des schlagstarken Karlsruhers verrät im folgenden Interview, wieso man sich für dieses Höhentrainingslager entschieden hat und welchen Wunsch sich die beiden unbedingt erfüllen wollen.
Herr Brenner, für Ihren Schützling Vincent Feigenbutz steht gegen Mauricio Reynoso die Interims-WM des Weltverbandes WBA vor der Tür. Wie lief die Vorbereitung auf diesen Kampf?
Hans-Peter Brenner: Viel möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Bei unseren nicht gerade für den Boxsport typischen Trainingseinheiten halten uns die Leute nachher noch für verrückt, wenn ich sage, was wir in der Vorbereitung so alles an Übungen absolvieren. Es ist ja bereits bekannt, dass wir in dieser Hinsicht unseren eigenen Weg gehen. Vincent befindet sich in einer sehr guten Verfassung und wir glauben an den Sieg.
Seit Anfang Juli sind Sie mit ihrem Schützling in einem Intensiv-Trainingslager in den slowenischen Bergen. An was können Sie dort besonders gut mit ihm arbeiten?
Hans-Peter Brenner: Es geht nicht darum, was wir dort besonders gut trainieren können, sondern wie. Dort sind wir eins mit der Natur und können uns auf das Wesentliche konzentrieren. Ohne Ablenkung lernt und verinnerlicht ein Sportler Bewegungsabläufe deutlich besser. Ich denke, dass Vincent am 18. Juli zeigen wird, was er dazugelernt hat.
Ist bei diesem Trainingscamp auch ein wenig Aberglaube dabei, da Sie mit ihm dort bereits vor seinem letzten Kampf die Zelte aufgeschlagen hatten?
Hans-Peter Brenner: Überhaupt nicht! Wir beide sind halt sehr naturverbundene Menschen. Mein Leitspruch lautet: „Wenn wir die Gefahren, die in der Wildnis lauern besiegen, kann uns kein Mensch auf der Welt gefährlich werden!“
Ein Wort zu Vincents bis dato letztem Kampf im März – wie zufrieden waren Sie mit seiner Leistung?
Hans-Peter Brenner: Der Junge hat in diesem Fight viele Sachen ausprobiert. Als er dachte, es ist an der Zeit alles zu beenden, hat er Kelemen spektakulär vernichtet. So kann es gegen Reynoso weitergehen!
Bei einem Sieg am 18. Juli wäre Vincent der jüngste deutsche (Interims-) Weltmeister. Wie stolz würde Sie das machen?
Hans-Peter Brenner: Unglaublich stolz! Der Junge hat so einen Biss, so einen Selbstantrieb sich immer weiter zu verbessern – der Gewinn der Interims-WM wäre da eine tolle Belohnung. Aber wir sind noch nicht am Ende unseres Weges – wir sind erst am Anfang!
Ist danach das große Ziel, in seiner Heimatstadt Karlsruhe den dann aktuellen WBA-Weltmeister herauszufordern?
Hans-Peter Brenner: Das wäre unser Wunsch, ja. Aber das muss Vincents Management in Zusammenarbeit mit dem Team Sauerland organisieren. Wir wollen gegen jeden kämpfen, aber leider will nicht jeder mit Vincent in den Ring steigen. Eine große Fresse, wie Arthur Abraham vor ein paar Monaten zu Vincent sagte, haben die anderen Top-Boxer im Super-Mittelgewicht ebenfalls, aber im Gegensatz zu Vincent stellt sich von denen keiner. Daher gehen wir den harten Weg und schon bald werden uns die Weltmeister nicht mehr aus dem Weg gehen können!
Eintrittskarten für die Box-Nacht am 18. Juli in Halle/Westfalen sind ab 38,00 Euro unter der telefonischen Hotline des GERRY WEBER Ticket-Centers (05201) 81 80, im Internet unter www.gerryweber-world.de und www.tickethall.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.
Quelle: Team Sauerland / Foto: Sebastian Heger