Salido holt sich WM-Titel, Lomachenko beeindruckt bei Profidebüt
Weltergewichtler Timothy Bradley ist einfach nicht zu schlagen! Diese Erfahrung musste am Samstag im Thomas & Mack Center in Las Vegas, US-Bundesstaat Nevada, auch Juan Manuel Marquez machen. Nach zwölf hart umkämpften Runden siegte der WBO-Weltmeister aus den Vereinigten Staaten durch eine geteilte Punktrichterentscheidung (115:113, 116:112 und 113:115) – sehr zum Missfallen des größtenteils mexikanischen Publikums.
Von Beginn an war klar zu erkennen, dass sich beide Boxer auf ihre Fähigkeiten im Konter verlassen wollten. Daher entwickelte sich ein eher taktisches Gefecht. Dabei behielt der 30-jährige Bradley zumeist die Oberhand gegen den zehn Jahre älteren Marquez. Der Titelverteidiger spielte seine athletischen Vorteile aus und wurde nur selten vom Herausforderer in den offenen Schlagabtausch verwickelt. Erst zum Ende des Kampfes erhöhte Marquez die Schlagzahl und brachte Bradley in der neunten Runde in Bedrängnis. Der Amerikaner widerstand jedoch dem späten Aufbäumen des mexikanischen Kontrahenten und schlug ihn in der letzten Runde fast mit einem linken Haken zu Boden.
Bradley weiß nach 32 Profikämpfen immer noch nicht, wie es ist, zu verlieren – eine Erfahrung, die Marquez bei seinem 63. Kampf bereits zum siebten Mal machen musste (bei einem Unentschieden).
Auf der gleichen Veranstaltung sicherte sich Orlando Salido die vakante WBO-WM im Federgewicht gegen Orlando Cruz. Nach einer rechten Schlaghand zum Kopf ging Cruz, der sich letztes Jahr als erster Profiboxer öffentlich zu seiner Homosexualität bekannte, in Runde sieben zu Boden und wurde daraufhin nach einer Minute und fünf Sekunden ausgezählt.
Ein beeindruckendes Profidebüt legte Federgewichtler Vasyl Lomachenko hin. Der Doppel-Olympiasieger und wohl einer der besten Amateurboxer aller Zeiten machte kurzen Prozess mit seinem Gegner Jose Ramirez. Nachdem er ihn bereits in der ersten Runde mit einem Körperhaken auf die Bretter geschickt hatte, gelang Lomachenko dieses Kunststück erneut in Runde vier. Diesmal schaffte es Ramirez nicht, wieder auf die Beine zu kommen. Der Fight endete somit nach 2:59 Minuten des Durchgangs mit einem K.o.-Sieg für den ukrainischen Ausnahmeboxer, der dadurch die WBO-International Meisterschaft gewann. Lomachenko soll übrigens Anfang 2014 um die Weltmeisterschaft boxen – und das, obwohl er gerade erst sein Profidebüt absolvierte.
Quelle: Sauerland Event